Else von Möllendorff (* 29. Dezember 1912 in München; † 28. Juli 1982 in Lübeck) war eine deutsche Schauspielerin.
Leben
Die Tochter des Schauspielers und Regisseurs Kurt von Möllendorff (1885–??) und seiner Ehefrau Marianne geb. Wachowiak (1878–1959) sammelte schon als Kind Theatererfahrungen. Im ersten deutschen Kurztonfilm, einer Inszenierung von Hans Christian Andersens Märchen Das Mädchen mit den Schwefelhölzern, verkörperte sie 1925 die Titelfigur.
Nach Schauspielunterricht erhielt sie 1930 ein Engagement am Metropol-Theater in Berlin. An Berliner Bühnen, wie dem Theater am Nollendorfplatz und dem Theater des Westens übernahm sie Hauptrollen in Theateradaptionen von Märchen wie Peterchens Mondfahrt und Rotkäppchen. Später agierte sie in Stücken wie Glaube und Heimat von Karl Schönherr und Hasenklein kann nichts dafür von Hans Mahner-Mons.
In den 1930er Jahren konnte sich die blondgelockte Schauspielerin langsam auch beim deutschen Film etablieren. In Napoleon ist an allem schuld (1938) störte sie als Tänzerin Madeleine das Eheleben des von Curt Goetz dargestellte Napoleonforschers Lord Arthur Cavershoot. In Ich vertraue Dir meine Frau an (1943) mit Heinz Rühmann mimte sie die attraktive Sekretärin Lil, derentwegen die ganzen Verwicklungen beginnen. Sie stand 1944 in der Gottbegnadeten-Liste des Reichsministeriums für Volksaufklärung und Propaganda. Von Möllendorff war außerdem Gast auf Hitlers Berghof.
Nach Kriegsende spielte von Möllendorff noch bis 1948, also bis kurz nach ihrer Hochzeit, Theater in Hamburg. Dort heiratete sie am 27. September 1947 den Kaufmann Horst Wiersbitzky (* 14. April 1910 in Königsberg, Ostpreußen; † .....) und lebte mit ihm in Hamburg-Blankenese. Ihren Lebensabend verbrachte sie allerdings zurückgezogen in Lübeck.
Filmografie
- 1925: Das Mädchen mit den Schwefelhölzern (Kurztonfilm)
- 1930: Die Csikosbaroness
- 1933: Die vom Niederrhein
- 1934: Hanneles Himmelfahrt
- 1935: Ein falscher Fuffziger
- 1936: 90 Minuten Aufenthalt
- 1937: Schüsse in Kabine 7
- 1938: Napoleon ist an allem schuld
- 1939: Ich verweigere die Aussage
- 1939: Das Ekel
- 1939: In letzter Minute
- 1940: Verwandte sind auch Menschen
- 1940: Der Fuchs von Glenarvon
- 1940: Aus erster Ehe
- 1941: Am Abend auf der Heide
- 1941: Frau Luna
- 1941: Familienanschluß
- 1942: Drei tolle Mädels
- 1942: Geliebte Welt
- 1943: Ich vertraue Dir meine Frau an
- 1943: Alles aus Liebe
- 1943: Wenn der junge Wein blüht
- 1943: Herr Sanders lebt gefährlich
- 1944: Ich hab’ von dir geträumt
- 1945: Verlobte Leute (UA: 1950)
- 1946: Peter Voss, der Millionendieb
- 1948: Finale
Siehe auch
Literatur
- Genealogisches Handbuch des Adels, Adelige Häuser A Band VI, Seite 258, Band 29 der Gesamtreihe, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 1962
- Kay Weniger: Das große Personenlexikon des Films. Die Schauspieler, Regisseure, Kameraleute, Produzenten, Komponisten, Drehbuchautoren, Filmarchitekten, Ausstatter, Kostümbildner, Cutter, Tontechniker, Maskenbildner und Special Effects Designer des 20. Jahrhunderts. Band 5: L – N. Rudolf Lettinger – Lloyd Nolan. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2001, ISBN 3-89602-340-3, S. 507.
Weblinks
- Else von Moellendorff in der Internet Movie Database (englisch)
- Else von Moellendorff bei filmportal.de
- Else von Moellendorff in der Online-Filmdatenbank
- Else von Moellendorff. In: Virtual History (englisch)
Einzelnachweise
- ↑ Geburtsjahr 1912 lt. Akten der Reichskulturkammer im Bundesarchiv in Berlin-Lichterfelde, vgl. auch Kay Weniger: Das große Personenlexikon des Films; 1913 lt. IMDb und film.virtual-history.com; 1915 lt. Filmportal.de und 1916 lt. GHdA. Laut film.virtual-history.com wird sie bereits 1932 erwähnt in: Frank Arnau (Hrsg.): Universal Filmlexikon. Berlin/London, 1932.
- ↑ Sterbeort laut Kay Weniger: Das große Personenlexikon des Films. IMDb nennt Hamburg-Blankenese als Sterbeort.
- ↑ Namensschreibweise gemäß den Eintragungen in der Heiratsurkunde inklusive seiner Unterschrift. Quelle: Landesarchiv Berlin, Heiratsregister Standesamt Berlin-Schöneberg I, Nr. 1263/1908
- ↑ Möllendorff, Else von. In: Theodor Kellenter: Die Gottbegnadeten : Hitlers Liste unersetzbarer Künstler. Kiel: Arndt, 2020 ISBN 978-3-88741-290-6, S. 396
- ↑ Who Was Who at Hitler's Berghof, abgerufen am 30. Juli 2018