Else Marie Sofie Schmitt (* 2. Mai 1921 in Brühl; † 22. März 1995 in Köln) war eine deutsche Kommunalpolitikerin. Sie war der erste weibliche Bürgermeister der Stadt Köln.
Biographie
Else Schmitt war gelernte Kontoristin und Dolmetscherin. Sie gehörte der SPD an, war Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen in Köln und saß im Bezirksvorstand Mittelrhein.
Von 1961 bis 1984 war Schmitt Mitglied des Rates der Stadt und von 1969 bis 1975 Bürgermeisterin von Köln. Als Gewerkschafterin saß sie im Verwaltungsrat des Arbeitsamtes und setzte sich für die Ausbildung von Jugendlichen ein. Auch sprach sie sich für die Trennung von Grund- und Hauptschulen aus.
Darüber hinaus war Else Schmitt in den 1970er Jahren Mitglied des Parteirates der SPD und engagierte sich für die Reform des Paragraphen 218 des Strafgesetzbuches zur Regelung von Schwangerschaftsabbrüchen sowie des § 175 (sexuelle Handlungen zwischen Personen männlichen Geschlechts).
Zweimal – 1974 und 1986 – wurde Schmitt mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet; 1986 erhielt sie das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse.
1975 trat Else Schmitt zugunsten der Deutschen Fernsehlotterie in der Fernsehsendung Am laufenden Band in einem Sketch mit Klaus Kinski auf.
Literatur
- Thomas Deres (Bearb.): „Die Fraktion beschließt einstimmig …“. Die SPD-Fraktion im Rat der Stadt Köln 1945–1998. Hrsg.: Heinz-Kühn-Bildungswerk e. V. (= Köln-Bibliothek. Nr. 3). Emons, Köln 1999, ISBN 3-89705-136-2, S. 79, 80, 103.
- Kölner Stadt-Anzeiger, Nr. 58, 9. März 1961, S. 18; Nr. 72, 25./26. März 1995, S. 17.
- Kölnische Rundschau, Nr. 261, 10. November 1969, S. 5.
Einzelnachweise
- 1 2 „Sie focht für die Rechte der Frauen“. In: Kölner Stadt-Anzeiger, 25./26. März 1995, Nr. 72, S. 16
- ↑ „Wer ein Klavier hebt, mordet nicht“. In: Der Spiegel. Nr. 27/1971, 28. Juni 1971, S. 19–20 (spiegel.de [abgerufen am 12. April 2015]).
- ↑ Kinski bei Carell. YouTube, 15. März 1975, abgerufen am 20. Mai 2015 (Auftritt von Else Schmitt in Rudi Carrells Show Am laufenden Band).