Dietrich Friedrich Joachim Graf von der Schulenburg(-Lieberose) (* 15. August 1849 in Lieberose; † 17. Januar 1911 ebenda) war ein deutscher Standesherr und Politiker.

Familie

Dietrich von der Schulenburg entstammte der Schwarzen Linie der weit verzweigten Adelsfamilie von der Schulenburg. Er war ältester Sohn des Standesherrn der Herrschaft Lieberose Friedrich Albrecht Graf von der Schulenburg (1801–1869) und dessen Ehefrau Karoline von Münchow (1820–1890).

Schulenburg heiratete 1872 Hedwig, geb. von Gräfin von Saldern (1854–1944). Eine ihrer beiden Töchter war Sigrid von der Schulenburg. Erbe wurde sein jüngerer Bruder Otto (1857–1945). Ihm übergab er Lieberose, die Standesherrschaft und Schloss mit Hollbrunn 11624 ha, die Rittergüter Lamsfeld 430 ha, Mochlitz mit 850 ha sowie Treblitz mit 900 ha, teils verpachtet, die dieser später in eine Waldgutstiftung umwandelte.

Leben

Dietrich von der Schulenburg trat 20-jährig nach dem Tod seines Vaters den ererbten Familienbesitz, die Standesherrschaft Lieberose und die Rittergüter Lamsfeld und Trebitz an, alle im Kreis Lübben gelegen, an. Er war Leutnant der Reserve im 1. Brandenburgischen Dragonerregiment und Kreisdeputierter im Landkreis Lübben. Sein Besitztum wird im 1879 erstmals amtlich publizierten Generaladressbuch der Rittergutsbesitzer des Königreiches Preußen mit über 11607 ha für Lieberose und weiteren kreistagsfähigen Rittergütern in der Umgegend nachgewiesen.

1879 mit Vollenden des 30. Lebensjahres konnte er den erblichen Sitz der Familie im Preußischen Herrenhaus einnehmen. Schulenburg-Lieberose gehörte dem Herrenhaus bis zu seinem Tod 1911 an.

1909 wurde er Ehrenmitglied der Niederlausitzer Gesellschaft für Anthropologie und Altertumskunde. Bereits 1881 trat er dem Johanniterorden bei und wurde sieben Jahre später dort Rechtsritter.

Literatur

Commons: Dietrich von der Schulenburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Dietrich Werner Graf von der Schulenburg, Hans Wätjen: Geschichte des Geschlechts von der Schulenburg: 1237 bis 1983. In: Familienverband (Hrsg.): Familien-Chronik. Erster Teil: Vom 13. Jahrhundert bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts. Zweiter Teil: Von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart, Schwarzer Stamm, Haus Lieberose. Niedersachsen-Druck und Verlag Günter Hempel, Bonn-Bad Godesberg, Bremen, Wolfsburg 1984, ISBN 3-87327-000-5, S. 311–313.
  2. Hans Friedrich v. Ehrenkrook, Otto Reichert, Friedrich Wilhelm Freiherr v. Lyncker u. Ehrenkrook, Friedrich Wilhelm Euler: Genealogisches Handbuch der Gräflichen Häuser / A (Uradel) 1962. In: Deutsches Adelsarchiv (Hrsg.): GHdA Genealogisches Handbuch des Adels. Band 4, Nr. 28. C. A. Starke, 1962, ISSN 0435-2408, DNB 456719725, S. 410–413.
  3. Niekammer’s Güter-Adressbücher. Band VII. Güter-Adress-Buch der Provinz Brandenburg. 1907. Verzeichnis sämtlicher Güter mit Angabe der Guts-Eigenschaft, des Grundsteuer-Reinertrages, der Gesamtfläche und des Flächeninhalts der einzelnen Kulturen. In: Handbuch der königlichen Behörden der Provinz. Nach amtlichen Quellen und auf Grund direkter Angaben bearbeitet (Hrsg.): Land-und Forstwirtschaft-Standardwerk. 1. Auflage. Paul Niekammer, Stettin August 1907, S. 188–189 (martin-opitz-bibliothek.de [abgerufen am 16. Oktober 2021]).
  4. Ernst Seyfert, Hans Wehner, Alexander Haußknecht, GF Hogrefe: Niekammer’s Landwirtschaftliches Güter-Adreßbücher. Band VII. Landwirtschaftliches Adreßbuch der Rittergüter, Güter und Höfe der Provinz Brandenburg 1929. Verzeichnis sämtlicher Rittergüter, Güter und Höfe von ca. 20 ha aufwärts. In: Mit Unterstützung von Staats-und Kommunalbehörden, sowie des Brandenburgischen Landbundes zu Berlin, sowie der Kreislandbünde. 4. Auflage. Letzte Ausgabe-Niekammer-Reihe. Verlag Niekammer’s Adreßbücher, Leipzig 1929, S. 247 (martin-opitz-bibliothek.de).
  5. Paul Ellerholz, E. Kirstein, Traug. Müller. W. Gerland, Georg Volger: Handbuch des Grundbesitzes im Deutsche Reiche. In: Adressbuch für Land-und Forstwirtschaft. 3. Auflage. I. Das Königreich Preussen. I. Lieferung: Provinz Brandenburg. Nicolaische Verlags-Buchhandlung R. Stricker, Berlin 1896, S. 236–237 (digi-hub.de).
  6. Liste der Mitglieder der Balley Brandenburg des Ritterlichen Ordens St. Johannis vom Spital zu Jerusalem 1905. In: Johanniterorden (Hrsg.): MV mit Status. Gedruckt bei Julius Sittenfeld, Berlin 1905, S. 16–194 (kit.edu [abgerufen am 16. Oktober 2021]).
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