Erich Müller-Kamp (eigentlich Erich Müller, Pseudonym Matthias Pförtner; * 27. November 1897 in Bad Liebenwerda; † 19. September 1980 in Bonn) war ein deutscher Schriftsteller, Übersetzer und Verlagslektor.

Leben und Wirken

Erich Müller besuchte die Landesschule Pforta. Er nahm am Ersten Weltkrieg teil. Müller studierte Germanistik, Kunstgeschichte und Slawische Philologie. Er promovierte zum Dr. phil. Seit 1926 publizierte er über den russischen Kultur- und Erlebnisbereich. 1929 reiste Müller durch die Sowjetunion. Der promovierte Literaturwissenschaftler war 1930 bis 1935 Dozent für Deutsche Literaturgeschichte in Moskau. 1935 wurde er dort verhaftet und 1936 nach Deutschland ausgewiesen. Nach dem Zweiten Weltkrieg lebte Müller in Bonn. Müller war Dozent an der Deutschen Buchhändlerschule.

Sein Briefwechsel ist teilweise erhalten unter anderen mit Albert Bauer, Walter Bauer, Oskar Maria Graf, Paul Gurk, Kurt Kläber, Arthur Luther, Gerhart Pohl, Aleksis Rannit, Friedrich Reck-Malleczewen, Hans Werner Richter, Otto Rombach, Ernst Schnabel, Siegfried von Vegesack und Reinhold von Walter.

Werke (Auswahl)

  • Erich Müller: Peter der Große und sein Hof. Biographie, Anekdoten, Briefe, Dokumente. Eine Sittengeschichte des russischen und europäischen Barock. Drei Eulen, Haas & Co., München 1926.
  • Deutsche Abenteurer. Seltsame Schicksale aus drei Jahrhunderten. Dargestellt von Erich Müller. Verlag Deutsche Rundschau, Berlin 1927.
  • Erich Müller: Ewig in Aufruhr. 18 Porträts deutscher Rebellen. Universum-Bücherei für alle, Berlin 1928.
  • Erich Müller-Kamp: Sittengeschichte Russlands. Entwicklung der sozialen Kultur Russlands im 20. Jahrhundert. uttmann, Stuttgart 1931.
  • Matthias Pförtner: Die russische Wanderung. Erlebnisbericht. Rauch. Dessau 1942. Wehrmachtsausgabe 1944.

Herausgeber

  • So lacht das Krokodil – Satirisches Russland. Bassermann, München 1960.

Übersetzungen aus dem Russischen

Literatur

  • Lebenslauf (Auf Anordnung der Militärregierung). Eingelegtes A6-Blatt in Nikolaj Lesskow: Der Tolpatsch (siehe oben unter Übersetzungen anno 1946).

Einzelnachweise

  1. Kürschners Deutscher Literatur-Kalender. Band 58. De Gruyter-Verlag, 1981, ISBN 3-11-007787-6, S. 1233. (abgerufen über De Gruyter Online, 13. März 2021).
  2. Wilhelm Goldmann (Hrsg.): Lexikon der Goldmann-Taschenbücher. Band 1000. Wilhelm Goldmann Verlag, München 1963, S. 218–219.
  3. Bestände - DLA Marbach. Nachlass im Deutschen Literaturarchiv Marbach. In: dla-marbach.de. Abgerufen am 8. Februar 2020.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.