Emanuel Christoph Klüpfel (* 29. Januar 1712 in Hattenhofen in Württemberg; † 21. November 1776 in Gotha) war ein deutscher Theologe und Autor sowie Begründer des Gothaischen Hofkalenders Almanach de Gotha contenant diverses connoissances curieuses et utiles pour l’année.

Leben und Wirken

Er war der Sohn des Kunstarbeiters und Glasschneiders Christoph Jacob Klüpfel (1683–1740) aus Stuttgart und dessen Ehefrau Sophie Katharine Euphrosine Sattler (1685–1771) aus Kirchheim unter Teck; beide seit dem Mittwoch 3. November 1706 verheiratet. Klüpfel hatte fünf Schwestern: Magdalena Sophie (1707–1755), Christina Beata (* 1713), Jakobea Dorothea (1714–1751), Catharina Elisabeth (* 1716) und Dorothea Rosine Klüpfel (* 1722). Seine beiden Brüder waren der Stadtschreiber und Spitalpfleger Jacob Friedrich Klüpfel (1718–1785) sowie der Dekan in Weinsberg Johann Albrecht Klüpfel.

Klüpfel besuchte verschiedene Klosterschulen, bevor er ab 1731 in Tübingen Theologie studierte. Dort erhielt er 1733 den Magistertitel. Im Jahr 1735 wurde er ordiniert und 1741 vom Kirchenvorstand der deutschen lutherischen Gemeinde in Genf zum ersten Pfarrer berufen.

In Genf lernte ihn einige Jahre später der Geheimdiplomat Baron Ulrich von Thun (1707–1788) kennen, der dem Erbprinzen Friedrich Ludwig von Sachsen-Gotha-Altenburg als Oberhofmeister diente. Baron Ulrich von Thun vermittelte seine Anstellung als Instruktor des Prinzen mit dem Titel eines Reisepredigers. Im Weiteren folgte er dem Erbprinzen auf seiner Grand Tour, die ihn und seinen fürstlichen Zögling 1747 nach Paris führte. In Paris beschäftigte er sich ausgiebig mit der französischen Sprache und Literatur und fand Anschluss an die gebildete Gesellschaft. So lernte er auf einer Festivität eben des Barons Ulrich von Thun im August 1749 in einem Landhaus in Fontenay-sous-Bois den Schriftsteller, Journalisten und Diplomaten Friedrich Melchior Grimm und Jean-Jacques Rousseau kennen.

Im Jahre 1750 begleitete er den Erbprinzen nach Gotha, wo er die Herzogin Luise Dorothea von Sachsen-Meiningen und ihre Freundin Juliane Franziska von Buchwald (1707–1789) kennen lernte. Durch die beiden Frauen fand er Aufnahme in ihren engeren Zirkel und noch im gleichen Jahr wurde Klüpfel zum „Sousgouverneur“ des Erbprinzen mit dem Titel eines Kirchenrats befördert, zwei Jahre später dann zum Oberkonsistorialrat. 1753 vermählte er sich mit einer Adeligen. Seine Ehe litt unter der psychischen Erkrankung seiner Frau. Noch kurz vor seinem Tod stieg er in der administrativen Hierarchie zum Vizepräsidenten und Vorsitzenden des Oberkonsistoriums auf.

Werke (Auswahl)

  • Emanuel Christoph Klüpfel, Johann Christian Klemm: Critica sacra nominum hebraeorum appellativorum "Aleph" praeformativo auctorum praeside Jo. Christiano Klemmio, defensa ab Immanuele Christophoro Klüpffelio. Roebel, 1733
  • Gothaisches Bedenken über die Frage: Ob die Ehe mit des Bruders Wittwe erlaubt sey Samt desselben umständlicher Widerlegung. Gotha Reyher, Gotha 1752

Literatur

Einzelnachweise

  1. Hinsichtlich des Sterbejahrs finden sich Abweichungen, so wird im „Archiv Zentralbibliothek der Landeskirche.Württembergische Kirchengeschichte Online“ der Tod auf den 21. November 1799 datiert, hingegen in der „Deutschen Biographie online“ das Todesjahr mit 1776 vermerkt, letzteres Datum ist das von den Quellen des 18. Jahrhunderts übereinstimmend gepflegte siehe etwa die Allgemeine deutsche Bibliothek Google Books
  2. Werner Greiling: Der entfesselte Markt": Verleger und Verlagsbuchhandel im thüringisch-sächsischen Kulturraum um 1800. Leipziger Universitätsverlag, Leipzig 2004, ISBN 3-936522-87-1, S. 110
  3. Deutsche Biographie Klüpfel, Emanuel Christoph
  4. Almanache, Taschenbücher und Kalender 1750 bis 1860. Bestandsverzeichnis der Herzogin Anna Amalia Bibliothek bearbeitet von Gabi Schwitalla unter Verwendung von Vorarbeiten von Erdmann von Wilamowitz-Moellendorff im Auftrag der Klassik Stiftung Weimar / Herzogin Anna Amalia Bibliothek, 2012, S. 19
  5. Hauptstaatsarchiv Stuttgart A 19 a Bd 535 Archivalieneinheit. Rechnung Rechner: Zeugschreiber Christian Weng
  6. Rechnung 1676/77; Archivaliensignatur: Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, A 256 Bd 160
  7. Archiv Zentralbibliothek der Landeskirche.Württembergische Kirchengeschichte Online
  8. Immanuel Carl Diez: Briefwechsel und Kantische Schriften: Wissensbegründung in der Glaubenskrise Tübingen-Jena (1790-1792). Klett-Cotta, Stuttgart 1997, ISBN 3-608-91659-8, S. 664
  9. In Schwedisch-Pommern geboren, wurde der Baron Ulrich von Thun in Straßburg durch Johann Daniel Schöpflin auf eine diplomatische Karriere vorbereitet. Nach Geheimmissionen für Hessen-Darmstadt und Sachsen-Gotha war er 1756 bis 1788 als ministre plénipotentiaire Württembergs erneut in Paris tätig. Herzoglich-wirtembergisches Adreß-Buch: auf das Jahr 1786: nebst e. Anh. d. freyen Reichsritterschaft in Schwaben. Bürkhisch, 1786, S. 12
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