Dorothee Gall, auch Dorothea Gall (* 22. Juni 1953 in Balve; † 31. August 2023, geboren als Dorothee Rips) war eine deutsche Klassische Philologin (Latinistin).
Gall wurde 1980 an der Universität zu Köln mit einer Arbeit über Horaz promoviert und habilitierte sich dort 1995 über Anspielungen und Zitate in der römischen Dichtung. Anschließend hatte sie ab 1996 ein Heisenberg-Stipendium inne, bis sie 1999 Professorin an der Universität Hamburg wurde. 2005 wechselte sie auf einen Lehrstuhl für Latinistik an der Universität Bonn. 2019 trat sie in den Ruhestand.
Dorothee Gall forschte schwerpunktmäßig zur lateinischen Dichtung, zur Literatur der augusteischen Zeit und zur lateinischen Literatur der Renaissance. Sie war ordentliches Mitglied der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz sowie der Akademie gemeinnütziger Wissenschaften zu Erfurt. Gall war Herausgeberin der Beiträge zur Altertumskunde und Mitherausgeberin des Mittellateinischen Jahrbuchs.
Schriften
- Die Bilder der horazischen Lyrik. Hain, Königstein 1981, ISBN 3-445-02230-5.
- Ipsius umbra Creusae. Creusa und Helena. Steiner, Stuttgart 1993, ISBN 3-515-06395-1.
- Zur Technik von Anspielung und Zitat in der römischen Dichtung. Vergil, Gallus und die Ciris. Beck, München 1999, ISBN 3-406-43294-8.
- Die Literatur in der Zeit des Augustus. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2006, ISBN 3-534-15766-4 (Rezension bei H-Soz-u-Kult; Rezension im Göttinger Forum für Altertumswissenschaft; PDF; 89 kB).
- Laokoon in Literatur und Kunst. Schriften des Symposions „Laokoon in Literatur und Kunst“ vom 30.11. [– 02.12.] 2006, hrsg. von Dorothee Gall und Anja Wolkenhauer, Berlin/ NY, De Gruyter, 2009 (Beiträge zur Altertumskunde 254).
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Traueranzeigen von Dorothee Gall | WirTrauern. Abgerufen am 12. September 2023 (deutsch).
- ↑ Mitgliedseintrag von Dorothee Gall bei der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz.