Von Ende ist der Name eines uradeligen sächsischen Adelsgeschlechts. Es ist mit denen von Wolffersdorff stammes- und wappenverwandt.
Es ist nicht zu verwechseln mit dem Briefadelsgeschlecht Am Ende aus Sachsen.
Geschichte
Der Ursprung des Adelsgeschlechts liegt im Dunkeln. Urkundlich erscheint es erstmals am 26. September 1222 mit Hermannus de Fine in der Markgrafschaft Meißen. Die Stammreihe beginnt mit dem Ritter, Markgräflich meißnischen und thüringischen Rat Nickel von Ende auf Rothengraben, der 1335–1362 urkundlich auftritt.
Der Reichsfreiherrnstand wurde mit Diplom vom 31. Oktober 1630 für Nicolaus von Endt, Herrn auf Wolkenburg, Lausnitz, Königsfeld und Fuchshain, Doktor der Rechte, kaiserlichen Hofrat, Kammergerichts-Assessor, sowie vom 10. Mai 1705 für Christian Vollrath von Ende und ihre jeweiligen Nachkommen bestätigt.
Durch Erwerb des Gutes Bierde (Böhme) wurde die Familie in den ritterschaftlichen Adel der Lüneburgischen Landschaft aufgenommen.
Der freiherrliche Stamm teilte sich in zwei Linien, der zu Altjeßnitz, die wiederum in einen älteren und jüngeren Zweig geteilt war, und in die Linie zu Düdelsheim in Hessen. Die Linie zu Alt-Jessnitz besaß das Majorat Altjeßnitz im Landkreis Bitterfeld (Provinz Sachsen) sowie die Lehnsgüter Trinum in Anhalt-Cöthen und Dittersbach in Sachsen. Später kam noch Jahna bei Meißen (heute Gemeinde Käbschütztal) hinzu.
Wappen
Siebmachers Wappenbuch von 1605 | |
Blasonierung: „Das Stammwappen zeigt in Gold einen springenden natürlichen Wolf. Auf dem Helm mit schwarz–goldenen Decken ein sitzender natürlicher Wolf.“ | |
Namensträger (chronologisch)
- Nickel von Ende (1504–nach 1533), kurfürstlich-sächsischer Beamter, Mitbegründer der Stadt Gottesgab
- Carl Gottlob von Ende (1700–1771), deutscher Rittergutsbesitzer, Hofbeamter und Hofrichter
- Leopold Nicolaus von Ende (1715–1792), deutscher Politiker
- August Friedrich von Ende (1719–1797), deutscher Rittergutsbesitzer, Beamter und Richter
- Gotthelf Dietrich von Ende (1726–1798), Verwaltungsjurist und Minister
- Carl Bernhard von Ende (1741–1807), deutscher Hofbeamter und Hofrichter
- Adolf von Ende (1760–1816), deutscher Jurist
- Friedrich Albrecht Gotthilf von Ende (1763–1829), deutscher Generalleutnant
- Johann Friedrich August von Ende (1780–1834), königlich-westphälischer Gardegeneral der Gewässer und Forsten
- Carl Heinrich Konstantin von Ende (1784–1845), deutscher Rittergutsbesitzer, Hofbeamter und Kurator
- Otto von Ende (1795–1856), deutscher Kammerherr und Politiker
- Rainier von Ende (1807–1871), deutscher Offizier, Politiker und Kriegsminister des Kurfürstentums Hessen
- August von Ende (1815–1889), deutscher Beamter und Politiker, MdR
- Reimer von Ende (1844–1906), deutscher Generalleutnant
- Siegfried von Ende (1851–1926), deutscher Generalleutnant
- Kurt von Ende, Bürgermeister von Bad Schmiedeberg
- Margarethe von Ende, Geburtsname von Margarethe Krupp (1854–1931), Ehefrau von Friedrich Alfred Krupp
- Felix von Ende (1856–1929), deutscher Maler
- Hans-Adam von Ende (1870–1952), Ehren-Kommendator des Johanniterordens, letzter Herr auf Schloss Altjeßnitz
- Gabriele von Ende (* 1944), deutsche Malerin
Literatur
- Genealogisches Handbuch des Adels, (GHdA), C. A. Starke Verlag, Glücksburg/Ostsee, Limburg an der Lahn. ISSN 0435-2408
- GHdA, Adelslexikon, Band III, Band 61 der Gesamtreihe GHdA, Limburg an der Lahn 1975, S. 143.
- Hans Friedrich von Ehrenkrook, Friedrich Wilhelm Euler: Genealogisches Handbuch der Freiherrlichen Häuser, Band II, Band 13 der Gesamtreihe GHdA, Glücksburg/Ostsee 1956. S. 88–91.
- Gothaisches Genealogisches Taschenbuch, Justus Perthes, Gotha:
- Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Freiherrlichen Häuser 1942 (Letztausgabe), Jg. 92, Gotha 1941, S. 88 f., zugleich Adelsmatrikel der Deutschen Adelsgenossenschaft.
- Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Freiherrlichen Häuser. 1894, Gotha 1893. 1894 S. 211 ff.
- Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Freiherrlichen Häuser. 1874, Gotha 1873. 1874 S. 159 ff.,
- Gothaisches genealogisches Taschenbuch der freiherrlichen Häuser auf das Jahr 1858, Jg. 8, Gotha 1857. S. 147 ff.,
- Ernst Heinrich Kneschke: Neues allgemeines deutsches Adels-Lexicon. Band 3: Eberhard – Graffen. Friedrich Voigt, Leipzig 1861, S. 107–109.
Sekundärliteratur
- Dieter Rübsamen: Kleine Herrschaftsträger im Pleissenland. Studien zur Geschichte des mitteldeutschen Adels im 13. Jh., in: Mitteldeutsche Forschungen; ISSN 0544-5957, Band 95, Böhlau, Wien/Köln 1987, S. 498. ISBN 3-412-04786-4.
- Bibliothek der Freiherren von Ende zu Altjeßnitz, in: Stadtmuseum Bitterfeld, ab ca. 1946 ULB Halle. DNB, vgl. DNB Andreas Erb und Christoph Volkmar: Adelsarchive im Landeshauptarchiv Sachsen-Anhalt. Übersicht über die Bestände. in: Veröffentlichungen der Staatlichen Archivverwaltung des Landes Sachsen-Anhalt/ Reihe A/ Quellen zur Geschichte Sachsen-Anhalts; Band 20, Selbstverlag, Magdeburg 2012, S. 66. ISBN 978-3-930856-01-5.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Urkunde im sächs. Hauptstaatsarchiv Dresden.
- ↑ 1222, Septbr. 26. - Bischof Engelhard zu Naumburg übereignet dem Kloster zu Riesa das Dorf Mordiz (Moritz bei Riesa?), welches Rüdiger von Muskowitz (Muschwitz) vom Bischofe zu Lehn gehabt und dem Propste Johann zu Riesa für 100 Mark verkauft hat. Gegeben zu Altenburg. Zeugen ... index plisnensis, ... Hermann de Fine (Ende)., in: Bernhard von Schönberg: Geschichte des Geschlechtes von Schönberg Meissnischen Stammes, Band 2, Giesecke & Devrient, Leipzig 1878.
- ↑ Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Freiherrlichen Häuser. Gerader Jahrgang: Deutscher Uradel. 1922. In: GGT. 72. Auflage. Ende, Stammreihe. Justus Perthus, Gotha 1921, S. 198 ff. (archive.org [abgerufen am 16. Mai 2023]).
- ↑ Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Freiherrlichen Häuser 1908. In: GGT. 58. Auflage. Ende, III. Linie. Düdelsheim. Justus Perthes, Gotha 1907, S. 181 (archive.org [abgerufen am 16. Mai 2023]).
- ↑ Johann Heinrich v. Brunn: Geschichte der Provinzial-Sächsischen Genossenschaft des Johanniter-Ordens 1853 bis 1980. Ehrenkommendatoren der Provinzial-Sächsischen Genossenschaft. Bonner Universitäts-Buchdruckerei Gebr. Scheur GmbH & Co. KG, Bonn 1981, S. 15.