Dolomiten-Hauswurz

Dolomiten-Hauswurz (Sempervivum dolomiticum)

Systematik
Familie: Dickblattgewächse (Crassulaceae)
Unterfamilie: Sempervivoideae
Tribus: Semperviveae
Gattung: Hauswurzen (Sempervivum)
Sektion: Sempervivum sect. Sempervivum
Art: Dolomiten-Hauswurz
Wissenschaftlicher Name
Sempervivum dolomiticum
Facchini

Die Dolomiten-Hauswurz (Sempervivum dolomiticum) ist eine in den Dolomiten endemische Hauswurz-Art.

Merkmale

Die Art bildet Rosetten mit einem Durchmesser von einem bis fünf Zentimetern und ihre Blühtriebe können bis etwa 15 Zentimeter hoch werden. Die Pflanze ist frei von Harzgeruch. Die Rosettenblätter sind 3 bis 5 Millimeter breit, länglich-lanzettlich und allmählich zugespitzt, häufig mit brauner oder roter Spitzenfärbung. Die äußeren Blätter sind oft rot überlaufen. Die Rosettenblätter sind wie auch der Stängel auf den Flächen drüsenhaarig. Die Haare an den Blattspitzen sind kräftiger als die an den Blattseiten, die der Blattseiten länger als die der Blattflächen. Die Stängelblätter sind lanzettlich oder länglich, spitz, an der Spitze braunrot und ebenso gesprenkelt.

Der Blütenstand ist wnig verzweigt und drei- bis sechsblütig. Die Kelchzipfel sind drüsig behaart und kupferrot. Die Blütenkrone ist rosarot bis purpurn. Die 13 bis 16 Kronblätter sind 9 bis 10 Millimeter lang, mit dunklerem Mittelnerv, dabei doppelt so lang wie die Kelchzipfel. Die Kronblätter sind an der Unterseite und am Rand drüsenhaarig. Die Staubfäden sind braunrot und kahl. Der Fruchtknoten ist feindrüsig behaart.

Die Blütezeit ist Juli bis September.

Die Chromosomenzahl ist .

Verbreitung

Die Art ist in den Dolomiten endemisch, das Verbreitungszentrum sind die Pragser Dolomiten und das benachbarte Fanes/Sennes-Gebiet. Sie wächst in Felsfluren und steinigen Magerrasen über Dolomit, aber auch Kalk, in der subalpinen bis alpinen Höhenstufe von 1600 bis 2500 Meter Meereshöhe.

Literatur

  • Manfred A. Fischer, Wolfgang Adler, Karl Oswald: Exkursionsflora für Österreich, Liechtenstein und Südtirol. 2., verbesserte und erweiterte Auflage. Land Oberösterreich, Biologiezentrum der Oberösterreichischen Landesmuseen, Linz 2005, ISBN 3-85474-140-5.
  • Henk 't Hart, Bert Bleij, Ben Zonneveld: Sempervivum. In: Urs Eggli (Hrsg.): Sukkulenten-Lexikon. Crassulaceae (Dickblattgewächse). Eugen Ulmer, Stuttgart 2003, ISBN=3-8001-3998-7, S. 353.
  • Manuel Werner: Hauswurz-Arten der Alpen. Sempervivum und Jovibarba. In: Avonia. Band 28, Nummer 4, 2010, S. 141–147.

Einzelnachweise

  1. 1 2 3 4 5 6 7 8 Gustav Hegi, Herbert Huber: Familie Saxifragaceae. In Gustav Hegi: Illustrierte Flora von Mitteleuropa. 2. Auflage, Band IV, Teil 2, Seite 113–114. Verlag Carl Hanser, München 1961.
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