Elizabeth Strout (* 6. Januar 1956 in Portland, Maine) ist eine US-amerikanische Schriftstellerin, die für ihren Roman Olive Kitteridge den Pulitzer-Preis für Romane erhielt.

Leben

Elizabeth Strout absolvierte nach dem Abschluss des Bates College und einem Studienaufenthalt in Oxford ein Studium der Rechtswissenschaften an der Syracuse University und schloss dieses Studium 1982 mit Auszeichnung ab. Daneben absolvierte sie dort auch ein Studium im Fach Gerontologie und begann nach Abschluss des Studiums mit dem Verfassen von Kurzgeschichten für die Zeitschriften New Letters, Redbook und Seventeen.

Sie veröffentlichte 1998 mit Amy and Isabelle ihren ersten Roman, der 1999 mit dem Los Angeles Times Book Prize für das beste Erstlingswerk ausgezeichnet wurde und von einer Mutter-Tochter-Beziehung in Massachusetts und der Liebe der minderjährigen Tochter zu ihrem Mathematiklehrer handelt. 2001 wurde der Stoff von Lloyd Kramer mit Elisabeth Shue und Hanna R. Hall in den Rollen der ‚Isabelle Goodrow‘ und ‚Amy Goodrow‘ als Fernsehfilm inszeniert.

Nach ihrem Roman Abide with me (2005) hatte sie mit Olive Kitteridge (2007) ihren bislang größten literarischen Erfolg. Für diesen Roman über die lebensbejahende, in Maine lebende pensionierte Mathematiklehrerin ‚Olive Kitteridge‘, erhielt sie 2009 den Pulitzer-Preis für Romane sowie 2010 den Premio Bancarella. Der Roman wurde 2014 von Lisa Cholodenko als Miniserie Olive Kitteridge mit Frances McDormand in der Hauptrolle verfilmt. Im Oktober 2019 veröffentlichte Strout eine Fortsetzung unter dem Titel Olive, Again.

Neben ihrer schriftstellerischen Tätigkeit war Strout auch Dozentin für Kreatives Schreiben an der Colgate University sowie der Queens University of Charlotte in North Carolina.

Strout ist mit James Tierney verheiratet, der von 1981 bis 1991 Maine Attorney General war.

Auszeichnungen

2022 wurde Strout in die American Academy of Arts and Letters gewählt. Ebenfalls 2022 wurde ihr der Siegfried Lenz Preis zuerkannt. Denn Strout verstehe es, so die Jury, auf denkbar knappe Weise menschliche Verhaltensweisen zu bündeln und zeige „Niedertracht und Hilflosigkeit ihrer Akteure sowie deren Sprachlosigkeit und Traurigkeit darüber, was im Leben verpasst wurde“.

Werke

  • Amy and Isabelle. New York: Random House, 1999, ISBN 0-375501347.
    • Amy & Isabelle. Übersetzung Margarete Längsfeld. München: Piper, 2000, ISBN 3-492-04200-7.
  • Abide with me. A Novel. New York: Random House, 2005, ISBN 1-400062071 (Titel nach einem englischen Kirchenlied).
    • Bleib bei mir. München: Luchterhand, 2014, ISBN 978-3-630-87445-6.
  • Olive Kitteridge. New York: Random House, 2007, ISBN 978-1-400062089.
    • Mit Blick aufs Meer. Übersetzung Sabine Roth. Luchterhand, 2010, ISBN 978-3-630-87330-5.
  • The Burgess boys: a novel. New York: Random House, 2013
    • Das Leben, natürlich. Übersetzung Sabine Roth und Walter Ahlers. Luchterhand, München 2013, ISBN 978-3-630-87344-2.
  • My Name Is Lucy Barton. New York: Random House, 2016
    • Die Unvollkommenheit der Liebe. Übersetzung Sabine Roth. München: Luchterhand 2016. ISBN 978-3-630-87509-5.
  • Anything is Possible. New York: Random House, 2017
    • Alles ist möglich. Übersetzung Sabine Roth. Luchterhand 13.01.2020. ISBN 978-3-442-71900-6.
  • Olive, Again. New York: Random House, 2019
    • Die langen Abende. Übersetzung Sabine Roth. Luchterhand, München 2020. ISBN 978-3-630-87529-3.
  • Oh William! Viking, London 2021, ISBN 978-0-241-50817-6.
    • Oh William! Übersetzung Sabine Roth. Luchterhand, München 2021. ISBN 978-3-630-875309.
  • Lucy by the Sea. Random House, New York 2022, ISBN 978-0-593-44606-5.

Rezeption

Der Bestseller Mit Blick aufs Meer wurde auch im deutschsprachigen Raum von der Kritik wohlwollend aufgenommen. Martin Halter beschrieb den Roman in der FAZ als warmherzig, anrührend, lebensklug, aber nie sentimental oder weltfremd. Eva Menasse lobte die ineinander verwobenen Episoden des Buches als eine kunstvolle Mischung aus Humor und Tragik.

Einzelnachweise

  1. Profil (Memento des Originals vom 29. Oktober 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. bei labiennale.org (abgerufen am 2. September 2014).
  2. Harvard Law School: James E. Tierney | Harvard Law School. In: harvard.edu. hls.harvard.edu, abgerufen am 2. April 2016.
  3. 2022 Newly Elected Members – American Academy of Arts and Letters. Abgerufen am 1. April 2022.
  4. Elizabeth Strout erhält Siegfried Lenz Preis, wdr.de, 30. Juni 2022, abgerufen am 30. Juni 2022.
  5. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 9. Juli 2022, S. 12.
  6. Erica Wagner: Fairy tale of New York, in: Financial Times, 14. Februar 2016, S. 11
  7. Gabriele von Arnim: „Ein Monster namens Unglück“, Rezension auf deutschlandfunkkultur.de vom 18. März 2020, abgerufen am 19. März 2020.
  8. Christoph Schröder: Elizabeth Strouts Roman "Oh, William!". Eine Rezension. Abgerufen am 10. Januar 2022.
  9. Martin Halter: Es ist nicht gerecht, aber gut. FAZ, 23. Juli 2010, abgerufen am 21. August 2017.
  10. Eva Menasse: Amerikas obstkuchensüßes Leben. ZEIT, 15. Juli 2010, abgerufen am 21. August 2017.
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