Diskagma buttonii

Holotypus des Fossils Diskagma buttonii aus 2,2 Milliarden altem Paläoboden in Südafrika

Zeitliches Auftreten
Paläoproterozoikum
2200 Mio. Jahre
Fundorte
  • Hekpoort Formation in der Nähe von Waterval Onder (Südafrika)
Systematik
Lebewesen
Eukaryoten (Eukaryota)
incertae sedis
Diskagma
Diskagma buttonii
Wissenschaftlicher Name der Gattung
Diskagma
Retallack et al., 2013
Wissenschaftlicher Name der Art
Diskagma buttonii
Retallack et al., 2013

Diskagma buttonii war ein kleines, urnenförmiges Lebewesen, dessen örtlich sehr häufige fossile Überreste auf einem Paläoboden aus dem Paläoproterozoikum in Südafrika gefunden wurden. Fundort ist die 2,2 Milliarden Jahre alte Hekpoort Formation in der Nähe von Waterval Onder im Osten Südafrikas. Die Fossilien wurden dort während eines Autobahnbaus gefunden.

Merkmale

Diskagma buttonii erreichte eine Höhe von etwa 0,3 bis 1,8 mm. Untersuchungen an Hunderten von Dünnschliffproben zeigten erhebliche Unterschiede im Wachstum und Verfall. Die am besten erhaltenen Exemplare waren urnenförmig mit einem erweiterten Rand und unten geschlossen. Der Innenraum war hohl und ellipsenförmig. Diskagma hat eine gewisse Ähnlichkeit mit Flechten der Gattung Cladonia und Pilzen der Gattung Geosiphon.

Bedeutung

Diskagma buttonii ist mit einem Alter von 2,2 Milliarden Jahren weit älter als die ältesten bisher bekannten Fossilien von einzelligen Eukaryoten (1,9 Mrd. Jahre), älter als die ältesten Pilze (1,5 Mrd. Jahre) und auch älter als das mit Hilfe der molekularen Uhr ermittelte Alter von Eukaryoten (1,6 Mrd. Jahre) und Pilzen (1,1 Mrd. Jahre). In der Erstbeschreibung geht man von einem Mykorrhiza-Pilz aus der Gruppe der Archaeosporales oder einer verwandten Gruppe aus. Dies ist aufgrund des jüngeren, mit Hilfe der molekularen Uhr errechneten Entstehungs-Alter von Pilzen nicht vereinbar. Jedoch ist die Methode der molekularen Uhr noch nicht restlos verstanden. Die Verwandtschaft und Identität von Diskagma bleibt somit unsicher, die Fossilien zeigen aber das allgemeine Aussehen von Landleben während des Paläoproterozoikums und verschieben den Landgang der Lebewesen, bisher auf einen Zeitraum von vor 400 bis 600 Millionen Jahren eingegrenzt, weit in die Vergangenheit in eine Zeit, in der der Sauerstoffanteil in der Erdatmosphäre nur bei 0,9 bis 5 % lag.

Literatur

  • Gregory J. Retallack, Evelyn S. Krull, Glenn D. Thackray, Dula Parkinson: Problematic urn-shaped fossils from a Paleoproterozoic (2.2 Ga) paleosol in South Africa. Precambrian Research, Volume 235, September 2013, S. 71–87, doi:10.1016/j.precamres.2013.05.015

Einzelnachweise

  1. Michael Krings, Thomas N. Taylor, Carla J. Harper: Early fungi: Evidence from the fossil record. in The Fungal Community, Its Organization and Role in the Ecosystem, Edition: 4, Chapter: 3, Publisher: CRC taylor and Francis, Editors: J. Dighton, J.F. White, pp. 37–52
  2. L. Paul Knauth: Not all at sea. In: Shuhai Xiao, L. Paul Knauth: Forum Palaeontology: Fossils come in to land. In: Nature. Band 493, Nr. 7430, 2013, S. 28–29, doi:10.1038/nature11765
  3. Gregory J. Retallack: Ediacaran life on land. In: Nature. Band 493, Nr. 7430, 2013, S. 89–92, doi:10.1038/nature11777
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