Die evangelische Dorfkirche St. Magnus ist eine im Kern spätromanische Saalkirche im Ortsteil Albersroda der Gemeinde Steigra im Saalekreis in Sachsen-Anhalt. Sie gehört zum Pfarrbereich Mücheln-Langeneichstädt im Kirchenkreis Merseburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.

Geschichte und Architektur

Von der ursprünglichen spätromanischen Chorturmkirche ist nur der quadratische Turm mit gekuppelten rundbogigen Schallöffnungen im Glockengeschoss erhalten; heute steht er zwischen einem etwas breiteren spätgotischen Chor und einem Schiff aus dem Jahr 1838 im Rundbogenstil. Der kuppelig gewölbte Turmraum ist mit großen Spitzbögen im Osten und Westen geöffnet. Der einjochige kreuzrippengewölbte Chor endet in einem fünfseitigen Schluss mit Strebepfeilern. Im flachgedeckten Schiff ist eine Hufeisenempore eingebaut.

Ausstattung

Der künstlerisch wertvolle Schnitzaltar vom Anfang des 16. Jahrhunderts zeigt im Mittelschrein eine von zwei kleineren Engeln gekrönte Madonna zwischen den Heiligen Katharina und Barbara. In den Flügeln sind je sechs der Apostel in zwei Reihen dargestellt, im Schrein der Predella die Verkündigung, auf den Flügelrückseiten die Trennung der Apostel in sechs gemalten Abschiedsszenen vor romantischer Berglandschaft, auf den Standflügeln, ebenfalls gemalt, je zwei Heilige: Dorothea und Katharina, Barbara und Margareta, die schlanken grazilen Figuren wie auch die Landschaftsgestaltung verweisen auf einen selbstständigen Schüler Lucas Cranachs des Älteren. Auf diesem Altar steht ein zweiter kleinerer Schnitzaltar aus der gleichen Werkstatt mit Darstellungen von Anna selbdritt im Schrein, in den Flügeln die Heiligen Katharina und Magdalena, auf ihren Rückseiten gemalt der Heilige Laurentius und männliche Heilige. Zur Ausstattung gehört weiter eine geschnitzte barocke Taufe, mit von einem Pelikan bekröntem Deckel. Reste eines barocken Gestühls sind ebenfalls erhalten.

Orgel

Die Orgel der Dorfkirche Albersroda wurde 1851 von Friedrich Ladegast aus Weißenfels als Opus 7 erbaut. Sie besitzt zwei Manuale und Pedal mit 15 Registern, mechanischer Traktur und Schleifladen. 1875 wurde die Orgel um zwei Register erweitert. 1892 gab es einige Reparaturen durch die Firma Heerwagen. Restaurierungen folgten 2001 durch Hermann Eule Orgelbau Bautzen und 2005 durch Orgelbau Schönefeld. Die Orgel ist weitgehend unverändert erhalten und bei folgender Disposition vollständig spielbar:

Hauptwerk C–d3
1.Bordun (ab c)16′
2.Principal8′
3.Gedackt8′
4.Viola di Gamba8′
5.Octave4′
6.Gedackt4′
7.Oktave2′
8.Mixtur III
Hinterwerk C–d3
9.Lieblich Gedackt8′
10.Flauto trav.8′
11.Flauto amabile4′
12.Waldflöte2′
Pedal C–c1
13.Subbaß16′
14.Violon16′
15.Principalbaß8′

Glocken

Die erste bekannte Glocke in Albersroda wurde 1502 von Mathis Somer geschaffen. 1792 wurden erneut Instrumente geschaffen, von denen zwei 1917 abgegeben werden mussten. Seit 1964 erklingt ein dreistimmiges Eisengeläut vom Turm der Kirche. Alle Glocken hängen an gekröpften Jochen mit Gegengewichtsklöppeln. Die Tonfolge ist a'-c''-d''.

Literatur

  • Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler. Sachsen Anhalt II. Regierungsbezirke Dessau und Halle. Deutscher Kunstverlag, München/Berlin 1999, ISBN 3-422-03065-4, S. 8–9.
Commons: St. Magnus (Albersroda) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Steigra / Albersroda – St. Magnus – Orgel Verzeichnis – Orgelarchiv Schmidt. Abgerufen am 8. Juni 2022.
  2. www.Musik-Medienhaus.de: Das Portal der Königin. Abgerufen am 17. Januar 2022.
  3. Orgel in Albersroda; abgerufen am 17. Januar 2022.
  4. Informationen zur Orgel auf Organ index. Abgerufen am 3. Oktober 2022.

Koordinaten: 51° 17′ 2,2″ N, 11° 43′ 2,8″ O

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