Dietrich († 14. Februar 1178) war Augustiner-Chorherr und von 1174 bis 1178 Propst des Klosterstifts Berchtesgaden.
Laut Koch-Sternfeld soll Dietrich aus den Reihen der Berchtesgadener Kanoniker zum Stiftspropst gewählt worden sein.
Er übernahm dank seines direkten Vorgängers Heinrich I. eine mit Privilegien ausgestattete Propstei, der Kaiser Friedrich Barbarossa 1156 einen „Freiheitsbrief“ ausgestellt hatte. In dieser „Goldenen Bulle“ garantierte der Kaiser dem Berchtesgadener Klosterstift seinen Schutz, anerkannte dessen gegenwärtigen und zukünftigen Besitzstand und gewährte ihm zudem die Forsthoheit.
Propst Dietrich hat als erster begonnen, mit dem in Berchtesgaden abgebauten Salz einen Handel zu eröffnen. Ferner hat er mit dem Kloster Reichersberg die zwei Hofmarken in Roßbach und Osterndorf gegen sechs kleinere zu Eining (Unen) und Rottal getauscht.
Literatur
- A. Helm, Hellmut Schöner (Hrsg.): Berchtesgaden im Wandel der Zeit. Reprint von 1929. Verein für Heimatkunde d. Berchtesgadener Landes. Verlag Berchtesgadener Anzeiger sowie Karl M. Lipp Verlag, München 1973. S. 100, 261–262.
- Stefan Weinfurter: Die Gründung des Augustiner-Chorherrenstiftes – Reformidee und Anfänge der Regularkanoniker in Berchtesgaden, in: Walter Brugger, Heinz Dopsch, Peter Franz Kramml: Geschichte von Berchtesgaden: Zwischen Salzburg und Bayern (bis 1594), Bd. 1, Plenk Verlag, Berchtesgaden 1991, S. 229–264, hier: S. 253. ISBN 3-922590-63-2
Einzelnachweise
- ↑ Theodor Wiedemann (1823–1901): Die Nekrologien des Domstiftes Salzburg : nach Handschriften der k. k. Hofbibliothek in Wien, Gerold in Komm. [Verlag], Wien 1861; S. 192, online durch Münchener Digitalisierungszentrum unter digitale-sammlungen.de
- 1 2 Joseph Ernst von Koch-Sternfeld: Geschichte des Fürstenthums Berchtesgaden und seiner Salzwerke, Band 1. Salzburg 1815; S. 77 f.
- ↑ Stefan Weinfurter: Die Gründung des Augustiner-Chorherrenstiftes – Reformidee und Anfänge der Regularkanoniker in Berchtesgaden, S. 253.
- ↑ Allgemeine deutsche Real-Encyklopädie für die gebildeten Stände, Band 3. S. 65. Brockhaus, Leipzig 1864