Eleonore von Anjou (französisch Éléonore d’Anjou; italienisch Eleonora d’Angiò; * 1289 in Neapel; † 10. August 1341 im Kloster San Nicolò l’Arena bei Nicolosi) war als Gemahlin Friedrichs II. von 1303 bis 1337 Königin von Sizilien.
Leben
Die dem Haus Anjou entstammende Eleonore war die dritte Tochter des neapolitanischen Königs Karl II. und seiner Gattin Maria von Ungarn. Sie wurde als Zehnjährige 1299 mit Philippe de Toucy, Herrn von Terza, verlobt, doch wurde dieses Eheversprechen Anfang 1300 durch Papst Bonifatius VIII. aufgrund des jungen Alters der Prinzessin annulliert.
Als Bestandteil des am 31. August 1302 abgeschlossenen Friedens von Caltabellotta, der den Konflikt zwischen Eleonores Vater und König Friedrich II. von Sizilien um die Vorherrschaft im süditalienischen Mittelmeerraum beilegen sollte, wurde Eleonore im Mai 1303 zu Messina mit Friedrich II. vermählt. Karl II. von Neapel erkannte seinen Schwiegersohn als König Siziliens auf Lebenszeit an.
Eleonore von Anjou und ihr Gemahl bekamen neun Kinder:
- Peter II. von Sizilien (* 1305; † August 1342) ⚭ 1323 Elisabeth von Kärnten, Tochter von Herzog Otto III. von Kärnten
- Roger (* 1305; † jung)
- Manfred (* 1306; † 9. November 1317), Herzog von Athen
- Konstanze (* um 1307; † nach 1344), ⚭ I. 1317 König Heinrich II. von Zypern (* 1271; † 1324), ⚭ II. 1331 König Leon V. von Armenien (* 1309; † 1341), ⚭ III. 1343 Johann von Lusignan († 1375)
- Elisabeth (* um 1310; † 21. März 1349), ⚭ 1328 Herzog Stephan II. von Niederbayern-Landshut (* 1319; † 1375)
- Wilhelm II. (* 1312; † 22. August 1338), Herzog von Athen, ⚭ 1335 Maria Álvarez de Aragon († um 1363)
- Johann II. (* 1317; † 3. April 1348), Herzog von Athen, ⚭ Cesarina Lancia
- Katharina (* 1320; † 1342), Äbtissin von Santa Chiara Messina
- Margarete (* 1331; † 1377), ⚭ 1348 Pfalzgraf Rudolf II. (* 1306; † 1353)
Am 25. Juni 1337 wurde Eleonore von Anjou Witwe. In ihren letzten Jahren führte sie ein zurückgezogenes Leben und starb am 10. August 1341 im Alter von 52 Jahren im Kloster San Nicolò l’Arena. Sie wurde in der Kirche San Maria dell’Immacolata zu Catania beigesetzt.
Literatur
- Andreas Kiesewetter: Eleonora d’Angiò, regina di Sicilia. In: Fiorella Bartoccini (Hrsg.): Dizionario Biografico degli Italiani (DBI). Band 42: Dugoni–Enza. Istituto della Enciclopedia Italiana, Rom 1993, S. 396–399.
- Jean-Charles Roman d’Amat: Éléonore d’Anjou. In: Dictionnaire de biographie française (DBF). Bd. 12 (1970), Sp. 1191.
Weblinks
- Charles Cawley, Sicily, Medieval Lands.
Anmerkungen
- ↑ Geburts- und Sterbedaten nach Andreas Kiesewetter, DBI, Bd. 42, S. 396 und 399; laut Roman d’Amat (DBF, Bd. 12, Sp. 1191) starb Eleonore von Anjou am 9. August 1343.