Film
Deutscher Titel Electra 21
Originaltitel Electra 21
Produktionsland Deutschland
Originalsprache Musikfilm ohne Dialoge, Texte: Sprachfassung je nach Veröffentlichungsland
Erscheinungsjahre 2021 (Final Cut: 2022)
Länge 62 Minuten
Stab
Regie Asteris Kutulas
Drehbuch Asteris Kutulas, Ina Kutulas
Produktion Asteris Kutulas, Ina Kutulas
Musik Mikis Theodorakis
Kamera James Chryssanthes (ASC), Mike Geranios, Asteris Kutulas, Stella Kalafati, Sarah Scherer, Vasilios Sfinarolakis u. a.
Schnitt Yannis Sakaridis, Asteris Kutulas, Stella Kalafati, Dimitris Argyriou u. a.
Besetzung
  • Sofia Pintzou: Elektra
  • Eltion Merja: Orestes
  • Alexandra Gravilescu: Klytämnestra
  • Valentin Stoica: Aigisthos
  • Tamara Alves Dornelas Souza: Chrysothemis
  • Florient Cador: Pylades
  • Mikis Theodorakis: Self
  • Katherina Markowskaya: Mother
  • Maria Zlatani: Self
  • Renato Zanella: Self

Electra 21 ist ein deutsch-griechisches Film-Raumkunst-Projekt von Asteris Kutulas aus dem Jahr 2021. Bei dieser Liquid-Staging-Installation laufen auf vier im Raum dezentral positionierten Screens vier unterschiedliche Filme gleichzeitig, alle synchron zur Electra-Opernmusik von Mikis Theodorakis. Weltpremiere feierte das Werk bei den Hofer Filmtagen 2021. Für diese innovative Kunstform wurde Asteris Kutulas der Hans-Vogt-Filmpreis verliehen. Seine deutsche Kinopremiere feiert der Film am 29. April 2022 im Kino Babylon in Berlin.

Handlung

Alle vier sich auf das Elektra-Thema beziehenden Filme entstanden als Dokumentationen der Musik-Aufnahme der „Electra“-Opernmusik von Mikis Theodorakis 1997 in St. Petersburg unter der Leitung des Komponisten und der Aufführung des Electra-Balletts von 2018 in der Choreografie von Renato Zanella.

Theodorakis verarbeitete in seiner Oper den Elektra-Mythos von Sophokles. Der Feldherr Agamemnon hatte seine älteste Tochter Iphigenie für Macht und Ruhm geopfert. Seine Ehefrau Klytämnestra erschlug ihn deshalb Jahre später. Theodorakis‘ Werk setzt an dem Punkt der Tragödie ein, da die von Schmerz, Zorn und Verzweiflung erfüllten Kinder, inzwischen junge Erwachsene, nach einer langen Zeit des Getrenntseins wieder zueinander finden und sich im gemeinsamen Hass gegen die Mutter verbünden, die ihnen den Vater nahm. Elektra und Orestes töten die Mutter, um den Mord am Vater zu rächen. Ein neuer Kreis der Vernichtung hat sich aufgetan.

Hintergrund

„Electra 21“ ist nach den „Satellite Clips“ Kutulas' zweite Produktion, die als Nebenprojekt zur „Thanatos Tetralogy“ entstanden ist. Diese Film-Tetralogie wird drei Film-Tragödien – basierend auf den Theodorakis-Opern „Elektra“, „Medea“ und „Antigone“ – und (nach antikem Vorbild) das cineastische „Satyrspiel“ „Dance Fight Love Die“ umfassen. Nach dem ersten Film, „Recycling Medea“ aus dem Jahr 2014, entstand „Dance Fight Love Die“ 2017 als zweiter Film. 2023 soll „Electra's Revenge“ als dritter Film dieser Tetralogie produziert werden.

Präsentation

Die Raumkunst-Installation „Electra 21“ besteht aus vier Filmen, synchronisiert zu einem Soundtrack:

Auf einer der vier Leinwände ist die Aufzeichnung der Electra-Ballett-Aufführung im Apollo-Theater in Ermoupolis auf Syros zu sehen. Auf einer zweiten Leinwand werden Filmaufnahmen der Proben für diese Ballett-Aufführung von verschiedenen Orten in Österreich und in Griechenland mit den Tänzern und dem Choreografen Renato Zanella gezeigt. Auf einer dritten Leinwand sind filmische Assoziationen zum „Electra“-Thema bzw. „fiktionale Szenen“ mit den an dieser Ballett-Produktion Beteiligten zu erleben. Implementiert sind grafisch gestaltete Einblendungen der Sophokles-Textpassagen. Auf einer vierten Leinwand ist Mikis Theodorakis vorwiegend im Studio in St. Petersburg während der Musik-Aufnahme der Oper „Electra“ zu sehen, gepaart mit Videoclips von jungen Dirigentinnen und Dirigenten, die einige der 22 Teile des „Electra 21“-Soundtracks dirigieren.

Asteris Kutulas erklärte, dass er mit diesem Liquid-Staging-Filmprojekt versuchen möchte, sich vom eindimensionalen Sehen des 19. Jahrhunderts wegzubewegen und dem Publikum ein polydimensionales Sehen anzubieten, das seiner Ansicht nach dem Lebensgefühl und den Sehgewohnheiten des 21. Jahrhunderts mehr entsprechen würde. Bereits 2016 hatte Kutulas zu seinem Liquid Staging Konzept ein Manifest verfasst, in dem er neue Möglichkeiten zur Entwicklung innovativer Showformate aufzeigte.

Einzelnachweise

  1. Electra 21 | Internationale Hofer Filmtage. Abgerufen am 15. November 2022.
  2. Der Hans-Vogt-Filmpreis 2021 geht an Asteris Kutulas | Internationale Hofer Filmtage. Abgerufen am 6. April 2022.
  3. BABYLON in Berlin - Electra 21. Abgerufen am 6. April 2022.
  4. Electra 21 | Internationale Hofer Filmtage. Abgerufen am 15. November 2022.
  5. Ron Jäger: Eine einzigartige Filmcollage: „Dance Fight Love Die – Unterwegs mit Mikis Theodorakis“. (Nicht mehr online verfügbar.) In: BEnow. 6. September 2018, archiviert vom Original am 4. Februar 2019; abgerufen am 12. März 2019 (deutsch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  6. Satellite Clips: Electra (Proben in St. Pölten). Abgerufen am 8. April 2022 (englisch).
  7. Presseheft. (PDF) In: https://www.dejavu-film.de/. déjà-vu film UG, 6. April 2022, abgerufen am 6. April 2022 (deutsch, englisch).
  8. Electra 21 Liquid-Staging von Asteris Kutulas. In: Internationle Hofer Filmtage. Abgerufen am 8. April 2022 (deutsch).
  9. Liquid Staging Manifest (2016). In: Asteris Kutulas Blog. Abgerufen am 6. April 2022 (deutsch).
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