Dunkelflaute bezeichnet in der Energiewirtschaft den Zustand, dass Windenergie- und Photovoltaikanlagen in einer Region wegen Flaute oder Schwachwind und zugleich auftretender Dunkelheit, insbesondere in den Wintermonaten, insgesamt keine oder nur geringe Mengen elektrischer Energie produzieren. Die Dunkelflaute ist vor allem bedeutsam, wenn sie über einen längeren Zeitraum hinweg auftritt und Energiesysteme beeinflusst, die zu einem großen Teil oder ausschließlich auf fluktuierenden erneuerbaren Energien basieren, und steht thematisch im Zusammenhang mit der Energieversorgungssicherheit. Geeignete Maßnahmen zum Überbrücken von Dunkelflauten sind zum Beispiel das Vorhalten konventioneller Spitzenlastkraftwerke als Backup sowie grundlastfähiger erneuerbarer Energien wie Biomassekraftwerke, Geothermiekraftwerke, Wasserkraftwerke und Solarthermiekraftwerke mit Wärmespeicher; der Ausbau der Stromnetze zur weiträumigen Vernetzung von Regionen mit unterschiedlichen Wetterbedingungen, die Sektorenkopplung, der Einsatz von Energiespeichern sowie die Flexibilisierung von Verbrauchern, beispielsweise mit Smart Grids. Die Mehrheit der Studien kommt zu dem Ergebnis, dass ein zu 100 % aus Erneuerbaren Energien bestehender Strommix trotz Dunkelflauten global realisiert werden kann.

Begriff

Als Dunkelflaute werden mehrere Tage anhaltende Phasen geringer Wind- und Solarstromeinspeisung bezeichnet, die nicht mehr alleine durch Einsatz von Kurzfristspeichern und Lastmanagement ausgeglichen werden können. Problematisch sind insbesondere sogenannte „kalte Dunkelflauten“, also Situationen im Winter, wenn zum einen wegen Flaute und Dunkelheit wenig Strom aus Wind- und Solarenergie erzeugt wird, aber aufgrund kalter klimatischer Bedingungen eine besonders hohe Stromnachfrage vorhanden ist.

Der deutsche Begriff hat auch Einzug in die englische Fachsprache gehalten.

Definition

Der Begriff Dunkelflaute ist wissenschaftlich nicht eindeutig definiert. Die meisten Definitionen beschreiben eine Dunkelflaute als das unterschreiten eines Prozentwertes der Nennleistung. Üblich sind 2, 5, 10 oder 20 Prozent der Nennleistung. Um die Länge einer Dunkelflaute zu ermitteln gibt es zwei verschiedene Ansätze:

  • Konstant unter dem Schwellenwert, engl. Constantly below threshold (CBT): Nach dieser Definition gilt die Dunkelflaute als beendet, sobald der Schwellenwert einmalig überschritten wird.
  • Mittelwert unter dem Schwellenwert, engl. Mean below threshold (MBT): Nach dieser Definition gilt die Dunkelflaute als beendet, sobald der Durchschnitt über den gesamten Zeitraum der Dunkelflaute den Schwellenwert überschreitet.

Wird der Mittelwert betrachtet, so erscheinen die Dunkelflauten länger. Gilt eine Dunkelflaute bei einmaligen Überschreiten als beendet, dann werden potenziell mehr, dafür aber kürzere Dunkelflauten registriert. Hohe Schwellenwerte führen zu einer hohen Anzahl beobachteter Dunkelflauten, während niedrige Schwellenwerte die Anzahl reduzieren.

Andere Studien mit Fokus auf der benötigten Speichermenge ermitteln das maximale Energiedefizit, das sich über einen Zeitraum aufsummiert. Nach dieser Definition ist die Dunkelflaute erst beendet, wenn sich die Speicher durch eine kontinuierliche überdurchschnittliche Energieproduktion wieder füllen würden.

Häufigkeit des Auftretens

Eine zweiwöchige Dunkelflaute tritt in Deutschland im Schnitt alle zwei Jahre einmal auf. Der Zeitraum vom 16. bis 25. Januar 2017 wird häufig als Beispiel für eine solche Dunkelflaute genannt.

Laut dem Deutschen Wetterdienst zeigt eine Analyse von Wetterdaten, dass es in Deutschland im Zeitraum von 1995 bis 2015 im Schnitt zweimal im Jahr Situationen gab, in denen großräumige Flauten und sonnenarme Zeiten über 48 Stunden gemeinsam auftraten. Bei einer Betrachtung auf europäischer Ebene reduziert sich die Auftretenshäufigkeit auf 0,2 Situationen pro Jahr. Der Deutsche Wetterdienst berücksichtigt dabei Zeiträume, in denen die mittlere Energieproduktion aus Wind und Sonne weniger als zehn Prozent der Nennleistung erreicht.

