Engelbert von Nordhausen (* 2. Januar 1948 in Schmölln) ist ein deutscher Schauspieler und Synchronsprecher. Seine Stimme ist vor allem als Feststimme der Schauspieler Samuel L. Jackson und Bill Cosby bekannt. Für die Synchronisation des Films Arena (2011) schrieb er erstmals das Dialogbuch und übernahm die Dialogregie.

Leben

Engelbert von Nordhausen wuchs in West-Berlin auf. Nach einer Lehre zum Einzelhandelskaufmann entschied er sich 1966 um und begann eine Schauspielausbildung. Drei Jahre später hatte er an der Landesbühne Iserlohn sein erstes Engagement. Seine weiteren Stationen waren Saarbrücken, die Freie Volksbühne Berlin und das Deutsche Schauspielhaus in Hamburg. 1980 holte ihn Heribert Sasse an das Berliner Renaissance-Theater.

Auch in Film und Fernsehen tritt er gelegentlich auf, so z. B. in den Filmen Fabian (1980) und Palace (1985) oder in der ARD-Vorabendserie Praxis Bülowbogen. Darüber hinaus ist er bei der RTL-Seifenoper Gute Zeiten, schlechte Zeiten, in der er bereits mehrere Gastrollen gespielt hat.

Im Jahr 1983 begann Engelbert von Nordhausen seine Tätigkeit als Synchronsprecher, seit 1988 führt er auch Synchronregie und schreibt Dialogbücher. Er lieh über Jahre hinweg Hauptrollen in bekannten Fernsehserien seine Stimme, darunter Bill Cosby als Familienvater in Die Bill Cosby Show und Raymond Burr als Staranwalt Perry Mason. Auch die Zeichentrickfiguren Fred Feuerstein (Familie Feuerstein-Serien und Ableger), Quack, der Bruchpilot (DuckTales – Neues aus Entenhausen / Darkwing Duck / Raw Toonage – Kunterbuntes aus der Trickkiste) und Gantu (Lilo & Stitch-Filme und Serien) hat er synchronisiert. Er sprach in mehr als 1.000 Filmen, u. a. Gene Hackman (z. B. in Schneller als der Tod), Jon Voight (Anaconda, Der Regenmacher) und hat sich als Standardstimme für Samuel L. Jackson etabliert (z. B. Shaft – Noch Fragen?, Unbreakable – Unzerbrechlich, xXx – Triple X).

Er spricht Hörbücher ein, beispielsweise Wolfgang Schorlaus Krimi Die blaue Liste. Ferner ist von Nordhausen Hauptkommentarsprecher für Dokumentationen. Er war Erzähl- und Rollenstimme in der R.SH-Radionovela Liebe im 1. Semester. In der Serie Die Letzten Helden hat er die Hauptrolle des Vertrauten Eye inne, eine weitere in Howard Phillips Lovecraft – Chroniken des Grauens als Marlowe. .

Außerdem hört man von Nordhausens Stimme in einigen Shooter-Computerspielen, beispielsweise als James Bond im Videospiel Liebesgrüße aus Moskau (2005), als Irving Lambert, Direktor von „Third Echelon“, in Tom Clancy’s Splinter Cell: Double Agent (2006) oder auch als ranghöchster Operator der Delta Force, Deckname „Dusty“, in Medal of Honor: Warfighter (2012). Zudem vertonte er Mufasa in Kingdom Hearts II und den Erzähler in No one lives in heaven.

Engelbert von Nordhausen lebt in Kleinmachnow bei Berlin.

Filmografie

Synchronrollen (Auswahl)

John Rhys-Davies

Jim Carter

Danny Glover

G. W. Bailey

Michael Ironside

Reginald VelJohnson

Lennie James

Gene Hackman

Samuel L. Jackson

Filme

Serien

Hörspiele (Auswahl)

Literatur

  • Thomas Bräutigam: Stars und ihre deutschen Stimmen. Lexikon der Synchronsprecher. S. 187–188; Schüren, Marburg 2009, ISBN 978-3-89472-627-0

Einzelnachweise

  1. Liste der von Nordhausen gesprochenen Hörbücher in Audible
  2. prFreak80Ibb: Pokémon für Erwachsene in No one lives in heaven. In: pressfeed.de. 3. Juli 2020, abgerufen am 25. Februar 2021 (deutsch).
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