Eiseneier (chinesisch 鐵蛋 / 铁蛋, Pinyin tiědàn) sind eine Eier-Spezialität aus Taiwan und gelten als Delikatesse. Das Rezept stammt aus dem Distrikt Tamsui von Neu-Taipeh.
Geschichte
Nach der Überlieferung wurden die Eier ursprünglich vom Gastronomen Chang-nian Huang (黃張哖) kreiert. In der Stadt am Meer servierte er den Angestellten des Seehafens Snacks. An einem regnerischen Tag kamen weniger Kunden als gewöhnlich und Huang Zhangnian musste die lange gekochten, marinierten Eier (滷蛋 / 卤蛋, lǔdàn), die er aus der Würzbrühe genommen hatte, bei niederer Flamme weiterkochen, um sie warm und keimfrei zu halten. Dieses Rotkochen, auch Stewing genannt, führte zur Trocknung und schließlich zum Schrumpfen der Eier, die dunkel, schmackhaft und zäh wurden und bei den Einheimischen äußerst gut ankamen. Huang gründete im Jahr 1946 ein neues Geschäft, das auf diesem Rezept beruhte und verkaufte diese Eiseneier unter der Marke Apotiedan (阿婆鐵蛋 / 阿婆铁蛋, āpó tiědàn – „Großmutters Eiseneier“). Für das Rezept geeignet sind Hühner-, Tauben- oder Wachteleier, aber keine Enteneier. Die Popularität der Eiseneier dehnte sich bald weit über Taiwan aus und erreichte Afrika und den Nahen Osten.
Um 1980 begann eine Großproduktion der Eiseneier, die nach Fertigstellung vakuumverpackt und vor allem auf touristischen Märkten verkauft werden.
Beschreibung
Das Gericht besteht aus kleinen Eiern, die mehrmals in einer Gewürzmischung geschmort und luftgetrocknet werden. Die Eier werden dadurch außen dunkelbraun, zäh und im Vergleich zu handelsüblichen gekochten Eiern sehr aromatisch. Der Geschmack wird als süß, würzig, leicht salzig mit einem intensiven Geschmack nach Ei und als Snack zu Getränken passend beschrieben.
Die in verschiedenen Quellen angegebene Kochzeit der Hühnereier schwankt zwischen zwei und drei Stunden, danach werden sie in einem Sud aus Sojasauce und Kandiszucker weiter gekocht, in den Gewürze hineingegeben werden: Grüner Kardamom, Gewürznelken, Zimt, Sternanis, Süßholzwurzel, nach Variationen Tee und Sichuanpfeffer. Dadurch entstehen die gummiartige Konsistenz und der intensiv würzige Geschmack. Mit Kochen und Trocknen zieht sich die Zubereitung bis zu drei Tage hin. In Vakuumfolie eingeschweißt wird eine Haltbarkeit bis zu drei Monaten erreicht.
Siehe auch
Weblinks
- Matthias Ilnicki, Timo Hinkelmann, Claire Oelkers: Iron Eggs: Eier aus Eisen? ProSieben – Galileo. Folge 269 Staffel 2017 vom 2. Oktober 2017 (Youtube) 26. Oktober 2017
- Fotos bei Flickr
Einzelnachweise
- ↑ Taiwan Iron Eggs. In: Fondue of Life. Blogspot, 15. April 2011, abgerufen am 5. Juni 2011.
- ↑ Taiwanese Iron Eggs. In: Sku’s Recent Eats. Blogspot, 23. September 2010, abgerufen am 5. Juni 2011.
- ↑ China Kochen, wie kocht man in China das Essen. Abgerufen am 28. September 2020.
- ↑ Travel-Guide Taiwan, auf book.google.de. Abgerufen am 21. November 2017.
- ↑ Lin Mingyu (林明峪): Da kuai duo yi – 大快朵頤. Lian jing (聯經), Taipei 1984, OCLC 903232266, S. 21–25 (chinesisch).
- ↑ Jacqueline Newman: Iron Eggs. In: Flavor and Fortune. 13. Jahrgang, Nr. 1. Institute for the Advancement of the Science and Art of Chinese Cuisine, 2006, S. 5, 8 (flavorandfortune.com (Memento des vom 27. Mai 2015 im Internet Archive) [abgerufen am 27. Mai 2015]). Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Eiseneier (Memento des vom 3. Dezember 2017 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , abgerufen im November 2017.
- ↑ Charmian Smith: Dipping into the Taiwanese bowl. In: Otago Daily Times Online News. 25. Januar 2012 (co.nz).
- ↑ Matthias Ilnicki, Timo Hinkelmann und Claire Oelkers: Iron Eggs: Eier aus Eisen? ProSieben – Galileo. Folge 269 Staffel 2017 vom 2. Oktober 2017 (Youtube) 26. Oktober 2017