Andere Analysen kommen bei einem Schwellenwert von 20 % für Deutschland auf 5 bis 10 Dunkelflauten von mehr als 24 Stunden, wobei die längsten Dunkelflauten 4 bis 5 Tage dauern. Bei einem Schwellenwert von 10 % gibt es kaum noch Dunkelflauten von mehr als 2 Tagen. Bei dieser Analyse und beim Deutschen Wetterdienst wird eine Dunkelflaute bei einmaligem Überschreiten des Schwellenwertes als beendet gewertet.

Bei Berücksichtigung des Mittelwertes wird für Deutschland im Durchschnitt alle zehn Jahre eine Periode von acht Tagen erwartet, in der weniger als 10 % der installierten Leistung zur Verfügung stehen.

Hintergrund

Die Windenergie und die Photovoltaik gelten als die weltweit wichtigsten Quellen für eine größtenteils oder vollständige Versorgung mit Erneuerbaren Energien, welche mit einer Energiewende angestrebt wird. Dies gilt insbesondere für Deutschland, wo für andere erneuerbare Energie wie Wasserkraft oder Biomasse nur noch geringe Möglichkeiten für einen weiteren Ausbau bestehen. Da die genannten Erzeuger in ihrer Stromproduktion wetterabhängig sind, müssen Maßnahmen getroffen werden, um jederzeit die Versorgungssicherheit gewährleisten zu können, auch wenn wetterbedingt nur geringe Erträge erwirtschaftet werden.

Gemäß eines 2014 vom Bundeswirtschaftsministerium herausgegebenen Grünbuchs wurde zu dem damaligen Zeitpunkt kein Kapazitätsproblem im europäischen Kraftwerkspark gesehen. In Deutschland mussten die konventionellen Kraftwerke selbst bei einer Dunkelflaute nicht die gesamte verfügbare Leistung einspeisen, um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten, vielmehr konnte Deutschland sogar bei Dunkelflauten Strom in die Nachbarländer exportieren. Deswegen waren Blackouts nicht zu befürchten. Die europaweiten Überkapazitäten wurden in dem Grünbuch mit mindestens 100 GW angegeben, wovon etwa 60 GW in dem für Deutschland maßgeblichen Netzgebiet lagen. Es wurde daher auf Jahre mit Überkapazitäten im Strommarkt gerechnet. Für Deutschland selbst wurden die Überkapazitäten im Zeitraum von 2014 bis 2017 auf circa 10 GW beziffert.

Um dafür zu sorgen, dass immer genügend Kraftwerke zur Verfügung stehen, wurde in Deutschland die Reservekraftwerksverordnung beschlossen. Diese Verordnung räumt der Bundesnetzagentur das Recht ein, die Stilllegung für die Systemsicherheit relevanter Kraftwerke zu verbieten und ggf. in der Zukunft auch für die Versorgungssicherheit notwendige Kraftwerke neu zu bauen.

Fluktuation der Wind- und Solarstromeinspeisung

Vor allem im Spätherbst und im Winter treten Dunkelflauten auf. Dies liegt an der kurzen Tageslänge, dem niedrigen Sonnenstand und dem oft trüben Winterwetter. Außerdem produzieren schneebedeckte PV-Anlagen auch bei Sonnenschein weniger Strom. Obwohl der Wind in der kalten Jahreszeit meist öfter und stärker weht als im Sommer, gibt es auch im Herbst und Winter immer wieder Flauten.

Auf geographisch recht kleine Räume wie z. B. Deutschland bezogen, d. h. ohne weiträumigen Austausch, pendelt die Erzeugung von Windenergie zwischen sehr hohen Einspeiseleistungen während stürmischen Tagen und sehr niedrigen Werten bei Flauten. Die Einspeisung der Photovoltaik liefert nachts keinen Strom. In einer Publikation von Agora Energiewende sind die Minima und Maxima für das Jahr 2015 aufgeschlüsselt. Demnach war der 3. November 2015 der Tag, an dem am wenigsten Strom aus Erneuerbaren Energien erzeugt wurde. Um 14 Uhr speisten Windkraftanlagen in Deutschland insgesamt nur eine Leistung von ca. 0,2 Gigawatt ein – der niedrigste Wert des Jahres. Um 17 Uhr, als die Photovoltaik kaum mehr Energie lieferte, erreichte die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien (neben Wind und Sonne auch Biogas und Wasserkraft) eine Gesamtleistung von 7,3 Gigawatt (davon 0,5 GW Windstrom), und damit nur einen Anteil von weniger als zehn Prozent an der gesamten Stromproduktion. Die Maximalwerte wurden am 21. Dezember 2015 erreicht. An diesem Tag speisten Windkraftanlagen eine durchschnittliche Leistung von 36,7 GW ein; dies entsprach 91,5 Prozent ihrer installierten Nennleistung von 40,6 GW. Am 21. April 2015 leisteten die Photovoltaikanlagen in Deutschland in der Mittagsspitze maximal 28,5 GW. Das waren 73 Prozent der installierten Leistung von etwa 39 GW.

