Film
Originaltitel Die Vierhändige
Produktionsland Deutschland
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahr 2017
Länge 94 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Oliver Kienle
Drehbuch Oliver Kienle
Produktion Klaus Dohle,
Markus Reinecke
Musik Heiko Maile
Kamera Yoshi Heimrath
Schnitt Philipp Thomas
Besetzung

Die Vierhändige ist ein Psychothriller des deutschen Regisseurs Oliver Kienle. Welturaufführung war am 25. Juni 2017 auf dem Filmfest München, in die deutschen Kinos kam der Film am 30. November 2017. Der auf Festivals genutzte internationale Titel ist Four Hands.

Handlung

Jessica und ihre jüngere Schwester Sophie mussten als Kinder mitansehen, wie ihre Eltern von Einbrechern umgebracht wurden. Jessica schwor Sophie damals, immer auf sie aufzupassen. Für die erwachsene Jessica wurde dieses Versprechen zu einer Obsession und führt zu Paranoia und Wahnvorstellungen.

Die jüngere Schwester will dagegen die Vergangenheit hinter sich lassen und sich ganz dem Klavierspielen widmen. Als die Schwestern erfahren, dass die Täter nach zwanzig Jahren aus dem Gefängnis entlassen werden sollen, führt die entstehende Nervosität zu einem Streit, und Jessica kommt bei einem Autounfall ums Leben. Die Erinnerung an die verstorbene Jessica bringt Sophie an den Rand einer Schizophrenie. Sophie ist vom Geist ihrer toten Schwester besessen und nimmt sich vor, den Tod ihrer Eltern zu rächen.

Am Ende des Films stellt sich heraus, dass bei dem Unfall nicht Jessica, sondern Sophie starb. Die überlebende Jessica hat eine gespaltene Persönlichkeit, in die Sophie integriert ist.

Rezeption

Die Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW) verlieh das Prädikat Besonders wertvoll. In der Jury-Begründung heißt es, „die extrem spannende, psychologische Geschichte“ fessle bis zum Schluss. Die beiden Hauptcharaktere würden „auf wunderbare Weise in ihrer grundsätzlichen Verschiedenheit dargestellt, sodass beide wie zwei Seiten einer […] Medaille“ wirkten. Die Figur des Arztes stelle das Gleichgewicht her und sei die Leitfigur, mit der die Zuschauenden „durch die komplexe und kunstvoll verwobene Geschichte“ gingen. Die Kameraführung sei raffiniert, die rhythmische Montage erzeuge eine „sogartige und atemlose Spannung“ und helfe „bei der visuellen Verrätselung“ der Geschichte.

Kritiken

Michael Ranze vom katholischen Filmdienst meint, der Film sei kunstvoll konstruiert und schlage „durch seine psychologisch packend entwickelte Handlung in Bann.“ Er bediene sich bekannter Mythen und das Finale sei überraschend. Gegen Ende werde „die dramaturgische Schraube etwas überdreht.“

Musik

Das Klavierstück, das die Schwestern vierhändig spielen, ist "Pavane" von Gabriel Fauré.

Verweise

Einzelnachweise

  1. Freigabebescheinigung für Die Vierhändige. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (PDF).
  2. Die Vierhändige // Jury-begründung. In: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW), abgerufen am 14. Januar 2020
  3. Michael Ranze: Die Vierhändige. Kritik. In: Filmdienst. Abgerufen am 19. Januar 2020.
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