Encholirium | ||||||||||||
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Encholirium horridum | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Encholirium | ||||||||||||
Mart. ex Schult. & Schult. f. |
Encholirium ist eine Pflanzengattung in der Unterfamilie Pitcairnioideae innerhalb der Familie Bromeliengewächse (Bromeliaceae). Die etwa 37 Arten kommen nur in Brasilien vor.
Beschreibung
Erscheinungsbild und Blätter
Die Encholirium-Arten wachsen als ausdauernde krautige Pflanzen. Sie bilden kräftige, sprossbürtige Wurzeln. Sie wachsen stammlos oder kurzstämmig und sind durch seitliche Kindel horstbildend.
In einer dichten, ausgebreiteten, grundständigen Rosette stehen die Laubblätter zusammen. Die einfachen, relativ dicken Blattspreiten sind linealisch und laufen in eine scharfe Spitze aus. Die Blattränder sind sehr hart und dornig gesägt. Meist ist die Blattunterseite weiß beschuppt.
Blütenstände und Blüten
Endständig wird ein sehr kräftiger Blütenstandsschaft gebildet. Die einfachen oder selten verzweigten, traubigen Blütenstände sind bis zu 2 Meter lang. Es sind Blütenstiele vorhanden.
Die zwittrigen Blüten sind radiärsymmetrisch und dreizählig mit doppelter Blütenhülle (Perianth). Es sind drei Kelchblätter vorhanden. Die drei Kronblätter sind gelb oder grünlich-gelb. Es sind zwei Kreise mit je drei fertilen Staubblättern vorhanden. Die Basis der Staubfäden ist nicht verwachsen, dies unterscheidet die Gattung Encholirium von der Gattung Dyckia. Drei Fruchtblätter sind zu einem oberständigen Fruchtknoten verwachsen. Der zylindrische, gerade Griffel endet in einer dreilappigen Narbe.
Früchte und Samen
Die dreifächerigen Kapselfrüchte enthalten viele Samen. Die geflügelten Samen sind keilförmigen und mit einem Hautrand versehen.
Stoffwechsel
Die betreiben CAM-Photosynthese.
Ökologie
Encholirium-Arten sind Xerophyten, die terrestrisch oder lithophytisch leben.
Eine Besonderheit stellt die Beobachtung dar, dass Encholirium glaziovii, ein Synonym von Encholirium subsecundum, von einer Fledermaus-Art der Lonchophyllinae, Lonchophylla bokermanni bestäubt wird, auch von Encholirium vogelii wird eine Fledermausbestäubung auf Grund des Blütenbaues erwartet. Der überwiegende Teil der Arten in der Familie der Bromeliaceae wird durch Vögel bestäubt.
Die Samenausbreitung erfolgt durch den Wind.
Systematik und Verbreitung
Die Erstveröffentlichung der Gattung Encholirium erfolgte 1830 mit der Typusart Encholirium spectabile Mart. ex Schult. & Schult. f. durch Carl Friedrich Philipp von Martius bei Joseph August Schultes und Julius Hermann Schultes in Johann Jacob Römer und Julius Hermann Schultes: Systema Vegetabilium, 7, 2, S. 1233. Der Gattungsname Encholirium leitet sich von den griechischen Wörtern enchos für Speer and leiron für Lilie ab. In einigen Veröffentlichungen steht die falsche, ungültige Schreibweise „Encholirion“.
Durch R. C. Forzza wurden 2005 einige bisherige Arten zu Synonymen meist von Encholirium spectabile Martius ex Schultes f. in Revisão taxonômica de Encholirium Mart. ex Schult. & Schult. f. (Pitcairnioideae - Bromeliaceae) in Boletim de botánica, Departamento de Botánica, Instituto de Biociencias, Universidade de São Paulo. São Paulo, Volume 23, Issue 1, S. 1–49. Nicht für alle diese Taxa sind alle Autoren gefolgt.
Encholirium bildet mit Deuterocohnia und Dyckia eine monophyletische Gruppe, sie gehen also auf einen gemeinsamen Vorfahren zurück. Sie gehören zur Unterfamilie Pitcairnioideae innerhalb der Familie Bromeliaceae.
Alle Encholirium-Arten kommen nur in Brasilien vor. Im Bundesstaat Minas Gerais sind die meisten Arten beheimatet. Sie gedeihen nur in sonnigen Bereichen zwischen Felsen in Höhenlagen von 15 bis zu 2000 Meter, meist jedoch 900 bis 1500 Meter.
Es gehörten bis 2005 etwa 42, seit 2021 etwa 37 Arten in die Gattung Encholirium: |
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Quellen
- Werner Rauh: Bromelien - Tillandsien und andere kulturwürdige Bromelien. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 1990, ISBN 3-8001-6371-3.
- Lyman B. Smith, R. J. Downs: Flora Neotropica, Monograph 14, Part 1, Pitcairnioideae (Bromeliaceae), Hafner Press, New York, 1974. Encholirium ab S. 191
- Eric J. Gouda, Derek Butcher, Kees Gouda: Encyclopaedia of Bromeliads, Version 4, 2018. In „Species Index“ oder „synonyms“ auf Encholirium klicken zuletzt eingesehen am 31. März 2021 zuletzt eingesehen am 28. Juli 2013 (Abschnitte Systematik mit Verbreitung der Arten.)
Einzelnachweise
- ↑ Ivan Sazima, Stefan Vogel & Marlies Sazima: Bat pollination of Encholirium glaziovii, a terrestrial bromeliad, In: Plant Systematics and Evolution, Volume 168, Numbers 3–4, 1989, S. 167–179: doi:10.1007/BF00936097
- ↑ Erstveröffentlichung eingescannt bei biodiversitylibrary.org.
- ↑ Jason R. Grant: An Annotated Catalogue of the Generic Names of the Bromeliaceae. In: The Marie Selby Botanical Gardens, 1998. (Herkunft der Gattungsnamen in der Familie der Bromeliaceae in englischer Sprache) online.
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- ↑ Harry E. Luther: An Alphabetical List of Bromeliad Binomials, XIV - 2014 in The Marie Selby Botanical Gardens, Sarasota, Florida, USA. Veröffentlicht durch The Bromeliad Society International.
- ↑ Eric J. Gouda, Derek Butcher (fortlaufend updated): A List of Accepted Bromeliaceae Names. online, University Botanic Gardens, Utrecht. zuletzt eingesehen am 31. März 2021
- ↑ P. J. Braun, B. Gonçalves Brito: Xeromorphic Bromeliads from Brazil (II): Encholirium spectabile at the Type Locality. In: Die Bromelie, 2018, Heft 3, S. 108–113.
Ergänzende Literatur
- Marcelo Mattos Cavallari, Rafaela Campostrini Forzza, Elizabeth Ann Veasey, Maria Imaculada Zucchi, Giancarlo Conde Xavier Oliveira: Genetic Variation in Three Endangered Species of Encholirium (Bromeliaceae) from Cadeia do Espinhaço, Brazil, Setected using RAPD Markers. In: Biodiversity and Conservation, Volume 15, Number 14, 2006, S. 4357–4373. doi:10.1007/s10531-005-3741-5