Tagesaktuelle Einspeisedaten (für Deutschland) sind für die Jahre ab 2011 im Internet frei zugänglich.

Problemlösungsmöglichkeiten

Um die völkerrechtlich verbindlichen Klimaschutzziele zu erreichen, müssen fossil befeuerte Kraftwerke abgeschaltet werden. Da diese somit langfristig nicht mehr zum Ausgleich zur Verfügung stehen, müssen in einem erneuerbaren Energiesystem Alternativen für die Absicherung der Versorgungssicherheit zur Verfügung stehen. Es existieren zahlreiche Möglichkeiten, die variable Erzeugung an den Bedarf anzupassen. Die einzelnen Möglichkeiten haben jeweils unterschiedliche Vor- und Nachteile, sodass diese zukünftig am zweckdienlichsten miteinander kombiniert eingesetzt werden sollten.

Zu diesen Möglichkeiten zählen unter anderem:

  • Überdimensionierung von Solar- und Windkapazitäten
  • Ausbau der Stromnetze u. a. für großräumigen Austausch
  • Verschiebung der Stromnachfrage z. B. in Form von Intelligentes Laden von Elektrofahrzeugen, ggf. ergänzt durch Rückspeisen von Energie in Form von Vehicle-to-Grid-Technologien
  • Speicherung von Energie, z. B. stationäre Batterien
  • Nutzung von Sektorenkopplung, um ein verbessertes Zusammenspiel verschiedener Sektoren wie Strom, Wärme, Verkehr, Industrie zu erreichen
  • Einsatz von Power-to-X-Technologien, z. B. zur Erzeugung von Wasserstoff in Phasen, in denen Energie im Überfluss vorhanden ist
  • Einsatz grundlastfähiger erneuerbarer Energien wie Biomasse oder Geothermie
  • Absicherung mit konventionellen Kraftwerken

Wird das Energiesystem entsprechend ausgelegt, so stellt das Vorkommen von Dunkelflauten kein Hindernis für eine 100 % regenerative Energieversorgung dar, auch wenn diese zu einem großen Teil oder ausschließlich auf fluktuierenden erneuerbaren Energien basiert.

Grundlastfähige und/oder regelbare erneuerbare Energien

Grundlastfähige und/oder regelbare Energieinfrastruktur auf Basis erneuerbarer Energien wie Wasserkraft, Biomasse oder Geothermie kann unabhängig von Dunkelflauten zur Energieerzeugung eingesetzt werden.

Flexibilisierung von Erzeuger und Verbraucher

Um Nachfragespitzen zu glätten, gibt es die Möglichkeiten der Flexibilisierung der Verbraucher (Demand-Side-Management), beispielsweise mit intelligenten Stromnetzen. Wichtig sind in diesem Kontext vor allem Lastverschiebungen und der Lastabwurf. Auch wenn diese nur im Bereich von Stunden bis wenigen Tagen möglich sind, gelten sie als Möglichkeit um in einem erneuerbaren Energiesystem die Nachfrage dem Angebot anzupassen, weshalb sie bevorzugt eingesetzt werden sollten. Ihr großer Vorteil liegt in ihrer großen Energieeffizienz, da sie die im Gegensatz zu Speicherkraftwerken sehr verlustarm oder gar verlustfrei eingesetzt werden können. Ihre Funktionsweise erzielt die gleichen Effekte wie der Einsatz eines Speicherkraftwerkes: Die Lasterhöhung (Zuschalten der Last bei Stromüberschüssen beispielsweise per Power-to-Heat) entspricht der Ladung eines Speichers, die spätere Lastminderung der Speicherentladung. Daher fungiert Lastverschiebung als „virtueller Speicher“.

Zusätzliche Flexibilität kann erreicht werden, indem Biomasse, die bisher vor allem im Grundlastbetrieb verstromt wird, gezielt zum Füllen von Bedarfslücken in Dunkelflauten eingesetzt wird.

