Dragoș (Dragoș I. oder Dragoș Vodă; † 1361) regierte als erster Woiwode das Fürstentum Moldau von 1352 bis 1353.

Dragoș gründete selbst keine königliche Dynastie, da sein Enkel Balc von Bogdan von Cuhea, einem anderen walachischen Grundbesitzer, aus dem Fürstentum vertrieben wurde.

Herkunft

In einigen Kopien der Chronik von Grigore Ureche aus dem 17. Jahrhundert heißt es, Dragoș sei mit seinen Männern aus Maramureș ausgezogen und habe in der Moldau „in den Tagen des ungarischen Königs Ladislaus IV., mit Hilfe der Rumänen, die Tataren aus der Moldau über den Dniester vertrieben“. Es gibt keine gesicherten Erkenntnisse über seine familiäre Herkunft und sein frühes Leben. Nach einer Theorie zufolge ist Dragoș mit einem gewissen Bedeu identisch, der in einer 1336 ausgestellten königlichen Urkunde von Karl I. von Ungarn erwähnt wird. Karl I. wies das Eger-Kapitel an, die Grenzen des Herrschaftsgebiets von Bedeu (jetzt Bedevlia in der Ukraine) festzulegen, das er den Brüdern Drag und Dragoș gestiftet hatte. Drag und Dragoș wurden als "Diener des Königs" erwähnt, was zeigt, dass sie wie alle Adligen im Königreich Ungarn direkt dem Souverän unterstellt waren. Eine weitere wissenschaftliche Hypothese legt nahe, dass ein anderer walachischer Herrscher, Dragoș von Giulești, der Gründer der Moldau war.

Einzelnachweise

  1. Dennis Deletant, Harry Hanak: Historians as Nation-Builders. Central and South-East Europe. London 1988, ISBN 1-349-09647-4, S. 44 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  2. Rebecca Haynes: Moldova. A history. London 2018, ISBN 978-1-78831-813-6, S. 12 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  3. Gábor Vékony: Dacians, Romans, Romanians. 1st English ed Auflage. Matthias Corvinus, 2000, ISBN 1-882785-13-4, S. 11 (archive.org [abgerufen am 13. Oktober 2021]).
  4. 1 2 3 Victor Spinei: Moldavia in the 11th - 14th Centuries. Editura Academiei Republicii Socialiste România, Bukarest 1989, S. 197 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  5. Radu Carciumaru: The genesis of the medieval state on the Romanian territory: Moldavia in Studia Slavica et Balcanica Petropolitana, Nr. 2, 2012, Sankt Petersburg. 2012 (academia.edu [abgerufen am 13. Oktober 2021]).
  6. István Vásáry: Cumans and Tatars. Oriental military in the pre-Ottoman Balkans, 1185-1365. Cambridge University Press, Cambridge 2005, ISBN 0-511-12177-6 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  7. 1 2 Ioan Aurel Pop: "De manibus Valachorum scismaticorum ...". Romanians and power in the mediaeval Kingdom of Hungary. Frankfurt am Main 2013, ISBN 978-3-653-03904-7 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  8. Ioan Aurel Pop, Ioan Bolovan, Susana Andea, Institutul Cultural Român.: History of Romania. Compendium. Romanian Cultural Institute, Cluj-Napoca 2006, ISBN 973-7784-12-X (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  9. Oliver Jens Schmitt, Markus Koller, Geza Palffy, Oliver Jens Schmitt, Istvan Soos: Handbuch zur Geschichte Sudosteuropas. BAND, Herrschaft und Politik in Sudosteuropa von 1300 bis 1800. München 2021, ISBN 978-3-11-074439-2, S. 338 (google.de [abgerufen am 13. Oktober 2021]).
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