Erich Bödeker (* 11. April 1904 in Recklinghausen; † 21. Februar 1971 ebenda) war ein deutscher naiver Bildhauer.

Leben und Werk

Nach Besuch der Volksschule war er 41 Jahre lang Bergmann, davon 35 Jahre unter Tage. Nebenberuflich betätigte er sich als Landwirt und Hausschlachter. 1959 musste er wegen einer Silikose seinen Bergmannsberuf aufgeben und begann in naiver Unbefangenheit Menschen und Tiere, Freunde, Politiker und Künstler in Holz und Beton zu formen und mit kräftigen Farben zu bemalen. 1961 vermittelte ihm Thomas Grochowiak, damaliger Direktor der Museen Recklinghausen und Oberhausen, eine erste öffentliche Ausstellung in Recklinghausen.

Bödekers erste Figuren entstanden als Basteleien aus Abfallmaterialien, wie alten Dosen, Küchengeräten, Teilen ausgemusterter Maschinen etc. Nach diesen ersten Versuchen begann er seine figürlichen Plastiken aus Holz und Beton herzustellen, die „nach der Natur“ stilisiert, auf Grundformen reduziert sind. Diese Figuren sind großflächig mit kräftigen Farben und ohne weitere Binnenstrukturen gefasst. Seinen Garten bevölkerten oft mehr als hundert bunte Figuren: Bergarbeiter und Polizisten, bekannte Sportler und anonyme Bischöfe, Filmstars und Politiker, sie alle in Gesellschaft von Blumen und Tieren, sowohl aus der näheren Heimat als auch aus exotischen Ländern.

Seine Arbeiten haben inzwischen Eingang in viele internationale Museen gefunden, sind bei Sammlern begehrt und erzielen auf Auktionen beachtliche Preise.

Erich Bödeker gilt als bedeutender naiver Bildhauer.

Ausstellungen (Auswahl)

Große Wanderausstellung 1988/1989 mit Herausgabe eines Werkverzeichnisses.

Literatur

  • Thomas Grochowiak: Deutsche Naive Kunst. Aurel Bongers Verlag, Recklinghausen 1976, ISBN 3-7647-0253-2.
  • Volker Dallmeier: Naive Kunst. Geschichte und Gegenwart, Bielefeld 1981, OCLC 8845783
  • Rita Burrichter: Tragen und getragen werden – Zu den religiösen Themen im Werk Erich Bödekers (1904–1971). In: Albrecht Geck (Hrsg.): Kirche – Kunst – Kultur. Recklinghausen und darüber hinaus. Lit Berlin 2013, ISBN 978-3-643-12076-2, S. 146–165.
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