Digicult (auch „digiCULT“ und „DigiCult-Verbund“) ist ein Verbund von Museen zur digitalen Erfassung und Publikation von Museumsbeständen. Partner sind die Museen der Bundesländer Schleswig-Holstein und Hamburg (Museen Nord), des Saarlandes, Thüringens und des Landschaftsverbands Rheinland. Damit eröffnen sich neue Möglichkeiten der Dokumentation, Präsentation und Bewerbung der Kulturlandschaften der beteiligten Länder.

Geschichte

In Kooperation mit über 200 Museen und Sammlungen, darunter auch Universitätssammlungen aus Greifswald, Hamburg, Jena und Kiel, werden Strukturen entwickelt und erprobt, mit deren Hilfe die Kulturschätze der beteiligten Museen digitalisiert, dokumentiert und auf der Basis neuer Technologien einem breiten Nutzerkreis aus Wissenschaft, Bildung und Öffentlichkeit verfügbar gemacht werden. Die digitalisierten Sammlungsobjekte werden im Portal der schleswig-holsteinischen und hamburgischen Museen (Museen Nord), im digiCULT-Portal Saarland (Museen Saar) und im Museumsportal Thüringen (Museen Thüringen) präsentiert. Darüber hinaus werden die erfassten Objektdaten in nationale (z. B. Deutsche Digitale Bibliothek, BAM-Portal) und internationale (z. B. Europeana) Kulturdatenbanken eingebunden.

Um die Ziele einer verbesserten Vernetzung von Kultureinrichtungen zu erreichen, werden Werkzeuge und Vokabulare zum Wissensmanagement und Datenaustausch weiterentwickelt. Dazu beteiligt sich der Verbund aktiv an Projekten und Arbeiten von Fachorganisationen wie der Fachgruppe Dokumentation des Deutschen Museumsbundes und ist Mitglied im „Kompetenznetzwerk DDB“ zum Aufbau der Deutschen Digitalen Bibliothek.

digiCULT Museen SH startete im Juni 2003 als ein dreijähriges, durch Mittel aus dem Europäischen Fond für regionale Entwicklung (EFRE) finanziertes Projekt zur digitalen Erfassung und Publikation ausgesuchter Museumsbestände des Landes und wurde vom 1. November 2007 bis zum 31. Oktober 2010 in einer weiteren Förderungsphase durch Landesmittel aus dem Zukunftsprogramm Schleswig-Holstein finanziert. Offizieller Träger war das Forschungs- und Entwicklungs-Zentrum der FH Kiel GmbH. Nach der ursprünglichen Zentrale am Museumsberg in Flensburg war das Projekt bis 2010 auf dem Campus der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel angesiedelt und wurde von dieser unterstützt. Nach der Gründung einer eingetragenen Genossenschaft im Juli 2010 nahm die digiCULT-Verbund eG als rechtssichere und eigenwirtschaftliche Einrichtung den Geschäftsbetrieb auf.

Technik

Die von digiCULT angebotene Software wurde aus Open-Source-Komponenten entwickelt und hat vier Hauptmodule, die durch Webdienste miteinander vernetzt sind. Die Dateneingabe erfolgt über eine relationale, netzwerkfähige Datenbank, die vor Ort installiert wird oder über eine webbasierte Online-Version.

Siehe auch

Literatur

  • Frauke Rehder: digiCULT – mehr als ein Museumsportal. In: Ellen Euler, Monika Hagedorn-Saupe, Gerald Maier, Werner Schweibenz, Jörn Sieglerschmidt (Hrsg.): Handbuch Kulturportale. Online-Angebote aus Kultur und Wissenschaft. De Gruyter Saur, Berlin 2015, S. 314–321.

Einzelnachweise

  1. siehe Anlage zum Verwaltungs- und Finanzabkommen über die Errichtung und den Betrieb der Deutschen Digitalen Bibliothek (DDB). (PDF (Memento vom 7. März 2010 im Internet Archive))
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