Erhard Frommhold (* 20. Mai 1928 in Altenburg; † 17. Oktober 2007 in Dresden) war einer der wichtigsten Kunstwissenschaftler und innovativsten Publizisten der Deutschen Demokratischen Republik.
Leben und Wirken
Frommhold wuchs in einem antifaschistischen Elternhaus auf und lernte zunächst Bauklempner, bevor er Ende der 1940er Jahre in Jena Soziologie, Kunst- und Literaturgeschichte studierte. 1951 kam er zum Verlag der Kunst in Dresden. Von 1952 bis 1991 war er dort zunächst als Lektor, dann als Cheflektor tätig und schrieb daneben auch Monographien u. a. über Otto Nagel, Hans und Lea Grundig, Lasar Segall und Klaus Wittkugel. Eine besondere Leistung Frommholds ist die Begründung der Fundus-Reihe im Verlag der Kunst, eine internationale Sammlung marxistischer Texte zur Ästhetik, Kunstwissenschaft und Kulturgeschichte, die nicht der offiziellen Parteilinie folgte und sich etablieren konnte. Frommhold verstarb 2007 in Dresden und wurde anonym in der Urnengemeinschaftsalange des Urnenhains Tolkewitz beigesetzt.
Literatur
- Hildtrud Ebert (Bearbeiterin): „Meine Biographie sind die Bücher“. Erhard Frommold (1928–2007). Lektor und Publizist, Akademie der Künste, Berlin 2008, (Reihe Archiv-Blätter, Nr. 17), ISBN 978-3-88331-119-7
- Hildtrud Ebert: Erhard Frommhold und die Fundus-Bücher. Die ersten Jahre. Lukas, Berlin 2023, ISBN 978-3-86732-438-0.
Weblinks
- Literatur von und über Erhard Frommhold im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Erhard-Frommhold-Archiv im Archiv der Akademie der Künste, Berlin
- Die Rolle Frommholds bei der Gründung und der Etablierung der Fundus-Reihe
- Kurzporträt Frommholds
- Erinnerungen von Hubertus Giebe: Der geschliffene Elfenbeinturm (Auszug: Frommholds Ateliergespräche – wider das Verdrängen der Geschichte)
- Nachruf auf Frommhold in der Berliner Zeitung
- Gedenkrede
- Nachlass von Erhard Frommhold in der Sächsischen Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden