Ernst Schäfer (* 10. Juli 1915 in Saarbrücken; † 13. Januar 1973 ebenda) war ein saarländischer Politiker (FDP/DPS).

Leben

Schäfer besuchte eine Privatschule und anschließend eine Oberrealschule. 1933 absolvierte er die Reifeprüfung und studierte Rechtswissenschaften in Freiburg, München und Würzburg. Während seines Studiums wurde er am 1. November 1935 in die NSDAP aufgenommen (Mitgliedsnummer 6.926.174). Die erste Staatsprüfung legte er 1939 beim Oberlandesgericht Karlsruhe ab, danach war er Referendar in Kenzingen. Kriegsbedingt wurde er 1943 ohne zweite Staatsprüfung zum Assessor ernannt. Bereits 1940 war er zur Wehrmacht einberufen worden. Er geriet im Mai 1945 als Oberleutnant der Reserve in Italien in englische Kriegsgefangenschaft, aus der er im September desselben Jahres entlassen wurde. In den Jahren 1947/48 arbeitete er im Saarland als Minensucher. 1950 legte er in Saarbrücken die zweite juristische Staatsprüfung ab und war danach Assessor bei der Staatsanwaltschaft. Im September 1951 trat er in den Bahndienst ein.

Schäfer gehörte der Demokratischen Partei Saar an, die später zum FDP-Landesverband wurde. Für sie war er von 1956 bis 1965 Mitglied im Landtag des Saarlandes. In den Jahren 1957 bis 1963 hatte er dort den Vorsitz der DPS-Fraktion inne.

Literatur

  • Landtag des Saarlandes (Hrsg.): Handbuch. Landtag des Saarlandes. Saarbrücken 1957. S. 377.
  • Maik Tändler (Bearbeiter): Ernst Schäfer (Biografische Einzeldarstellung). In: Die NS-Belastung saarländischer Landtagsabgeordneter. Vorstudie und Forschungsempfehlungen. Friedrich-Schiller-Universität Jena. Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte (Prof. Dr. Norbert Frei), Jena 2016, S. 74 f. (online als PDF bei landtag-saar.de).

Einzelnachweise

  1. Hans-Peter Klausch: Liste 1: Alphabetische Aufstellung der saarländischen Landtagsabgeordneten mit einer nachgewiesenen NSDAP-Mitgliedschaft. (PDF; 2,15 MB) In: Braune Spuren im Saar-Landtag. Die NS-Vergangenheit saarländischer Abgeordneter. Die Linke. Fraktion im Landtag des Saarlandes, Saarbrücken 2013, S. 19, abgerufen am 25. Januar 2016.
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