Film | |
Originaltitel | Enter Mycel |
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Produktionsland | Österreich |
Originalsprache | Deutsch (österreichischer Dialekt) |
Erscheinungsjahr | 2022 |
Länge | 75 Minuten |
Altersfreigabe |
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Stab | |
Regie | Daniel Limmer |
Drehbuch | Daniel Limmer, Christian Schönleitner, Thomas Diezl |
Produktion | Simone Aigner |
Musik | Martin Schürer, Shao Boy, Jure Stanic |
Kamera | Daniel Limmer |
Schnitt | Daniel Limmer |
Besetzung | |
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Enter Mycel ist ein österreichischer Spielfilm von Daniel Limmer aus dem Jahr 2022. Die internationale Festivalpremiere des Science-Fiction-Dramas erfolgte am 14. Jänner 2023 im Rahmen des Filmfestival Max Ophüls Preis 2023, wo der Film in der Kategorie Wettbewerb Spielfilm in deutscher Erstaufführung gezeigt wurde.
Handlung
Als ihre Mutter bei einer Heimgeburt stirbt, muss die 13-jährige Lena notgedrungen deren Rolle einnehmen und sich um das Neugeborene kümmern. Während sie diese Aufgabe Stück für Stück meistert, ist ihr traumatisierter Vater keine Hilfe. Erst als er erfährt, dass ein parasitärer Pilz die Kommunikation mit den Toten ermöglicht, schöpft er neuen Lebensmut. Für Lena ist das Ganze zunächst nichts als Fantasterei. Doch schon bald wird auch sie von Visionen heimgesucht, die es für sie immer schwieriger machen, zwischen Unterbewusstsein und Realität zu unterscheiden.
Als Lenas Vater sich schließlich eingräbt und die Familie im Stich lässt, sucht Lena bei einem Freund der Familie um Hilfe. Der klärt sie über die Umstände und Funktionsweisen des Mycels auf. In einem Experiment veranschaulicht er ihr, dass es sich dabei um ein zeit- und raumübergreifendes System handelt, welches gefühlsbasierte Kommunikation ermöglicht. Außerdem wird Lena vor die Entscheidung gestellt, sich weiter um die Schwester zu kümmern, oder sich dem Mycel voll und ganz hinzugeben.
Lena entscheidet sich für Letzteres, begräbt ihre Schwester Matilda an der Seite ihres Vaters und wandert in die unberührte Natur, wo sie immer wieder über das Mycel mit ihrer Familie kommuniziert. In einem verschneiten Wald trifft sie einen Hund, der sie zu einer alten Mühle führt, in der ein von Pilzen befallener Chemiker haust. Lena durchstöbert die Mühle und findet ein Tonband mit Hinweisen über den Umgang mit dem Mycels. Demnach wächst es um so mehr, je stärker man es bekämpft.
In einem Moment der Unachtsamkeit erleidet Lena schließlich eine chemische Vergiftung und beginnt stark zu halluzinieren. Am Rande des Wahnsinns wird sie von einem Einsiedler im Schnee liegend aufgegriffen, der sie mit zu sich nach Hause transportiert und gesund pflegt. Als Lena wieder bei Sinnen ist, möchte sie sich unbemerkt davon schleichen, doch hat im entscheidenden Moment eine weitere Vision. Demnach realisiert sie, dass der Freund der Familie und der Einsiedler ein und dieselbe Person in verschiedenen Stadien ihres Lebens sind.
Lena hält Rücksprache mit dem Einsiedler und bedankt sich für seine Hilfe. Danach zieht sie von dannen in den Wald, wo sie schließlich an einer Lichtung auf eine unbewohnte Hütte trifft, in der sie sich nieder lässt. Als sie schließlich in einer Bodenluke eine Vision von dem Begräbnis ihrer Schwester Matilda erfährt, flammt ihr Trauma wieder auf. Lena wandert in den Wald, um sich dem Mycel voll und ganz hinzugeben.
In einer finalen gefühlsbasierten Vision ist Lena nun als junge Frau ein Hybridwesen aus Pflanze und Mensch. Sie nähert sich ihrer Familie – dem Vater, der Mutter und ihrer Schwester – die ebenfalls um einige Jahre gealtert sind und Mischwesen darstellen. Lena entschuldigt sich mit Kraft ihrer Gedanken bei ihrer Schwester. Diese vergibt ihr. Die Familie scheint glücklich und vereint im Mycel, doch zuletzt realisiert Lena, dass dieser Moment nichts weiter als eine Vision hervorgerufen durch das Mycel war. Zuletzt befindet sich Lena in den Fängen von Pflanzen und Wurzeln alleine im dunklen Wald.
Produktion und Veröffentlichung
Enter Mycel ist das Spielfilmdebüt von Limmer, der am Drehbuch beteiligt war und neben der Regie auch die Arbeit des Kameramanns und das Editing übernahm. Gefilmt wurde an 40 Drehtagen im Tennengau. Für Lena Schönleitner, eine Laiendarstellerin wie auch die anderen Darsteller, war es der erste Auftritt in einem Film überhaupt. Die Produktionskosten beliefen sich auf 3.000 Euro.
Die Premiere des Films fand am 30. Oktober 2022 im Stadtkino von Hallein statt. 2022/2023 wurde er – teils mit englischen Untertiteln – auf einer Reihe von Festivals vorgestellt: Lighthouse International Film Festival, New York, Cine Pobre Film Festival, Mexiko, Athens International Digital Film Festival, Athen (Auszeichnung als Best Feature Artistic Movie), Randfilmfest, Kassel (Auszeichnung als Bester Film), The Psychedelic Film and Music Festival, New York (Auszeichnung als Best Psychedelic Sci-Fi Feature) und Filmfestival Max Ophüls, wo er für den Max Ophüls Preis 2023 nominiert war.
Rezeption
Rouven Linnarz meinte auf film-rezensionen.de, dass der Film eine Mischung aus Familiendrama, Coming-of-Age-Geschichte und Horrorfilm sei, der Dank seiner Darsteller sowie einer ausgefeilten Sound- bzw. Bilddramaturgie überzeugt und gibt dem Film 8 von 10 möglichen Punkten.
Weblinks
- Enter Mycel in der Internet Movie Database (englisch)
Einzelnachweise
- ↑ Enter Mycel FSK
- ↑ Enter Mycel im Wettbewerb Spielfilm beim Filmfestival Max Ophüls Preis In: ffmop.de. Abgerufen am 13. Oktober 2023
- ↑ Kurzinhalt Enter Mycel In: entermycel.at. Abgerufen am 13. Oktober 2023
- 1 2 Ein "dystopischer" Film made im Tennengau, Mein Bezirk, abgerufen am 14. Oktober 2023
- 1 2 Enter Mycel film-rezensionen.de, 24. Januar 2023, abgerufen am 14. Oktober 2023
- ↑ Enter Mycel, No Film by Daniel Limmer, abgerufen am 14. Oktober 2023
- ↑ Awards & Nominations Enter Mycel, abgerufen am 14. Oktober 2023
- ↑ Preise und Nominierungen in der Internet Movie Database (englisch)