Emil Weyr (* 31. August 1848 in Prag; † 25. Jänner 1894 in Wien) war ein österreichischer Mathematiker, der auf dem Gebiet der Geometrie arbeitete.
Leben
Emil war ein Sohn von Franz Weyr, der 1820 in Nachod geboren wurde und ab 1855 Mathematiklehrer an einer Schule in Prag war; der andere Sohn war Eduard Weyr. Er besuchte die Realschule an der sein Vater unterrichtete und studierte danach von 1865 bis 1868 am böhmischen Polytechnikum, wo er 1870 bei Otto Wilhelm Fiedler promovierte. Danach wurde er Privatdozent an der Karls-Universität Prag und 1875 an ordentlicher Professor an der Universität Wien.
Werk
Gemeinsam mit seinem Bruder war er einer der führenden Vertreter der österreichischen Schule für Geometrie und trug wesentlich zur Verbreitung des geometrischen Unterrichts in Österreich bei. Er veröffentlichte an die 300 Arbeiten, darunter Die Elemente der projectivischen Geometrie und Über die Geometrie der alten Aegypter. Zusammen mit Gustav von Escherich gründete er die Zeitschrift Monatshefte für Mathematik und Physik.
Ehrungen
1888 wurde er zum Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina gewählt.
Literatur
- Weyr Über die Geometrie der Ägypter, Vortrag Akad. Wiss. Wien 1884 (Projekt Gutenberg).
- Constantin von Wurzbach: Weyr, Emil. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 55. Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1887, S. 203–205 (Digitalisat).
- Gustav von Escherich: Weyr, Emil. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 42, Duncker & Humblot, Leipzig 1897, S. 283 f.
Weblinks
- Eintrag zu Emil Weyr im Austria-Forum (im AEIOU-Österreich-Lexikon)
- John J. O’Connor, Edmund F. Robertson: Emil Weyr. In: MacTutor History of Mathematics archive.
- Emil Weyr im Mathematics Genealogy Project (englisch)
Einzelnachweise
- ↑ Mitgliedseintrag von Emil Weyr bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, abgerufen am 24. September 2022.