Offshore-Windkraft

Neben der gegenseitigen Ergänzung von Photovoltaikanlagen und Onshore-Windkraft lässt sich die Versorgungssicherheit durch erneuerbare Energien durch Nutzung von Offshore-Windkraft wesentlich steigern. Laut einer Studie des Deutschen Wetterdienstes treten bei Nutzung aller drei Erzeugungsformen nur noch zweimal pro Jahr günstige Bedingungen für eine Dunkelflaute auf, verglichen mit dreizehnmal pro Jahr wenn nur Photovoltaik und Onshore-Windkraft genutzt werden. Als eine Dunkelflaute begünstigender Zeitraum wurde dabei eine Periode von mindestens 48 Stunden betrachtet.

Anders als Onshore-Windkraft und Photovoltaik wird Offshore-Windkraft erst seit 2015 in Deutschland verstärkt ausgebaut. Im November 2019 waren in Deutschland Offshore-Windkraftanlagen mit einer Gesamtleistung von 7,6 GW installiert. Weitere 4,3 GW befinden sich im Bau oder in Planung (siehe: Liste der Offshore-Windparks).

Netzausbau

Da Dunkelflauten in benachbarten Staaten nur bedingt korreliert sind, lässt sich mit einem über Landesgrenzen hinweg ausgebautem Stromnetz und dem Pooling von Windkraft- und Solaranlagen das Auftreten von Dunkelflauten deutlich minimieren. Vorteilhaft ist insbesondere eine großräumige Vernetzung über mehrere Wetterzonen. Durch wechselseitigen Stromtransport über Staatsgrenzen hinweg können Ausgleichseffekte genutzt werden, die sowohl die Versorgungssicherheit erhöhen als auch den Speicherbedarf reduzieren. Da die Kosten für den Netzausbau deutlich günstiger sind als die Kosten für die Energiespeicherung, gilt ein transnationaler Netzausbau als wichtiger Faktor für ein kostengünstiges erneuerbares Energiesystem. Es wird angemerkt, dass es „technisch illusorisch (sei), Versorgungssicherheit durch nationale Autonomie gewährleisten zu wollen“. Eine Schlüsseltechnologie für die Verknüpfung weit entfernter Regionen ist die Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung (HGÜ), die eine verlustarme Stromübertragung über weite Entfernungen möglich macht. Zwar können Speicherkraftwerke ebenfalls die variable Einspeisung glätten, allerdings sind diese teurer als HGÜ-Verbindungen.

Darüber hinaus ermöglicht der Netzausbau auch eine bessere Verknüpfung von Produktions- und Verbrauchszentren mit Speichern, beispielsweise Pumpspeicherkraftwerken in den Alpen oder Skandinavien. Dort könnten dann Überschüsse, die während Zeiten hoher Wind- oder Solarstromproduktion auftreten, eingespeichert und während Zeiten niedriger Produktion und entsprechender Nachfrage wieder ausgespeichert werden. Hohe Speicherkapazitäten bieten insbesondere norwegische und schwedische Pumpspeicher mit 84 bzw. 34 TWh Kapazität. Eine entsprechende Leitungskapazität vorausgesetzt könnten diese eine Energiespeicherung in Deutschland laut Sachverständigenrat für Umweltfragen fast völlig überflüssig machen.

In Norwegen, wo die Energie fast nur aus Wasserkraft gewonnen wird, könnte überschüssiger Strom aus Deutschland sogar direkt endverbraucht werden, während gleichzeitig norwegische Wasserkraftwerke temporär abgeschaltet werden. Das eingesparte Wasser stünde für eine spätere Verstromung und den Export nach Deutschland zur Verfügung.

Kurzzeitspeicher

Kurzzeitspeicher können kurzfristige Ungleichgewichte zwischen Angebot und Nachfrage ausgleichen, und stabilisieren so das Stromnetz und dessen Frequenz. Die Speicherdauer liegt je nach Anwendung im Sekunden- bis Minutenbereich, bzw. in Minuten- bis Stunden-Zeiträumen. Typische Eigenschaften der Kurzzeitspeichertechnologien sind hohe Zyklenzahlen und -festigkeit, eine hohe Effizienz und ein hohes Verhältnis von Leistung zu Speicherkapazität. Die momentan meist verbreiteten Technologien in diesem Bereich (nach Kapazität) sind Pump- und Batteriespeicher, sowie vereinzelte Schwungräder. Die aktuell in Deutschland installierte Kapazität von Pump- und Batteriespeichern würde den Strombedarf nur weniger als eine halbe Stunde abdecken können, weshalb die Bundesnetzagentur davor warnt das Potenzial dieser Speicher zu überschätzen. Dieses Technologiefeld weist zudem eine aktuell sehr hohe Dynamik auf, so ist die Anzahl an Heimspeichern das dritte Jahr in Folge um 50 % gewachsen (Stand 2020).

