Eduard Emil Finck (* 10. November 1856 in Mügeln; † 4. Juli 1922 in Annaberg) war ein deutscher Pädagoge sowie ein Mitgründer und erster Direktor des Altertums- und Erzgebirgsmuseums in Annaberg.
Leben
Nach Abschluss seiner grundlegenden Schulausbildung an einer Volksschule besuchte Finck bis Ostern 1877 das Lehrerseminar in Oschatz. Zunächst war er als Lehrer in Ostrau tätig, siedelte jedoch 1880 in die erzgebirgische Kleinstadt Annaberg über, wo er zunächst als Lehrer, später auch als Oberlehrer, bis zum 31. März 1922 an der Bürgerschule lehrte. Er blieb zeitlebens unverheiratet.
Emil Finck erwarb sich Verdienste als Heimatforscher. Mit seiner Sammeltätigkeit für historische Gegenstände, Dokumente und Archivalien legte er die Grundlage für zwei lokalhistorische Ausstellungen, die 1883 und 1885 stattfanden. Finck war 1885 Mitbegründer des Vereins für Geschichte von Annaberg und Umgegend sowie 1886 Mitbegründer des Erzgebirgszweigvereins Annaberg. Auf seine Initiative hin wurde am 12. Juni 1887 das Museum für erzgebirgische Altertümer gegründet, das sein erstes Domizil im Dachgeschoss des Annaberger Rathauses hatte. 1891 erfolgte der Umzug in das Haus gegenüber der St.-Annen-Kirche, in dem sich bis heute das Erzgebirgsmuseum befindet. Auf seine Initiative erfolgte 1905 eine erhebliche Bestandserweiterung der Museumsexponate sowie die Umbenennung in Erzgebirgsmuseum. Vom königlich-sächsischen Ministerium war er mit dem Ordnen des Annaberger Stadtarchivs betraut worden. Er war Autor zahlreicher Bücher und Zeitschriftenbeiträge (u. a. in den Mitteilungen des Annaberger Geschichtsvereins) zur Geschichte der Stadt Annaberg und deren Umgebung. 1901 befasste er sich mit der Annaberger Brotordnung des Adam Ries. Die Rettung des Frohnauer Hammers vor dem Verfall ist u. a. auf seine Initiative zurückzuführen.
In Annaberg-Buchholz ist seit Januar 1991 eine Straße nach Emil Finck benannt.
Werke (Auswahl)
- Emil Finck: Es war einmal – Erzgebirgische Sagen und Geschichten, Pöhlberg-Verlag Felix Thallwitz, Annaberg 1920, illustriert von Rudolf Köselitz.
Literatur
- Jörg Nicklaus: Emil Finck – Mitbegründer des Annaberger Altertums- und Erzgebirgsmuseums. In: Erzgebirgische Heimatblätter, Heft 32 (2010), Heft 2, S. 4–5. ISSN 0232-6078
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Handbuch der Schul-Statistik für das Königreich Sachsen 22 (1913), S. 154 (Digitalisat).
- ↑ Nachruf, in: Glückauf! Zeitschrift des Erzgebirgsvereins 42 (1922), Heft 5, S. 72 (Digitalisat).
- 1 2 3 Jörg Nicklaus: Emil Finck – Mitbegründer des Annaberger Altertums- und Erzgebirgsmuseums. In: Erzgebirgische Heimatblätter, Heft 32 (2010), Heft 2, S. 4–5. ISSN 0232-6078
- ↑ Stadtanzeiger, Amtsblatt der Stadt Annaberg-Buchholz, Heft 6/2007, S. 1. (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im März 2018. Suche in Webarchiven.) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (PDF; 2,2 MB)
- ↑ Freie Presse, Lokalausgabe Marienberg vom 13. Juni 2007, S. 12: Erzgebirgsmuseum startet in 121. Jahr. (PDF; 246 kB)
- ↑ Rainer Gebhardt: Das macht nach Adam Ries(e)... Zum 450. Todestag des Rechenmeisters. (PDF; 545 kB) In: MDMV 17/2009, S. 117–122.
- ↑ vgl. Emil Finck (bearb. von Bernd Schreiter): Bericht über den Frohnauer Hammer an die Königliche Kommission zur Erhaltung der Kunstdenkmäler. (= Dokumente zur Geschichte des Frohnauer Hammers, Heft 1) Technisches Museum Frohnauer Hammer / Hammerbund Frohnau e. V., 2007