Der Douvrin-Motor ist ein Vierzylinder-Verbrennungsmotor für Automobile, der von 1977 bis 1997 von der La Française de Mécanique hergestellt wurde, einem Gemeinschaftsunternehmen von Renault und der PSA-Gruppe (Peugeot). Er wird auch J-Motor genannt.
Der Motor ist wassergekühlt. Motorblock und Zylinderkopf bestehen aus Aluminium. Die Kurbelwelle ist 5-fach gelagert. Die Nockenwelle ist im Zylinderkopf und wird mit einem Zahnriemen angetrieben. Der Motor wurde als Benziner und für Dieselkraftstoff gebaut, mit 8 und 12 Ventilen. Es gab auch Ausführungen mit Turbolader. Der Hubraum beträgt 2,0 oder 2,2 Liter.
Geschichte
Der Douvrin-Motor wurde 1977 der Presse vorgestellt. Chefentwickler war Jean-Jacques His, der auch Vater von Formel-1-Motoren war, mit denen unter anderem Ferrari ausgestattet wurde. Einer der ersten Wagen mit dem Douvrin-Motor war der Renault 20 TS. 1979 hatte die Société Française de Mécanique den ersten Dieselmotor vorgestellt, den Typ J8S, der zunächst im Renault 20 zum Einsatz kam.
1980 bekam der Renault 18 ebenfalls den Dieselmotor 852 (J8S), einige Monate später, im August 1980, den 2,2-Benzinmotor Typ 851 (J6T) im Renault 20 TX. Im selben Jahr erschien der Renault 20 Turbodiesel mit dem Motor J8S Turbo. Ein Jahr später folgte der Renault 30 Turbodiesel mit demselben Motor, Ende 1983 der Renault 25 und zwei Jahre danach der Renault 21. Die letzten beiden Modelle bekamen wahlweise die 2,0- und 2,2-Liter-Ottomotoren mit Einspritzanlage unter den Bezeichnungen J7R und J7T. Die Versionen R25 TS und GTS behielten den J6R-Motor mit Vergaser. Der Motor J7T im R25 war mit 123 PS (als J7T 706 oder J7T 707 für Automatikgetriebe). Im September 1986 wurde die Leistung auf 126 PS gesteigert, die Motoren hießen nun J7T730 (für Schaltgetriebe) und J7T731 (für Automatikgetriebe). Es gab dann noch Ausführungen mit Katalysator und 110 PS (Modelle J7T 708 und J7T 732).
Die Nutzfahrzeuge Renault Trafic und Renault Master Master bekamen den 2,0-Liter-Motor mit einfachem Vergaser als J5R. Die letzten Trafic bis 1997 bekamen einen J7T mit nur 101 PS.
Im August wurde der Renault 21 Turbo mit 2 Litern Hubraum und 175 PS vorgestellt. Der Motor heißt J7R-752.
Im Winter 1988 (Modelljahr 1989) kam der Zylinderkopf mit 12 Ventilen, der im Renault 21 TXI und im Renault 25 TXI eingebaut wurde. Dieser Motor wurde außerdem ab Mitte 1991 im Renault Espace II verwendet und in der ersten Serie des Renault Safrane, Modelljahre 1992 bis 1996.
Das Ende des Douvrin-Motors kam mit schärferen Gesetzen gegen Umweltverschmutzung.
Peugeot hat den Douvrin-Motor im Peugeot 505 und im Citroën CX (Modelle Reflex, Athéna, Leader, 20RE, 20TRE und 22TRS) eingesetzt; dort bekam er einen Doppelvergaser. Auch der Talbot-Matra Murena sollte mit dem Motor ausgestattet werden, aber Renault hat sich letztlich dagegen entschieden, da der Motor stattdessen im neuen Fuego verwendet werden sollte.
Die Douvrin-Dieselmotoren (J8S) wurden nicht von Peugeot verwendet.
Ausführungen
Gemäß Werkstatthandbuch Renault für den Motor J. (französische Ausgabe)
Essences | Diesel | ||
---|---|---|---|
Type | 829 – J5R – J6R – J7R | 851 – J6T – J7T | 852 – J8S – J8ST |
Hubraum (cm³) | 1995 | 2165 | 2068 |
Bohrung (mm) | 88 | 88 | 86 |
Hub (mm) | 82 | 89 | 89 |
Leistung (DIN-PS) | 80–175 | 100–141 | 60–92 |
Anzahl der Zähne des Zahnriemens | 116 | 118 | 148 |