Egino von Chur (* im 12. Jahrhundert; † im 12. Jahrhundert) war Bischof von Chur und nach seiner Absetzung 1170 Reichsfürst.

Leben

Egino von Chur, eigentlich Egino Freiherr von Ehrenfels, stammte aus einem Bündner Adelsgeschlecht mit (vermutlichem) Stammsitz auf der Burg Ehrenfels.

Egino war von 1154 bis 1160 Dompropst in Chur. 1160 oder 1163 wurde er zum Bischof von Chur ernannt; vermutlich 1167 geweiht. Er war Anhänger von Kaiser Friedrich I. Barbarossa und sprach sich für die Gegenpäpste und gegen den amtierenden, rechtmäßigen Papst Alexander III. aus. Bischof Egino wurde 1170 seines Amtes enthoben und Udalrich III. von Tägerfelden zum Bischof von Chur ernannt.

Kaiser Friedrich I. erhob ihn mit einem Dekret vom 15. Mai 1170 in den Rang eines geistlichen Reichsfürsten, nachdem er die Vogtei Chur an den Sohn des Kaisers, Herzog Friedrich von Schwaben, übertragen hatte.

Bischof Egino unterstützte das Benediktinerkloster St. Johann in Müstair, in dem er nach 1170 zeitweise lebte.

Einzelnachweise

  1. 1 2 Veronika Feller-Vest: Egino. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 30. Oktober 2000, abgerufen am 7. März 2019.
  2. Johann Samuel Ersch: Allgemeine Encyclopädie der Wissenschaften und Künste. S. 217, abgerufen am 29. Juli 2009
  3. Albert Fischer: Abriss der Geschichte des Bistums Chur von den Anfängen bis heute. S. 3 (Memento vom 27. Mai 2011 im Internet Archive) (PDF; 4,3 MB), abgerufen am 29. Juli 2009
  4. Die deutschen Königspfalzen. S. 411, abgerufen am 29. Juli 2009
  5. Kloster St. Johann Müstair - UNESCO Welterbe (Memento vom 2. September 2009 im Internet Archive), abgerufen am 29. Juli 2009
VorgängerAmtNachfolger
AdalgottBischof von Chur
1160/1163–1170
Udalrich III. von Tägerfelden
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