Die Dorfkirche Bliesdorf ist eine neugotische Backsteinkirche in Bliesdorf im Landkreis Märkisch-Oderland in Brandenburg. Sie ist aufgrund des Denkmalschutzgesetzes des Landes Brandenburg ein Kulturdenkmal. Sie gehört zum Kirchenkreis Oderland-Spree der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz.
Lage und Geschichte
Die Kirche steht auf dem kreisförmigen Dorfplatz und ist von Hecken und Rasen umgeben. An ihrer Südseite befindet sich ein Denkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges.
An der Stelle der heutigen Kirche befanden sich zwei Vorgängerbauten. Die erste Kirche aus dem Mittelalter ist wahrscheinlich im Dreißigjährigen Krieg zerstört worden. Im Jahre 1701 wurde eine Fachwerkkirche erbaut, sie wurde allerdings vor dem Bau der jetzigen Kirche wegen Baufälligkeit abgerissen. Die jetzige Kirche wurde 1881 bis 1882 erbaut, die Einweihung fand am 6. November 1882 statt. Während des Zweiten Weltkrieges wurde die Kirche beschädigt, an ihrer Westseite sind noch Einschussspuren zu sehen. Das Dach und die Ausstattung wurden erneuert. Im Jahr 1951 erhielt der Turm seine heutige Form.
Die Kirche
Die Kirche ist ein Saalbau aus unverputzten Ziegeln, sie hat ein Satteldach. An ihrer Ostseite befindet sich in einem Anbau die Sakristei. Der Turm steht im Westen, hat einen quadratischen Grundriss und ein leicht eingeknicktes Pyramidendach. Das Hauptportal befindet sich im Turmvorbau.
Das Innere stammt fast ausschließlich aus der Zeit nach 1945 und ist schlicht gehalten. An Stelle der zerstörten Orgel steht die Inschrift: „Eine feste Burg ist unser Gott“. Der Kanzelaltar wurde 1698 von Samuel Liebenwald erstellt und stand vorher in der Kirche St. Georg in Bad Freienwalde. Der Kanzelaltar ist aus Holz geschnitzt, in der Mitte befindet sich der polygonale Korb, flankiert von gedrehten Säulen und Akanthuswangen. Auf dem Schalldeckel befinden sich der auferstandene Christus und zwei Engel.
Literatur
- Georg Dehio: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Teil: Brandenburg. Deutscher Kunstverlag, München/ Berlin 2000, ISBN 3-422-03054-9.
- Ilona Rohowski, Ingetraud Senst: Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Denkmale in Brandenburg. Band 9.1: Landkreis Märkisch-Oderland. Teil 1: Städte Bad Freienwalde und Wriezen, Dörfer im Niederoderbruch. Wernersche Verlagsgesellschaft, Worms am Rhein 2006, ISBN 3-88462-230-7, S. 95–96.
Einzelnachweise
- ↑ Denkmalliste des Landes Brandenburg: Landkreis Märkisch-Oderland (PDF). Brandenburgisches Landesamt für Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum
Weblinks
- Eintrag zur Denkmalobjektnummer 09180171 in der Denkmaldatenbank des Landes Brandenburg
Koordinaten: 52° 41′ 36″ N, 14° 9′ 42″ O