Dietmar Kuntzsch (* 15. Juni 1936 in Reichenberg bei Moritzburg; † 8. Juli 2023) war ein deutscher Architekt und Hochschullehrer.

Leben

Dietmar Kuntzsch war der Sohn des Tischlermeisters Martin Kuntzsch und seiner Ehefrau Hilda. Nach einer Tischlerlehre von 1950 bis 1953 machte er 1956 an der Arbeiter-und-Bauern-Fakultät der Hochschule für Bildende Künste Dresden das Abitur. Anschließend studierte er an der Hochschule für bildende und angewandte Kunst in Berlin-Weißensee bei Selman Selmanagic und Erwin Krause und beendete sein Studium 1961 als Diplom-Architekt. Nach einjähriger Arbeit als Architekt im VEB Industrieprojektierung und nach Haftzeiten 1961/62 und 1963 wegen versuchter „Republikflucht“ und „staatsfeindlicher Hetze“ arbeitete er im Entwurfsatelier für Stahlgestaltung Fritz Kühn (1962–1964) und im VEB Berlinprojekt des Wohnungsbaukombinates (1964–1971).

1971 begann Dietmar Kuntzsch seine Lehrtätigkeit an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee, wo er 1971 zum Dozenten, 1980 zum Prorektor, 1981 zum Professor für Architektur berufen und 1996 in den Ruhestand versetzt wurde. Während seiner Lehrtätigkeit betreute er auch Ausstellungen der Hochschule und Praxisprojekte mit Studenten. Von 1991 bis 1995 war er Mitglied im Stadtforum Berlin, einem Beratungsgremium für Fragen der Stadtentwicklung.

Werke

Literatur

  • Jens Semrau: Was ist dann Kunst? Die Kunsthochschule Weißensee 1946–1989 in Zeitzeugengesprächen. Lukas-Verlag, Berlin 2004, ISBN 3-936872-29-5
  • STRASSE NUMMER EINS. Film von Oliver Päßler mit credo:film für das ZDF über Planung, Umbau und Leben in den Rathaus-Passagen 1967 bis 2006
  • Dietmar-Kuntzsch-Archiv, Archiv Baukunst der Akademie der Künste zu Berlin
Commons: Dietmar Kuntzsch – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Traueranzeige im Tagesspiegel vom 23. Juli 2023, abgerufen am 23. Juli 2023
  2. Autohaus Kuntzsch – eine Familiengeschichte. 1925 – Handwerk und Tradition. Abgerufen am 18. Januar 2023.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.