Elio Kardinal Sgreccia (* 6. Juni 1928 in Arcevia, Marken, Italien; † 5. Juni 2019 in Rom) war ein römisch-katholischer Theologe und Bioethiker. Er war Kurienkardinal der römisch-katholischen Kirche und Leiter der Päpstlichen Akademie für das Leben.

Leben

Elio Sgreccia empfing nach seiner theologischen Ausbildung am 29. Juni 1952 die Priesterweihe. Er absolvierte 1963 ein Studium in Literaturwissenschaften und Philosophie an der Universität Bologna. Von 1954 bis 1972 war er Vizerektor, Professor und Rektor des Diözesanseminars von Marken. Am 24. November 1972 verlieh ihm Papst Paul VI. den Titel Ehrenprälat Seiner Heiligkeit. Von 1972 bis 1973 war er Generalvikar des Bistums Fossombrone. Von 1974 bis 1984 war er Kaplan an der Medizinischen Fakultät der Università Cattolica del Sacro Cuore (UCSC) in Rom, ab 1984 wurde er verantwortlich für die Lehre der Bioethik.

1990 wurde er Professor für Bioethik an der UCSC und von 1992 bis 2000 Direktor des Instituts für Bioethik. Von 1985 bis 2006 war er zudem Direktor des Zentrums für Bioethik an der Università Cattolica del Sacro Cuore und von 1998 bis 2005 Direktor des dortigen Zentrums für Internationale Kooperationen.

Von 1990 bis 2006 war er Mitglied des nationalen italienischen Komitees für Bioethik. 2001 wurde er in die staatliche Kommission für die Erstellung von Leitlinien für die Biomedizin und Genetik berufen. Seit 2003 war er Präsident der internationalen Föderation Person-Orientierter Bioethischer Institute (FIBIP) mit Sitz in Rom. Seit 2004 war er Vorsitzender der Stiftung Ut Vitam Habeant. Seit 2004 war er Präsident von donum vitae in der Diözese Rom.

Sgreccia war Verfasser eines katholischen Handbuchs der Bioethik. Zusammen mit William Levada und Luis Ladaria war er Verfasser des Dokuments „Dignitas personae“ (Würde der Person).

Bischofsamt

1992 wurde er von Johannes Paul II. zum Titularbischof von Zama Minor und zum Sekretär des Päpstlichen Rates für die Familie ernannt. Die Bischofsweihe spendete ihm am 6. Januar 1993 Papst Johannes Paul II. selbst; Mitkonsekratoren waren die Kurienerzbischöfe und späteren Kardinäle Giovanni Battista Re und Justin Francis Rigali. Das Amt des Sekretärs des Päpstlichen Rates für die Familie hatte er bis 1996 inne. 2005 wurde er zum Präsidenten der Päpstlichen Akademie für das Leben ernannt. 2008 wurde seinem altersbedingten Rücktrittsgesuch durch Papst Benedikt XVI. stattgegeben.

Kardinal

Im Konsistorium vom 20. November 2010 nahm ihn Papst Benedikt XVI. als Kardinaldiakon mit der Titeldiakonie Sant’Angelo in Pescheria in das Kardinalskollegium auf. Wegen Überschreitung der Altersgrenze nahm Kardinal Sgreccia nicht am Konklave 2013 teil.

Ehrungen und Auszeichnungen

Commons: Elio Sgreccia – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. 1 2 Kardinal Elio Sgreccia mit 90 Jahren gestorben. In: katholisch.de. 5. Juni 2019, abgerufen am 5. Juni 2019.
  2. Annuario Pontificio per l’anno 1982. Città del Vaticano 1982, S. 1965.
  3. Nomina del Presidente della Pontificia Accademia per la Vita. In: Tägliches Bulletin. Presseamt des Heiligen Stuhls, 3. Januar 2005, abgerufen am 31. August 2015 (italienisch).
  4. Rinuncia del Presidente della Pontificia Accademia per la Vita e Nomina del Successore. In: Tägliches Bulletin. Presseamt des Heiligen Stuhls, 17. Juni 2008, abgerufen am 31. August 2015 (italienisch).
  5. Concistoro Ordinario Pubblico per la Creazione di ventiquattro nuovi Cardinali (Continuazione). In: Tägliches Bulletin. Presseamt des Heiligen Stuhls, 20. November 2010, abgerufen am 31. August 2015 (italienisch).
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