Eigentliche Enten

Spießente ♂ (Anas acuta)

Systematik
Klasse: Vögel (Aves)
Ordnung: Gänsevögel (Anseriformes)
Familie: Entenvögel (Anatidae)
Unterfamilie: Anatinae
Tribus: Schwimmenten (Anatini)
Gattung: Eigentliche Enten
Wissenschaftlicher Name
Anas
Linnaeus, 1758

Die Eigentlichen Enten (Anas) sind eine Gattung aus der Unterfamilie der Enten (Anatinae) und der Tribus Schwimmenten (Anatini). Zu den in Mitteleuropa bekanntesten Vertretern dieser Gattung zählt die Stockente. Die nur im Westteil Madagaskars vorkommende Bernierente, die Campbellente, die auf der nur 23 Hektar großen Dent Island überlebte, sowie die nur auf der 370 Hektar großen Laysaninsel lebende Laysanente gehören ebenfalls zu dieser Gattung und zählen zu den seltensten Wasservögeln der Welt.

Merkmale

Bei den meisten Arten dieser Gattung, insbesondere wenn sie im gemäßigten Norden verbreitet sind, sind die Erpel von Herbst bis zum Frühjahr deutlich unterschiedlich und ausgesprochen prächtig gefiedert. Bei den Weibchen dagegen ist das Gefieder eher unauffällig gefärbt. Erfahrungen aus der Haltung von Arten der Eigentlichen Enten zeigen, dass viele Arten untereinander fortpflanzungsfähig sind. Die Nachkommenschaft ist im Allgemeinen jedoch steril.

Im Gegensatz zu den Tauchenten der Gattungen Netta, Aythya und Bucephala liegen Schwimmenten so hoch im Wasser, dass sich der Bürzel deutlich abhebt. Schwimmenten tauchen nur bei Gefahr; sie gründeln zur Nahrungssuche den Gewässerbodenbereich ab, den sie mit dem Schnabel erreichen können, ohne sich ganz von der Oberfläche zu lösen. Beim Auffliegen steigen sie ohne Vorbereitung mit Flügelschlag steil von der Wasseroberfläche auf, wohingegen Tauchenten einen längeren Anlauf auf dem Wasser benötigen.

Balz

Viele Arten zeigen im Winterhalbjahr eine sehr auffällige Balz. Diese beginnt in einer Zeit, in der die Tiere noch nicht fortpflanzungsfähig sind. Die Balz dauert regelmäßig bis in die Frühjahrsmonate und beinhaltet Haltungen, Gesten und Bewegungen, die in ihrer Reihenfolge jeweils artspezifisch sind. Die langwährende Balz dient dazu, dass sich Partner der gleichen Art finden.

Arten

Fossile Arten

  • Bermuda-Ente Anas pachyscelus (Bermuda-Inseln)
  • Chatham-Ente Anas chathamica (Chatham-Inseln, Südwestpazifik)

Zahlreiche ursprünglich in die Gattung Anas gestellte Entenarten wurden im Jahr 2009 anderen Gattungen zugeordnet, da sich herausstellte, dass Anas in der alten Zusammensetzung nicht monophyletisch war. Diese sind:

In Deutschland ist neben der Stockente als Wintergast und dann zweithäufigste Ente in Mitteleuropa die Krickente vertreten, die ebenso wie die Spießente in Nordeuropa brütet. Als Durchzügler bekannt ist die Schnatterente.

Etymologie und Forschungsgeschichte

Die Erstbeschreibung der Gattung Anas erfolgte 1758 durch Carl von Linné, der dieser 39 Arten zuordnete. Anas, anatis ist das lateinische Wort für „Ente“.

Literatur

  • James A. Jobling: Helm Dictionary of Scientific Bird Names. Christopher Helm, London 2010, ISBN 978-1-4081-2501-4.
  • Hartmut Kolbe: Die Entenvögel der Welt, Ulmer Verlag 1999, ISBN 3-8001-7442-1
  • Carl von Linné: Systema Naturae per Regna Tria Naturae, Secundum Classes, Ordines, Genera, Species, Cum Characteribus, Differentiis, Synonymis, Locis. 10. Auflage. Band 1. Imprensis Direct Laurentii Salvii, Stockholm 1758 (biodiversitylibrary.org).
  • Heinz-Sigurd Raethel: Wasser- und Wasserziergeflügel. Oertel und Spörer-Verlags GmbH + Co, Reutlingen 2003, ISBN 3-88627-513-2.
  • Erich Rutschke: Die Wildenten Europas. Deutscher Landwirtschaftsverlag, Berlin (Ost) 1989, ISBN 3-331-00320-4.
Commons: Eigentliche Enten (Anas) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Gonzalez, J.; Düttmann, H.; Wink, M. (2009). Phylogenetic relationships based on two mitochondrial genes and hybridization patterns in Anatidae. Journal of Zoology. 279: 310–318. doi:10.1111/j.1469-7998.2009.00622.x
  2. Proposal (787) to South American Classification Committee: Revise the generic classification and linear sequence of Anas
  3. Waterfowl in IOC World Bird List
  4. Carl von Linné, S. 122–128.
  5. James A. Jobling, S. 46
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