Dietrich Schindler senior (* 3. Dezember 1890 in Zürich; † 10. Januar 1948 ebenda) war ein Schweizer Rechtswissenschaftler.
Dietrich Schindler war der Sohn von Dietrich Schindler-Huber, dem Generaldirektor der Maschinenfabrik Oerlikon. Er schloss sein Studium in Leipzig, Zürich und Berlin 1916 mit der Promotion zum Doktor der Rechtswissenschaften ab. 1921 habilitierte er mit seiner Veröffentlichung Über die Bildung des Staatswillens in der Demokratie. Von 1921 bis 1922 hielt er sich zu Studienzwecken an der Harvard Law School auf.
1927 wurde Schindler sen. an die Universität Zürich berufen und übernahm dort ab 1936 Lehrstuhl für Staats- und Verwaltungsrecht, später auch Völkerrecht und Rechtsphilosophie. Nebenher bekleidete er verschiedene öffentliche Ämter, unter anderem Oberst der Militärjustiz, Präsident des Verwaltungsrates der Neuen Zürcher Zeitung. Er war ebenfalls Mitglied des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz.
Sein wichtigstes Werk ist Verfassungsrecht und soziale Struktur (Zürich 1931, verschiedene Nachdrucke). Gesammelte Aufsätze erschienen posthum in Recht, Staat, Völkergemeinschaft (Zürich 1948).
Literatur
- Neue Zürcher Zeitung (Hrsg.): Zum Gedenken an Professor Dr. Dietrich Schindler (1890–1948), Zürich 1948
- Peter Schneider: Zur Rechts- und Staatslehre von Dietrich Schindler (sen.). in: JÖR 40 (1991), S. 179–188
- Ein Jurist mit Blick für die Aufgaben der Zeit, Zum 50. Todestag von Dietrich Schindler senior, Neue Zürcher Zeitung vom 10. Januar 1998, S. 16
- Daniel-Erasmus Khan: Schindler, Dietrich. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 22, Duncker & Humblot, Berlin 2005, ISBN 3-428-11203-2, S. 789 f. (Digitalisat).
- Dietrich Schindler (jun.): Ein Schweizer Staats- und Völkerrechtler der Krisen- und Kriegszeit: Dietrich Schindler (sen.), 1890–1948. Schulthess-Verlag, Zürich 2005