Das Eckhaus Seestraße 6 war ein historischer Bau in Dresden. Es wurde 1945 beim Bombardement der Stadt zerstört.
Geschichte
1737 kaufte Ferdinand Ludwig von Saul das Haus von seiner Mutter, der Kammer-Rätin Gertraud Sophie Saul. Bis Ende 1737 wurde das Haus durch Johann Gottfried Findeisen neu erbaut. Es war der letzte Vertreter des „Pöppelmannsche[n] Geschmack[s].“
Beschreibung
Die Fassadenfront gegen die Seestraße war sieben Fensterachsen breit. Die mittleren Fensterachsen waren im „vornehmen Barockstil“ gestaltet. Besonders aufwändig war der reiche, kleinteilige Dekor gestaltet worden, der geschossübergreifend miteinander verbunden war, was auch typisch für den Stil des Johann Gottfried Findeisen war. Im ersten Obergeschoss fanden sich spitzwinklige Fensterverdachungen, im zweiten Obergeschoss waren über den Fenstern geschwungene Verdachungen angebracht, die Fenster des dritten Geschosses wurden mit geraden Verdachungen abgeschlossen. Alle drei Fensterverdachungen waren mit aufwändigen Kartuschen ausgestattet. Stefan Hertzig beschreibt, dass Findeisen sich beim Haus Seestraße 6 an Pöppelmann und insbesondere an Ratsmaurermeister Fehre orientiert habe. Findeisens Arbeit zeigte dabei „künstlerische Ähnlichkeiten“ zum Gasthaus „Zum Schwarzen Bär“. Das Haus sei aber insgesamt künstlerisch weniger bedeutend.
Einzelnachweise
- ↑ Stefan Hertzig: Das Dresdner Bürgerhaus in der Zeit Augusts des Starken. Zur Entstehung und Wesen des Dresdner Barock. Dresden 2001, S. 195
- ↑ Cornelius Gurlitt: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen. Band 23: Stadt Dresden, Teil 2. In Commission bei C. C. Meinhold & Söhne, Dresden 1903, S. 696. online
- 1 2 3 Stefan Hertzig: Johann Gottfried Findeisen. In: ders.: Das Dresdner Bürgerhaus des Spätbarock 1738–1790. Gesellschaft Historischer Neumarkt Dresden e. V., Dresden 2007, ISBN 3-9807739-4-9, S. 221.
- ↑ Stefan Hertzig: Johann Gottfried Findeisen. In: ders.: Das Dresdner Bürgerhaus des Spätbarock 1738–1790. Gesellschaft Historischer Neumarkt Dresden e. V., Dresden 2007, ISBN 3-9807739-4-9, S. 219.
Koordinaten: 51° 2′ 55,9″ N, 13° 44′ 12,6″ O