Dominik Enste (* 27. Oktober 1967 in Arnsberg) ist ein deutscher Wirtschaftswissenschaftler und Wirtschaftsethiker.
Leben
Enste studierte nach Abschluss seiner Ausbildung zum Bankkaufmann von 1987 bis 1990 Volkswirtschaftslehre mit dem Schwerpunkt Soziologie an der Universität Köln von 1990 bis 1996 und an der University of Dublin – Trinity College von 1992 bis 1993 in Irland. Als wissenschaftlicher Mitarbeiter war er von 1996 bis 2001 am wirtschaftspolitischen Seminar der Universität Köln beschäftigt und promovierte zum Thema „Schattenwirtschaft und institutioneller Wandel“. Im Jahr 1998 war er auf Einladung von James M. Buchanan „Research Scholar“ an der George Mason Universität, Fairfax, Virginia, USA.
Nach zwei Jahren als Vorstandsassistent eines Holding-Vorstands bei Gerling in Köln mit Zuständigkeiten für Grundsatzfragen des „Human Resource Managements“ war er im Institut der deutschen Wirtschaft Köln von 2003 bis 2014 verantwortlich für das Forschungsfeld „Institutionenökonomik / Wirtschaftsethik“, das er von 2011 bis 2014 auch leitete. Von 2015 bis 2022 war er Kompetenzfeldleiter für Verhaltensökonomik und Wirtschaftsethik. Seit 2022 leitet er das Kooperationscluster Verhaltensökonomik und Wirtschaftsethik. Seit 2012 ist Enste Geschäftsführer und Dozent der Akademie für Integres Wirtschaften (IW Akademie GmbH) in Köln.
Seit 2007 ist Enste Dozent an der Universität zu Köln. Seit 2018 ist er Lehrbeauftragter an der Universität Bonn. Seit 2013 ist er Professor für Wirtschaftsethik und Institutionenökonomik an der Technischen Hochschule Köln.
Er ist Mitglied im wissenschaftlichen Beirat des Roman Herzog Institut in München und Jurymitglied für die Verleihung des Roman Herzog Forschungspreis für Soziale Marktwirtschaft.
Er verantwortet die Vergabe des Max-Weber-Preises für Wirtschaftsethik des IW.
Im FAZ Ökonomenranking gehörte Enste in den Jahren 2017, 2018, 2019, 2020 zu den 100 einflussreichsten Ökonomen Deutschlands.
Schriften
- „Schattenwirtschaft und Schwarzarbeit – Umfang, Ursachen, Wirkungen und wirtschaftspolitische Empfehlungen“, mit Friedrich Schneider, Oldenbourg Verlag, München (2000).
- „Schattenwirtschaft und institutioneller Wandel – Eine soziologische, sozialpsychologische und ökonomische Analyse“ – Untersuchungen zur Ordnungstheorie und Ordnungspolitik Nr. 44 – Tübingen, Mohr-Siebeck, 2002.
- „The Shadow Economy – An International Survey“, mit Friedrich Schneider, Cambridge Univ. Press (2003).
- „Die Wohlfahrtsverbände in Deutschland – Eine ordnungspolitische Analyse und Reformagenda“, IW-Analysen Nr. 9, 2004, Köln.
- „Bildungs- und Sozialpolitik mit Gutscheinen – Zur Ökonomik von Vouchers“, IW-Analyse Nr. 14 (mit Oliver Stettes), 2005, Köln.
- „IW-Regulierungsindex“, IW-Analyse Nr. 16 (mit Stefan Hardege), 2006, Köln.
- „Jahrbuch Schattenwirtschaft 2006/2007“ (Hrsg.) (mit Friedrich Schneider), 2006, Münster.
- „Sozialstaatsfallen, Erwerbsanreize und soziale Mobilität – Eine ökonomische, soziologische und sozialpsychologische Analyse“ – IW-Analyse Nr. 43, 2008 Köln (mit Detlef Fetchenhauer und I. Riesen)
- „Ökonomik und Theologie – Der Einfluss christlicher Gebote auf Wirtschaft und Gesellschaft“ – Roman Herzog Institut, RHI-Position, Nr. 8, 2009, München (mit Karl Homann und Oliver Koppel)
- „Familienunterstützenden Dienstleistungen – Marktstrukturen, Potentiale und Politikoptionen“ IW-Analyse 44, 2009, Köln (mit N. Hülskamp und H. Schäfer)
- „Jahrbuch Schattenwirtschaft 2010/2011“ (Hrsg.) (mit Friedrich Schneider), 2010, Münster.
- „Verhaltensökonomik und Ordnungspolitik – Zur Psychologie der Freiheit“, IW-Position, Nr. 50, 2011, Köln (mit Michael Hüther)
- „Vom Schlechten des Guten – Warum der Mensch nicht zum Glücklichsein geboren ist“, RHI-Diskussion Nr. 19, 2012, München (mit Detlef Fetchenhauer)
- „Für eine Kultur der Mitverantwortung“, Erster Engagementbericht 2012, Bundestagsdrucksache 17/10580. Deutscher Bundestag, Berlin (u. a. mit Michael Hüther)
- Trilogie: „Marktwirtschaft und Moral“ (Ordnungsethik), 2015, „Mitverantwortung und Moral“ (Unternehmensethik), 2014, „Mensch und Moral“ (Individualethik), 2015, IW-Positionen, Köln.
- „Glück für alle? - Eine interdisziplinäre Bilanz der Lebenszufriedenheit“, 2019, De Gruyter Oldenbourg Verlag (ISBN 9783110554458). (mit T. Eyerund, L. Suling, A. Tschörner)
- „Geld für alle - Das bedingungslose Grundeinkommen. Eine kritische Bilanz“, 2019, Orell Füssli Verlag (ISBN 9783280056974).
- „Digitalisierung und mitarbeiterorientierte Führung - Die Bedeutung der Kontrollüberzeugung für die Personalpolitik“, 2020, Köln (ISBN 9783602150144) (mit Louisa Kürten, Lena Suling, Anja Katrin Orth)
- Übersicht aktuelle Publikationen: Prof. Dr. Dominik H. Enste – Institut der deutschen Wirtschaft
Weblinks
- Literatur von und über Dominik Enste im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Offizielle Website
- Informationen zur Max-Weber-Preisverleihung
- Informationen zum Thema „Schwarzarbeit und Schattenwirtschaft“
- Deutschlandfunk Kulturfragen. Debatten und Dokumente vom 26. Dezember 2022: Ausdifferenziert, nicht gespalten – Wirtschaftsethiker Dominik Enste, Institut der deutschen Wirtschaft, über die Ungleichheit in der deutschen Gesellschaft, im Gespräch mit Michael Köhler
Einzelnachweise
- ↑ Institut der deutschen Wirtschaft (IW): Prof. Dr. Dominik H. Enste. Abgerufen am 11. Oktober 2022.
- ↑ https://www.romanherzoginstitut.de/
- ↑ http://max-weber-preis.de
- ↑ F.A.Z: F.A.Z.-Rangliste der Ökonomen: Deutschlands einflussreichste Ökonomen 2018. In: FAZ.NET. ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 9. Dezember 2018]).