Eleanor Jean Parker (* 26. Juni 1922 in Cedarville, Ohio; † 9. Dezember 2013 in Palm Springs, Kalifornien) war eine US-amerikanische Schauspielerin. Aufgrund ihrer Vielseitigkeit als Charakterschauspielerin wurde sie von den Medien „die Frau mit den tausend Gesichtern“ genannt.
Leben
Parker kam 1922 als Tochter eines Mathematiklehrers in Cedarville, Ohio, zur Welt. Nachdem sie bereits als Kind in Schulaufführungen auf der Bühne gestanden hatte, entschied sie sich nach Massachusetts zu gehen, um am Rice Summer Theater auf Martha’s Vineyard Schauspiel zu studieren. Anschließend zog sie nach Kalifornien, wo sie am Pasadena Playhouse ihre Schauspielausbildung fortsetzte. An beiden Theatern wurde sie von Filmscouts entdeckt, doch sie lehnte erste Kameratests ab, um zunächst ihre Ausbildung abzuschließen. Später erhielt sie schließlich einen Vertrag bei Warner Brothers.
Ihr Filmdebüt gab sie 1941 in Raoul Walshs Sein letztes Kommando, ihre Szenen wurden in der Postproduktion jedoch herausgeschnitten. Im Laufe ihrer Karriere war sie dreimal für den Oscar als beste Hauptdarstellerin nominiert: als Insassin in dem Film Frauengefängnis (1950), als Ehefrau von Kirk Douglas in Polizeirevier 21 (1951) und als kranke Opernsängerin in Unterbrochene Melodie (1955). Zudem wurde sie für ihre Leistung mit einem Stern auf dem Hollywood Walk of Fame geehrt. Ab den 1960er Jahren spielte sie überwiegend im Fernsehen. 1965 war sie in einer Nebenrolle in einem der größten Kinoerfolge des Jahrzehnts, Meine Lieder, meine Träume, zu sehen. Ab 1970 war sie vor allem in Serien wie Love Boat (1979 sowie 1982) und Hotel (1983) zu sehen. Im Kino war sie zuletzt 1979 in Heiße Hölle Acapulco neben Farrah Fawcett und Charles Grodin zu sehen. Ihre letzte Rolle im Fernsehen hatte Parker 1991 in dem Film Der Schrei der Jennifer Ashford. Insgesamt war sie in rund 80 Produktionen zu sehen.
Parker war viermal verheiratet. Ihr erster Mann war Fred L. Losse, der Zahnarzt bei der Navy war und den sie bei den Dreharbeiten zu Botschafter in Moskau (1943) kennengelernt hatte. Die Ehe hielt lediglich 21 Monate. Von 1946 bis 1953 war sie mit dem Filmproduzenten Bert E. Friedlob verheiratet. Gemeinsam hatten sie drei Kinder. Parkers dritter Ehemann war von 1954 bis 1965 der Künstler Paul Clemens, mit dem sie einen Sohn hatte. 1966 ehelichte sie den Geschäftsmann Raymond N. Hirsch, der im Jahr 2001 verstarb.
Filmografie (Auswahl)
- 1941: Sein letztes Kommando (They Died with Their Boots On)
- 1943: Botschafter in Moskau (Mission to Moscow)
- 1944: Zwischen zwei Welten (Between Two Worlds)
- 1944: Hollywood Canteen
- 1945: Pride of the Marines
- 1948: Das Geheimnis der Frau in Weiß (The Woman in White)
- 1950: Des Teufels Pilot (Chain Lightning)
- 1950: Frauengefängnis (Caged)
- 1950: Frauengeheimnis (Three Secrets)
- 1951: Valentino – Liebling der Frauen (Valentino)
- 1951: Polizeirevier 21 (Detective Story)
- 1952: Scaramouche, der galante Marquis (Scaramouche)
- 1952: Die letzte Entscheidung (Above and Beyond)
- 1953: Verrat im Fort Bravo (Escape from Fort Bravo)
- 1954: Wenn die Marabunta droht (The Naked Jungle)
- 1954: Das Tal der Könige (Valley of the Kings)
- 1955: Ein Mann liebt gefährlich (Many Rivers to Cross)
- 1955: Unterbrochene Melodie (Interrupted Melody)
- 1955: Der Mann mit dem goldenen Arm (The Man with the Golden Arm)
- 1956: Heißer Süden (The King and the Four Queens)
- 1957: Hongkong war ihr Schicksal (The Seventh Sin)
- 1959: Eine Nummer zu groß (A Hole in the Head)
- 1960: Das Erbe des Blutes (Home from the Hill)
- 1961: Rückkehr nach Peyton Place (Return to Peyton Place)
- 1965: Meine Lieder, meine Träume (The Sound of Music)
- 1966: … denn keiner ist ohne Schuld (The Oscar)
- 1966: Mord aus zweiter Hand (An American Dream)
- 1967: Der Todesschuß (Warning Shot)
- 1969: Grüne Augen in der Nacht (Eye of the Cat)
- 1971: Maybe I’ll Come Home in the Spring (Fernsehfilm)
- 1977–1983: Fantasy Island (Fernsehserie, 3 Folgen)
- 1979: Heiße Hölle Acapulco (Sunburn)
- 1979–1982: Love Boat (Fernsehserie, 3 Folgen)
- 1980: Agent wider Willen (Once Upon a Spy)
- 1983: Hotel (Fernsehserie, Folge The Offer)
- 1986: Mord ist ihr Hobby (Murder, She Wrote) (Fernsehserie, Folge Stage Struck)
- 1991: Der Schrei der Jennifer Ashford (Dead on the Money) (Fernsehfilm)
Auszeichnungen
- 1950: Coppa Volpi als Beste Darstellerin am Filmfestival von Venedig für Frauengefängnis
- 1951: Oscar-Nominierung als Beste Hauptdarstellerin für Frauengefängnis
- 1952: Oscar-Nominierung als Beste Hauptdarstellerin für Polizeirevier 21
- 1956: Oscar-Nominierung als Beste Hauptdarstellerin für Unterbrochene Melodie
Weblinks
- Eleanor Parker in der Internet Movie Database (englisch)
- Eleanor Parker. In: Virtual History (englisch)
- Eleanor Parker in der Datenbank Find a Grave (englisch)
Einzelnachweise
- 1 2 3 Anita Gates: Eleanor Parker, 91, Dies; Oscar Nominee Was in ‘Sound of Music’. In: The New York Times, 9. Dezember 2013.
- ↑ Nachruf auf Welt.de
- ↑ https://www.t-online.de/unterhaltung/kino/id_66939078/eleanor-parker-gestorben-sie-war-fuer-drei-oscars-nominiert.html Todesmeldung auf T-Online.de
- ↑ https://www.imdb.com/title/tt0079966/ Filmeintrag in der IMDB.com