Egnatia Mariniana war die Ehefrau des römischen Kaisers Valerian, der von 253 bis zu seiner Gefangennahme durch die Perser im Jahr 260 regierte.
Egnatia Mariniana stammte aus der vornehmen Senatorenfamilie der Egnatii. Sie starb vermutlich vor dem Regierungsantritt Valerians und wurde im Frühjahr 254 divinisiert. Von diesem Ereignis stammen Münzen (Antoniniane, Sesterze) mit der Umschrift DIVAE MARINIANAE auf der Portraitseite. Die Rückseiten zeigen meistens einen für die Konsekration einer Kaiserin typischen radschlagenden oder die Kaiserin in den Himmel tragenden Pfau mit der Umschrift CONSECRATIO. Sie war die Mutter von Valerians Sohn, Mitkaiser und schließlich Nachfolger Gallienus, den sie um das Jahr 218 gebar. Den Titel einer Augusta konnte sie, weil sie vor dem Regierungsantritt ihres Mannes starb, nicht mehr führen. Ihr Beispiel zeigt, dass eine Divinisierung auch in diesen Fällen möglich war.
Literatur
- Arthur Stein: Egnatius 44. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band V,2, Stuttgart 1905, Sp. 2003 f.
- Ursula Kampmann: Die Münzen der römischen Kaiserzeit. Battenberg-Gietl Verlag, Regenstauf 2004, ISBN 3-924861-77-3, S. 301.