Langzeitspeicher

Für vollständig erneuerbare Energiesysteme sind Langzeitspeicher von besonderer Bedeutung. Aufgrund der jährlich geringen Zyklenzahlen bei Langzeitspeichern und der damit geringen Energiemenge, die durch diese Speicher fließt, tritt die Effizienz der Speicher in den Hintergrund, aber dafür die Kosten pro Kapazität weiter in den Vordergrund. Daher kommt zum Beispiel die Speicherung in Form von synthetischen aus erneuerbaren Energien gewonnenen Gasen in Frage, das heißt Wasserstoff oder Methan. Inklusive der 2013 in Planung befindlichen Kavernen- und Porenspeicher liegt die Speicherkapazität des deutschen Erdgasnetzes bei ca. 332 TWh. Der Erdgasverbrauch lag 2011 bei 760 TWh. Falls langfristig verstärkt Power-to-Gas-Anlagen zur saisonalen Langfristspeicherung eingesetzt würden, könnte der Gasverbrauch weiter ansteigen. Dennoch wäre das Erdgasnetz inklusive der geplanten Speicher ausreichend für eine sichere Vollversorgung auf Basis erneuerbarer Energien dimensioniert. Mit Power-to-Gas ist es möglich, dass derzeit mit fossilem Erdgas befeuerte Gaskraftwerke langfristig mit strombasierten grünen Wasserstoff oder synthetischem Methan weiterbetrieben werden können; alternativ ist auch ein Betrieb mit raffiniertem Biogas möglich. Für den Fall, dass die gesamte benötigte Jahreshöchstlast in Deutschland in Höhe von 85 GW vollständig mit grundlastfähigen Gasturbinenkraftwerken abgesichert würde, würden sich die Stromkosten um ca. 0,5 ct/kWh erhöhen. Da dieser Weg durch den recht geringen Wirkungsgrad der Energiekette Strom – Wasserstoff/Methan – Strom mit recht hohen Energieverlusten behaftet ist, was wiederum zu einem Mehrbedarf an Windkraft- und Photovoltaikanlagen führt, sollte ein zukünftiges Energiesystem so ausgelegt sein, dass nur ein geringer Langfristspeicherbedarf besteht.

Siehe auch

Literatur

  • Patrick Graichen, Mara Marthe Kleiner und Christoph Podewils: Die Energiewende im Stromsektor: Stand der Dinge 2015. Rückblick auf die wesentlichen Entwicklungen sowie Ausblick auf 2016. Hrsg.: Agora Energiewende. Januar 2016 (agora-energiewende.de [PDF]).
Wiktionary: Dunkelflaute – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

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  29. Alexander MacDonald et al.: Future cost-competitive electricity systems and their impact on US CO2 emissions. In: Nature Climate Change 6, (2016), 526–531, doi:10.1038/nclimate2921.
  30. Vgl. Michael Sterner, Ingo Stadler: Energiespeicher – Bedarf, Technologien, Integration. Springer, Berlin 2014, S. 108.
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  33. Regelungen zu Stromspeichern im deutschen Strommarkt. (PDF) Bundesnetzagentur, März 2021, S. 4, abgerufen am 30. September 2022 (Zitiert in Was mit überschüssigem Strom passiert am 08.08.2022 auf tagesschau.de).
  34. BSW-Solar: Photovoltaik-Speicher legten 2020 um 47 Prozent zu. 18. Februar 2021, abgerufen am 30. September 2022 (deutsch).
  35. Marktstammdatenregister beinhaltet Batteriespeicher mit einer Kapazität von insgesamt knapp 2.000 Megawattstunden. 15. Januar 2021, abgerufen am 30. September 2022 (deutsch).
  36. Volker Quaschning: Regenerative Energiesysteme. Technologie – Berechnung – Simulation. 8. aktualisierte Auflage. München 2013, S. 51.
  37. Volker Quaschning: Erneuerbare Energien und Klimaschutz. München 2013, S. 332.
  38. Holger Rogall: 100%-Versorgung mit erneuerbaren Energien. Bedingungen für eine globale, nationale und kommunale Umsetzung. Marburg 2014, S. 98.
  39. Sachverständigenrat für Umweltfragen 2013: Den Strommarkt der Zukunft gestalten. Sondergutachten, S. 65. Abgerufen am 7. April 2018.
  40. Günther Brauner: Energiesysteme: regenerativ und dezentral. Strategien für die Energiewende. Wiesbaden 2016, S. 89.
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