Elias Räntz (getauft 21. August 1649 in Regensburg; begraben 27. September 1732 in Bayreuth) war ein Bildhauer des Barocks. Aus einer steirischen Familie stammend, wirkte er unter anderem am markgräflichen Hof in Bayreuth.
Leben
Räntz wurde 1677 zum Hofbildhauer des Markgrafen Christian Ernst berufen. Er kam aus Italien, wo er in Rom studiert hatte, und stand unter dem Einfluss Gian Lorenzo Berninis und Alessandro Algardis. Das Bayreuther Stadtbild hat er, wie auch später seine Söhne und Enkel, mit bedeutenden Kunstwerken bereichert.
Nachkommen
- Sohn Johann David Räntz der Ältere (1690–1735), Architekt und Bauleiter des Ordensschlosses Sankt Georgen. Er entwarf 1714/15 das 1740 wieder abgebrochene erste Redoutenhaus, schuf das 1718 vollendete Eremitenschlösschen in der Eremitage und 1730 das Waisenhaus in der Friedrichstraße.
- Sohn Johann Gabriel Räntz (1697–1776), von dem der Kanzelaltar (1749) und die vier Sandsteinskulpturen auf der Attika der Bayreuther Spitalkirche stammen.
- Enkel Johann David Räntz (1729–1783)
- Enkel Lorenz Wilhelm Räntz (1733–1777), der gemeinsam mit seinem Bruder Johann David 1769 in Rom arbeitete.
Werke
Zu den wichtigsten Schöpfungen des Künstlers gehören
- 1699–1705: Markgrafenbrunnen in Bayreuth, nach Zeichnungen von Charles Philippe Dieussart
- Portalschmuck des Alten Rathauses in Bayreuth
- Grabstein der „Stecknadelbraut“ Margareta Katharina Schlenckin auf dem Bayreuther Stadtfriedhof
- 1703: Altar in der Laurentiuskirche in Thurnau
- 1706: Hugenottenbrunnen im Schlossgarten in Erlangen
- 1706/1707: Schnitzarbeiten am Choraltar von St. Jakobus in Creußen
- 1710/1711: Altar und Kanzelaufbau der Pfarrkirche in Pilgramsreuth
Literatur
- Susanne Sturm: Der Bildhauer Elias Räntz (1649–1732): (Ein Beitr. zur Fränkischen Kunstgeschichte). Erlangen 1945, OCLC 71988381 (Dissertation).
- Karl Sitzmann: Der Bayreuther Hofbildhauer Elias Räntz: zur 300. Wiederkehr seines Geburtstages am 21. Aug. 1649. Bayreuth 1949, OCLC 162963229.
- Karl Sitzmann: Künstler und Kunsthandwerker in Ostfranken. Kulmbach 1957, S. 414–420.
- Rentz, Elias. In: Georg Kaspar Nagler: Neues allgemeines Künstler-Lexikon. Band 13: Rhenghiero, Rhenghieri – Rubens, P. P. E. A. Fleischmann, München 1843, S. 37 (books.google.de)
- Erika Bosl: Räntz. In: Karl Bosl (Hrsg.): Bosls bayerische Biographie. Pustet, Regensburg 1983, ISBN 3-7917-0792-2, S. 887 f. (Digitalisat). .
- Räntz, Elias. Walther Killy und Rudolf Vierhaus (Hrsg.): Deutsche Biographische Enzyklopädie. Band 8, Saur, München 2007, S. 155 (books.google.de).
- Raentz, Elias. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 27: Piermaria–Ramsdell. E. A. Seemann, Leipzig 1933, S. 557–558.
Weblinks
Commons: Elias Räntz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- Bayreuther Persönlichkeiten bei barnick.de
Einzelnachweise
- 1 2 3 4 5 Will von Poswik, Herbert Conrad: Bayreuth. Druckhaus Bayreuth, Bayreuth 1974, S. 9 f.
- 1 2 Der Markgrafenbrunnen am Neuen Schloss bei markgrafenkultur.de, abgerufen am 6. Juli 2019
- ↑ Bayreuth – Opernstraße 16 Redoute bei markgrafenkultur.de, abgerufen am 5. November 2022
- ↑ Christoph Rabenstein: Als es in Bayreuth noch Seeschlachten gab in: Heimatkurier 7–8/1996 des Nordbayerischen Kuriers, S. 13.
- ↑ Will von Poswik, Herbert Conrad: Bayreuth. S. 12.
- ↑ Raentz, Johann David und Lorenz Wilhelm. In: Hans Wolfgang Singer (Hrsg.): Allgemeines Künstler-Lexicon. Leben und Werke der berühmtesten bildenden Künstler. Vorbereitet von Hermann Alexander Müller. 5. unveränderte Auflage. Band 4: Raab–Vezzo. Literarische Anstalt, Rütten & Loening, Frankfurt a. M. 1921, S. 5 (Textarchiv – Internet Archive).
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