Dieser Artikel gibt die Einwohnerentwicklung von Hoyerswerda tabellarisch wieder.

Einwohnerentwicklung

Einwohnerentwicklung von Hoyerswerda. Oben ab 1632 bis 2017. Unten ein Ausschnitt ab 1871

Die Einwohnerzahl von Hoyerswerda stieg im Mittelalter und der frühen Neuzeit nur langsam. Durch die zahlreichen Kriege, Seuchen und Hungersnöte ging sie immer wieder zurück. Bis Mitte des 20. Jahrhunderts lebten in der Stadt nur wenige tausend Menschen. Nach dem Bau des Braunkohleveredelungswerkes (Kombinat) Schwarze Pumpe im Jahre 1955 beschleunigte sich das Bevölkerungswachstum rasant. Die Einwohnerzahl stieg von rund 9.000 auf ihren historischen Höchststand von 71.124 im Jahre 1981. Inzwischen ist die Bevölkerungszahl jedoch wieder stark gesunken.

Am 31. Dezember 2008 betrug die „Amtliche Einwohnerzahl“ von Hoyerswerda nach Fortschreibung des Statistischen Landesamtes des Freistaates Sachsen 39.214 (nur Hauptwohnsitze und nach Abgleich mit den anderen Landesämtern). Seit der Wende in der DDR – 1988 hatte die Stadt noch 69.361 Einwohner – verlor Hoyerswerda wegen der hohen Arbeitslosigkeit und des Geburtenrückgangs 43,5 Prozent ihrer Bewohner, seit 1981 sogar 44,9 Prozent. Schätzungen des Statistischen Landesamtes gingen davon aus, dass die Bevölkerungszahl weiter auf rund 29.000 im Jahr 2020 sinken werde. Die gleiche Zahl prognostizierte die Stadtverwaltung bereits für das Jahr 2015; beide Szenarien sind nicht eingetreten.

Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Bis 1825 handelt es sich meist um Schätzungen, danach um Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen der Staatlichen Zentralverwaltung für Statistik (bis 1989) und des Statistischen Landesamtes (ab 1990). Die Angaben beziehen sich ab 1840 auf die „Zollabrechnungsbevölkerung“, ab 1871 auf die „Ortsanwesende Bevölkerung“, ab 1925 auf die Wohnbevölkerung und seit 1990 auf die „Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung“. Vor 1840 wurde die Einwohnerzahl nach uneinheitlichen Erhebungsverfahren ermittelt.

Von 1632 bis 1944

(jeweiliger Gebietsstand)

Jahr/Datum Einwohner
1632800
17001.200
1. Dezember 18251.956¹
3. Dezember 18402.053¹
18502.300
3. Dezember 18552.501¹
18602.518
1. Dezember 18712.591¹
1. Dezember 18752.637¹
1. Dezember 18802.758¹
Datum Einwohner
1. Dezember 18852.720¹
1. Dezember 18904.016¹
18974.479
1. Dezember 19004.657¹
1. Dezember 19055.100¹
1. Dezember 19105.951¹
16. Juni 19257.410¹
16. Juni 19337.143¹
17. Mai 19397.232¹

¹ Volkszählungsergebnis

Von 1945 bis 1989

(jeweiliger Gebietsstand)

Datum Einwohner
1. Dezember 19456.499¹
29. Oktober 19467.274¹
31. August 19507.365¹
31. Dezember 19569.607
31. Dezember 195712.349
31. Dezember 195815.555
31. Dezember 195920.046
31. Dezember 196024.549
31. Dezember 196127.022
31. Dezember 196230.186
31. Dezember 196334.095
31. Dezember 196439.600¹
31. Dezember 196543.922
Datum Einwohner
31. Dezember 196646.677
31. Dezember 196749.594
31. Dezember 196853.472
31. Dezember 196956.200
31. Dezember 197059.144¹
31. Dezember 197159.879
31. Dezember 197261.469
31. Dezember 197362.758
31. Dezember 197464.904
31. Dezember 197567.120
31. Dezember 197668.448
31. Dezember 197769.111
31. Dezember 197870.133
Datum Einwohner
31. Dezember 197970.854
31. Dezember 198070.705
31. Dezember 198171.124¹
31. Dezember 198270.989
31. Dezember 198370.698
31. Dezember 198470.123
31. Dezember 198569.670
31. Dezember 198669.113
31. Dezember 198768.867
31. Dezember 198869.361
31. Dezember 198967.881

