Die Einheit 101 (hebräisch: יחידה 101;Jechida 101) war eine Eliteeinheit der israelischen Streitkräfte, die im August 1953 unter Ariel Scharon aufgestellt wurde.

Die Einheit bestand aus vierzig bis fünfzig speziell ausgebildeten Soldaten und führte insbesondere „Suchen und Zerstören“-Operationen gegen feindliche Ziele in den arabischen Nachbarstaaten aus. Daneben wurden aber auch Vergeltungsaktionen durchgeführt. Trotz ihrer umstrittenen Praxis gilt sie als Prototyp Israelischer Spezialeinheiten.

Qibya-Massaker

Am 12. Oktober 1953 wurden bei einem Überfall von Jordaniern eine jüdische Mutter und ihre zwei Kinder in der Stadt Jehud getötet. Die israelische Regierung entschied, einen Vergeltungsschlag gegen das palästinensische Dorf Qibya nahe der Grünen Linie zu Israel durchzuführen. Dabei tötete die Einheit 101 69 Araber, darunter 42 Dorfbewohner; 45 Häuser, eine Schule und eine Moschee wurden zerstört. Diese Operation wurde als „Qibya-Massaker“ bekannt und international, wie auch in Israel und Jordanien umstritten.

Aufgrund dieser Aktion wurde im Januar 1954 die Selbständigkeit der Einheit 101 aufgehoben. Sie wurde ins Fallschirmjäger-Bataillon 890 integriert und nahm weiterhin an Vergeltungsangriffen gegen militärische Ziele als Teil der 202. Fallschirmjäger-Brigade teil.

Literatur

  • Schmuel Katz: Israeli Elite Units since 1948. Elite Series Band 18, Osprey Publishing, Oxford 1988, S. 9f.

Einzelnachweise

  1. Niccolò Petrelli: The missing dimension: IDF special operations forces and strategy in the Second Lebanon War. In: Small Wars & Insurgencies. Band 23, Nr. 1, 1. März 2012, ISSN 0959-2318, S. 56–73, doi:10.1080/09592318.2012.632853.
  2. Benny Morris: Israel's Border Wars 1949–1956: Arab Infiltration, Israeli Retaliation, and the Countdown to the Suez War. Oxford University Press, 1993, S. 258f.
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