Das Eichhörnchen ist in der Heraldik ein kleines Wappentier.
Als gemeine Figur ist es in vielen Wappen schon seit vielen Jahrhunderten vertreten, aber häufig über die Zeit durch andere Wappenfiguren verdrängt worden. Das im Wappen vorkommende Tier ist überwiegend das europäische Eichhörnchen.
Es wird einmal sitzend, das andere Mal springend gezeigt. Auch auf einem heraldischen Baum oder Ast als Unterlage sitzt oder springt es gerne umher. Die Hauptblickrichtung ist nach der heraldisch rechten Seite. Bei der Farbgebung (Tingierung) sind alle Farben erlaubt. Um aber das Eichhörnchen im Wappen eindeutig darzustellen, wird Rot bevorzugt. Am buschigen Schwanz und seiner typischen Sitzhaltung ist es ohne Wappenbeschreibung (Blasonierung) zu erkennen. Abweichende Tinktur (Farbgebung) bei der Bewehrung (Krallen usw.) ist nicht gebräuchlich. Es kommen auch mehrere gleichgeartete Hörnchen nebeneinander, übereinander oder im Dreipass (zumeist 2:1) vor.
Besonders beliebt ist die Beigabe einer Eichel, einer Nuss oder eines Nadelholz-Zapfens. Das Eichhörnchen hält diese häufig gleichgefärbten Dinge mit den Vorderpfoten.
Beispiele
- Bildfüllend im Wappen von Pfrondorf
- Auf einem Baumstumpf eine Nuss knabbernd im Wappen von Bertingen
- Im 17. Jahrhundert zeigte das Wappen von Volken eine Tanne, zwei Eichhörnchen und zwei Pflugscharen
- Im Wappen von Neuenkirchen (bei Greifswald) drei Eichhörnchen in Gold, jedes eine goldene Nuss haltend
- Im Wappen von Eckernförde läuft ein rotes Eichhörnchen über einen am Wasser stehenden Turm
- Das Wappen von Raesfeld zeigt u. a. zwei rote Tiere, pfahlweise gestellt
- Im Wappen von Titisee-Neustadt sitzt es auf einem der im Schwarzwald zahlreich vorhandenen Nadelbäume – ähnlich ist es in Auma-Weidatal/Landkreis Greiz (Thüringen)
- Kompaniewappen der 5. Kompanie des Fernmelderegiment 1
- Im Wappen der Gemeinde Pfaffing (Oberösterreich) ein Eichhörnchen mit einem Zapfen. Die Würfel deuten auf das Frankenburger Würfelspiel hin.
- Die Gemeinden Westensee und Emkendorf haben im Wappen ein Eichhörnchen mit Nuss bzw. Eichel. Das Wappen geht zurück auf das im 14. Jahrhundert erloschene Westenseer Rittergeschlecht
- Wappen von Angern
- Wappen von Auma-Weidatal
- Wappen von Eckernförde
- Wappen von Erlenbach, einem Stadtteil von Kaiserslautern
- Wappen von Görwihl/Landkreis Waldshut
- Wappen von Hirschhorn/Pfalz
- Wappen von Neuenkirchen (bei Greifswald)
- Wappen von Titisee-Neustadt
- Wappen des Tübinger Stadtteils Pfrondorf
- Wappen der Gemeinde Westensee
- Wappen von Aeugst am Albis, Schweiz
- Wappen von Noormarkku, Finnland
- Wappen der Gemeinde Pfaffing
- Aufgerichtet im Wappen der Gemeinde Weilbach, beide Oberösterreich
- Wappen von Senec u Rakovníka, Tschechien