¹ Volkszählungsergebnis

Quelle: Staatliche Zentralverwaltung für Statistik

Ab 1990

(jeweiliger Gebietsstand)

Datum Einwohner
31. Dezember 199064.888
31. Dezember 199162.408
31. Dezember 199261.120
31. Dezember 199360.894
31. Dezember 199460.306
31. Dezember 199560.025
31. Dezember 199657.566
31. Dezember 199755.565
31. Dezember 199854.157
31. Dezember 199952.249
31. Dezember 200050.203
Datum Einwohner
31. Dezember 200147.917
31. Dezember 200246.381
31. Dezember 200345.011
31. Dezember 200443.899
31. Dezember 200542.607
31. Dezember 200641.562
31. Dezember 200740.294
31. Dezember 200839.214
31. Dezember 200938.165
31. Dezember 201037.379
31. Dezember 201136.687
Datum Einwohner
31. Dezember 201235.019
31. Dezember 201334.317
31. Dezember 201433.825
31. Dezember 201533.843
31. Dezember 201633.552
31. Dezember 201733.116
31. Dezember 201832.658
31. Dezember 201932.405
31. Dezember 202032.165
31. Dezember 202131.714

Quelle: Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen

Bevölkerungsprognose

In ihrer 2009 veröffentlichten Publikation „Wer, wo, wie viele? – Bevölkerung in Deutschland 2025“, in der die Bertelsmann-Stiftung Daten zur Entwicklung der Einwohnerzahl für alle Kommunen ab 5.000 Einwohner in Deutschland liefert, wird für Hoyerswerda ein Rückgang der Bevölkerung zwischen 2006 und 2025 um 33,4 Prozent (13.884 Personen) vorausgesagt.

Absolute Bevölkerungsentwicklung 2012–2030 – Prognose für Hoyerswerda (Hauptwohnsitze):

Datum Einwohner
201235.030
202029.730
202526.740
203024.080

Quelle: Bertelsmann-Stiftung

Bevölkerungsstruktur

Bevölkerung Stand 31. Dezember 2011 Stand 31. Dezember 2021
Einwohner mit Hauptwohnsitz35.995 31.714
davon männlich17.268 15.285
weiblich18.727 16.429
Deutsche35.560
Ausländer435
Ausländeranteil in Prozent1,2

Quelle: Stadt Hoyerswerda, Einwohnermeldeamt

Altersstruktur

Die folgende Übersicht zeigt die Altersstruktur vom 31. Dezember 2010 und 31. Dezember 2020 (Hauptwohnsitze). Deutlich erkennbar ist die starke Überalterung der Bevölkerung.

Alter in Jahren Einwohnerzahl Anteil in Prozent
0–92.1005,6
10–192.2005,8
20–293.7009,8
30–393.2008,6
40–495.80015,5
50–596.20016,6
60–695.60015,1
über 708.60022,9
Gesamt37.400100,0
Alter in Jahren Einwohnerzahl Anteil in Prozent
0–6 1.277 4,0
6–14 1.927 6,0
15–17 610 1,9
18–24 1.373 4,3
25–29 928 2,9
30–39 3.302 10,3
40–49 3.117 9,7
50–64 8.036 25,0
65 und älter 11.595 36,0
Gesamt 32.165 100,0

