Der Eisenbahner im Betriebsdienst (EiB) ist in Deutschland ein staatlich anerkannter Ausbildungsberuf nach dem Berufsbildungsgesetz.

Ausbildungsdauer und Struktur

Die Ausbildungsdauer zum Eisenbahner im Betriebsdienst beträgt in der Regel drei Jahre. Die Ausbildung erfolgt im Betrieb und in der Berufsschule.

Der Beruf verfügt über zwei Fachrichtungen:

  • Zugverkehrssteuerung (bis August 2022 Fahrweg)
  • Lokführer und Transport.

Seit dem Ausbildungsjahr 2022 sind die Fachrichtungen voneinander getrennt. Zuvor hatten sich die Ausbildungsinhalte gemäß der Ausbildungsordnung von 2004 erst im Verlauf der Ausbildung differenziert. So beschäftigten sich Auszubildende der Fachrichtung Fahrweg auch beispielsweise mit dem Aufbau von Triebfahrzeugen und nahmen an der Prüfung der Industrie- und Handelskammer für Bremsprobe und Wagentechnik teil, während Auszubildende der Fachrichtung Lokführer und Transport den Aufbau und die Sicherungslogik eines Stellwerkes erlernten und unter anderem in der Zwischenprüfung auf das Anlegen eines Handverschlusses an eine Weiche geprüft wurden. Als Grund für die Trennung der beiden Fachrichtungen wurde angegeben, dass sich die Tätigkeitsfelder von Fahrdienstleitern und Triebfahrzeugführern auseinanderentwickelt hätten und sich nicht mehr in nur einem Ausbildungsberuf darstellen ließen. Mit den separaten Ausbildungen sollen die zu vermittelnden Kenntnisse und Fertigkeiten zielgerichteter auf die künftigen Arbeitsgebiete der Auszubildenden abgestimmt werden.

Arbeitsgebiete

Eisenbahner im Betriebsdienst sorgen in Eisenbahnverkehrsunternehmen oder Eisenbahninfrastrukturunternehmen für den reibungslosen Transport von Personen oder Gütern. Sie bilden Züge und rangieren Fahrzeuge, sie prüfen die Funktion der Wagen, etwa durch Bremsproben. Sie sind aber auch in der Zugaufsicht tätig.

Fachrichtung Lokführer und Transport

In der Fachrichtung Lokführer und Transport liegt der Schwerpunkt auf dem Prüfen und Bedienen von Triebfahrzeugen. Eisenbahner in der Fachrichtung Lokführer und Transport werden überwiegend als Triebfahrzeugführer im Güter- und im Personenverkehr in den Bereichen Regional- oder Fernverkehr eingesetzt. Ferner ist auch ein Einsatz als Zugdisponent oder Team- bzw. Gruppenleiter möglich, sofern eine entsprechende Fortbildung z. B. zum Meister für Bahnverkehr absolviert wurde. Während der Ausbildung durchlaufen die Auszubildenden auch Lernfelder, die für den späteren Einsatz nicht unbedingt von Belang sind, wie zum Beispiel eine Ausbildung zum Kundenbetreuer oder einen Einsatz in der Werkstatt.

Die Ausbildung wird von der Deutschen Bahn in den Geschäftsbereichen DB Cargo, DB Regio und DB Fernverkehr sowie von mehreren regionalen Verkehrsbetrieben angeboten.

Fachrichtung Zugverkehrssteuerung

Die Mitarbeiter der Fachrichtung Zugverkehrssteuerung kümmern sich um die korrekte Stellung von Weichen und Signalen, stellen Fahrstraßen ein und sind bei Störungen und Abweichungen zur Stelle, um diese zu beheben. Der Einsatz erfolgt hierbei überwiegend als Fahrdienstleiter bzw. Weichenwärter.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Rahmenlehrplan für den Ausbildungsberuf Eisenbahner im Betriebsdienst/Eisenbahnerin im Betriebsdienst. (PDF; 87 kB) (Nicht mehr online verfügbar.) Kultusministerkonferenz, 30. April 2004, archiviert vom Original am 2. Januar 2011; abgerufen am 29. Oktober 2010.
  2. 1 2 Züge fahren oder steuern: Ausbildung wird zweigleisig. In: VDV – Das Magazin. 17. Dezember 2021, abgerufen am 20. September 2022.
  3. Zukunftsbranche Bahn. 12. Auflage. Bahn-Media Verlag GmbH & Co. KG, Suhlendorf 2020, ISBN 978-3-9819896-2-5, S. 42.
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