Dreikäsehoch ist eine umgangssprachliche und scherzhafte Bezeichnung für ein kleines (also nicht hochgewachsenes) Kind. Sie wird zumeist dann angewandt, wenn von Seiten des Kindes ein aufmüpfiges oder freches Verhalten beobachtet wird.
Der Begriff wurde 2007 zum drittschönsten bedrohten Wort der deutschen Sprache gewählt.
Wortherkunft
Das Benennungsmotiv dieser seit dem 18. Jahrhundert gebräuchlichen Redewendung ist unklar. Eine Möglichkeit besteht in der damaligen scherzhaften Verwendung aufeinander gestapelter Käselaibe als Größenangabe für Kinder. Ein Dreikäsehoch ist folglich so groß wie ein Stapel aus drei Käselaiben. Andererseits wird vermutet, dass das Wort hingegen nichts mit Käse zu tun hat, sondern vom französischen Wort caisse (deutsch: Kiste, Kasten) abstammt. Demnach bezeichnet es jemanden, der so groß ist wie drei Kisten.
Siehe auch
Literatur
- Ewald Harndt: Französisch im Berliner Jargon. 2. Auflage, Jaron, Berlin 2007, ISBN 978-3-89773-524-8.
- Elmar Seebold (Bearbeiter), Friedrich Kluge (Begründer): Kluge, etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 25. Auflage. de Gruyter, Berlin 2011, ISBN 978-3-11-022364-4, S. 214.
- Christoph Gutknecht: Pustekuchen! Lauter kulinarische Wortgeschichten (= Beck’sche Reihe, Band 1481). C.H. Beck, München 2002, ISBN 978-3-406-47621-1.
Weblinks
- Wettbewerb Das schönste bedrohte Wort
- KuriosAh: Woher kommt der Ausdruck „Dreikäsehoch“? WDR
- Christa Binder: Dreikäsehoch im Projekt: Nahrhafte Wortschätze der Karl-Franzens-Universität Graz
Einzelnachweise
- ↑ Elmar Seebold (Bearbeiter), Friedrich Kluge (Begründer): Kluge, Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24. Auflage. de Gruyter, Berlin, ISBN 3-11-017473-1, S. 214. Dort wird auch auf das französische haut comme trois pommes (hoch wie drei Äpfel) verwiesen.
- ↑ Christoph Gutknecht. Pustekuchen! Lauter kulinarische Wortgeschichten (= Beck’sche Reihe. Band 1481). C.H. Beck, ISBN 978-3-406-47621-1, S. 65.