Quelle: Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen

Ortsteile

Einwohnerentwicklung

In den Jahren 1993 bis 1998 wurde das Stadtgebiet durch Eingemeindungen vergrößert (1993 Bröthen-Michalken, 1994 Knappenrode, 1996 Schwarzkollm und Zeißig, 1998 Dörgenhausen). Dennoch sank die Bevölkerungszahl der Gesamtstadt zwischen 1988 und 2020 um 53,6 Prozent (37.196 Personen). Besonders stark sind die Einwohnerverluste in der Neustadt. Dort ging die Bevölkerungszahl bis 2020 um 68,7 Prozent zurück. Um den Wohnungsleerstand zu reduzieren, wurden seit 1999 zahlreiche Plattenbauten abgerissen. Der Rückgang der Einwohnerzahl in der Altstadt lag zwischen 1988 und 2020 bei nur 10 Prozent. Die Bevölkerung der fünf eingemeindeten Dörfer stieg dagegen zwischen 1991 und 2020 um 28,7 Prozent (994 Personen).

Die Einwohnerzahlen in der folgenden Tabelle beziehen sich auf den 31. Dezember des jeweiligen Jahres (Hauptwohnsitze).

Jahr Altstadt Neustadt Bröthen-
Michalken
Knappen-
rode
Schwarz-
kollm
Zeißig Dörgen-
hausen
Gesamt
198810.20059.16169.361
198910.20057.66067.881
199010.10054.79064.888
199110.00052.400(870)(994)(544)(521)(536)62.408
19929.90051.220(878)(1.007)(542)(530)(554)61.120
19939.90050.059880(1.000)(562)(568)(546)60.894
19949.82948.547933997(574)(578)(555)60.306
19959.60847.115973981(644)(714)(568)58.677
19969.29244.2981.073959772826(633)57.220
19979.03142.2971.224942846905(653)55.245
19988.73740.0571.31392288794967553.540
19998.91937.7631.36591591998968851.558
20009.13535.4491.3879249231.02570149.544
20018.89433.4761.4098929171.04169147.320
20029.07731.7341.4278369041.06970145.748
20039.12330.3021.4358239131.06368144.340
20109.18522.7821.42474487096769636.668
2020 9.185 18.521 1.337 667 793 975 687 32.165
2021 1.331 653 799 978 677 31.714

Quelle: Stadt Hoyerswerda

Bevölkerungsdichte

Die Einwohnerzahlen beziehen sich auf den 30. September 2009 (Hauptwohnsitze).

Name Fläche in km² Einwohnerzahl Einwohner je km²
Hoyerswerda – Altstadt und Neustadt21,9333.0161.506
Ortsteil Bröthen – Michalken10,721.447135
Ortsteil Dörgenhausen5,46688126
Ortsteil Knappenrode9,8882383
Ortsteil Schwarzkollm30,3387929
Ortsteil Zeißig9,50994105
Hoyerswerda95,8637.772394

Quelle: Stadt Hoyerswerda

Literatur

  • Kaiserliches Statistisches Amt (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich, 1880–1918
  • Statistisches Reichsamt (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich, 1919–1941/42
  • Deutscher Städtetag (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch Deutscher Gemeinden, 1890 ff.
  • Staatliche Zentralverwaltung für Statistik (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch der Deutschen Demokratischen Republik, 1955–1989
  • Bertelsmann-Stiftung (Hrsg.): Wer, wo, wie viele? – Bevölkerung in Deutschland 2025. Praxiswissen für Kommunen. Verlag Bertelsmann Stiftung, Gütersloh 2009, ISBN 978-3-86793-042-0

Einzelnachweise

  1. Bertelsmann-Stiftung: Bevölkerungsprognose
  2. Datenbank Zensus 2011, Hoyerswerda, Stadt, Alter + Geschlecht
  3. Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen: Altersstruktur von Hoyerswerda
  4. Stadt Hoyerswerda: Statistiken der Stadt Hoyerswerda (Memento des Originals vom 26. März 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
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