Dylan Dog ist die Comicfigur der gleichnamigen Comicserie, welche von Tiziano Sclavi 1986 für den italienischen Comicverlag Sergio Bonelli Editore (international: Bonelli Comics) erfunden wurde.
Serie
Die auf 98 Seiten in Schwarz-Weiß erscheinenden Geschichten laufen meistens nach demselben Schema ab: Anfangs geschieht ein Mord oder ein unnatürlicher Todesfall. Mit der Erklärung der Polizei kann sich der Hinterbliebene, meist eine junge attraktive Frau, nicht abfinden und beauftragt Dylan Dog mit der Lösung des Falls. Im Verlauf der Geschichte entsteht ein intimes Verhältnis mit der Auftraggeberin. Dylan Dog zweifelt an übersinnlichen Theorien, die sich jedoch am Ende fast immer als wahr erweisen.
Figur
Dylan Dog ist ein trockener Alkoholiker und ehemaliger Polizist Scotland Yards, der nun als Privatdetektiv mehr schlecht als recht sein Geld verdient. Seine Kleidung ist stets dieselbe: eine Blue Jeans, ein rotes Oberhemd und eine schwarze Jacke. Um in Ruhe nachzudenken, spielt er Klarinette und bastelt an immer derselben Modellgaleone. Er fährt einen alten VW Käfer mit dem Kennzeichen DYD 666. Der Name Dylan ist eine Hommage an den englischen Dichter Dylan Thomas, Rupert Everett diente als Vorlage für das äußere Erscheinungsbild der Hauptfigur.
Nebenfiguren
Groucho
Groucho ist sein Assistent, der ihm oft in letzter Sekunde die Haut rettet. Groucho war ein Groucho-Marx-Imitator und ähnelt diesem auch äußerlich sehr, auf Grund dessen wird er von Dylan einfach Groucho genannt. Groucho ist für seine Witze berüchtigt. In der amerikanischen Version der Dylan Dog-Comics wurde auf Grund von Rechtsstreitigkeiten der typische Groucho-Marx-Bart wegretuschiert und Groucho heißt hier Felix.
Inspektor Bloch
ist die Verbindung zu Dylan Dogs Vergangenheit bei Scotland Yard und ein guter Freund, wenn es darum geht, Informationen zu beschaffen. Für Inspektor Bloch diente der englische Schauspieler Robert Morley als graphische Vorlage.
Craven Road No. 7
Auch die Wohnadresse steckt voller Anspielungen, hier diente der Horrorfilme-Regisseur Wes Craven, bekannt vor allem für seine Nightmare-on-Elmstreet-Filme, als Namensgeber. Die Craven Road existiert in London tatsächlich, unter der angegebenen Adresse befindet sich ein Lokal, welches unter anderem Dylan Dog Sandwiches verkauft.
Betätigt man Dylans Türklingel, erklingt ein Schrei – auch dies ist ein Filmzitat, eine schreiende Türklingel begrüßte auch die Gäste in Eine Leiche zum Dessert von Robert Moore.
Veröffentlichung in Deutschland
Im Jahr 2001 brachte der Carlsen Verlag den Comic in Deutschland auf den Markt und betreute jede Ausgabe redaktionell. Die Serie wurde nach Band 20 im November 2002 wieder eingestellt. Edition Schwarzer Klecks führte die Serie seitdem in niedriger Auflage unregelmäßig mit etwa sechs Bänden pro Jahr fort, von denen zumeist je zwei zeitgleich erscheinen. Es erschienen 62 Bände, der letzte Band im Juli 2009. Ende 2011 wurde inoffiziell bekanntgegeben, dass wegen schwacher Verkaufszahlen keine neuen Bände mehr beim Verlag Edition Schwarzer Klecks erscheinen werden. Die deutschen Bände wurden nicht in der Originalreihenfolge veröffentlicht. Seit Ende 2014 veröffentlicht der Libellus Verlag in München die Dylan Dog Comics wieder auf deutsch. Die Bände werden diesmal in der Originalreihenfolge, coloriert und als Hardcover erscheinen. Ein Band wird jeweils drei Dylan Dog Geschichten enthalten. Allerdings erschien der letzte Band, Band 6, im Mai 2017.
Veröffentlichung in anderen Ländern
Dylan Dog erschien außerhalb Italiens außerdem in den USA (Dark Horse Comics), Kroatien (Ludens), Serbien (Veseli Četvrtak und Expik Publications), Dänemark (Shadow Zone Media), Niederlande (Silvester), Polen (Tore) und Spanien (Aleta Ediciones). Auch in der Türkei (Rodeo und Hoz Comics) sowie in Frankreich (Glénat) sind Bände erschienen.
Kino-Adaptionen
Der Film DellaMorte DellAmore, nach einer Geschichte von Tiziano Sclavi mit Rupert Everett in der Hauptrolle, ist eine Hommage an Dylan Dog. So basiert der Name der Hauptfigur Francesco Dellamorte auf einer Geschichte Sclavis und sein Kleidungsstil entspricht dem Dylans.
Unter dem Filmtitel Dylan Dog erschien 2011 in den deutschen Kinos eine Verfilmung mit Brandon Routh in der Rolle des Dylan. Sam Huntington spielt dabei seinen Partner Marcus.
Zitat
Literatur
- Antonella Nardi: Reportage aus dem Jenseits oder Dylan Dogs multimedialer Horror. In: Zibaldone Nr. 17: Fumetti – Comics in Italien. München (Piper) 1994, S. 67–84. ISBN 3-492-16017-4
- Eckart Sackmann: Zwischen Autorencomic und Massenmarkt – Dylan Dog. In: Rraah! Nr. 37, November 1996. S. 21–24.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Tiziano Sclavi bei lambiek.net
- ↑ Einstellung der Serie Dylan Dog beim Schwarzer Klecks Kommentar in einem Forum von einem Mitarbeiter des Verlags zur Zukunft von Dylan Dog
- ↑ Homepage des Serbischen Verlages
- 1 2 Kino auf arte: Dellamorte Dellamore (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven.) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.: „Die Geschichte um den Friedhofswärter Francesco Dellamorte basiert auf einer 1991 erschienenen Novelle von Tiziano Sclavi. Der italienische Schriftsteller und Comictexter ist vor allem bekannt durch die italienische Comicserie "Dylan Dog". Die Bildergeschichten um einen Privatdetektiv auf den Spuren des Mysteriösen, eine Kultfigur, die aus der italienischen -Kultur nicht mehr wegzudenken ist, wurden im Jahr 2010 mit Brandon Routh und Sam Huntington unter dem Titel "Dylan Dog: Dead of Night" verfilmt. [...] Auch für die Figuren in "Dellamorte Dellamore" ließ sich Regisseur Michele Soavi von Tiziano Sclavi inspirieren. Dem Kenner von "Dylan Dog" offenbaren sich schnell einige Parallelen zwischen Soavis Friedhofswärter und dem Titelhelden der Comicreihe. Diese Ähnlichkeiten kommen nicht von ungefähr. Denn der britischstämmige Schauspieler Rupert Everett, der für Soavi den liebeskranken Friedhofswärter verkörpert, stand Mitte der 80er Jahre auch für die Titelfigur der Comicreihe Modell.“
- ↑ Dylan Dog auf g-wie-gorilla (Memento des vom 5. Oktober 2007 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Cemetery Man auf thefleshfarm.com (englisch)