Die Erosionskrater oder Machtesch (hebräisch מכתש machtesch, Plural: מכתשים machteschim) der Negevwüste in Israel sind weltweit einzigartige geologische Erscheinungen. Das Negev-Gebiet beherbergt fünf solcher Krater. Nur noch auf der angrenzenden Sinai-Halbinsel in Ägypten befinden sich zwei Krater, die ähnliche geologische Beschaffenheiten aufweisen. Die Krater der Negevwüste sind (nach Größe aufgelistet):
- Machtesch Ramon
- Machtesch Gadol (Machtesh Chatira)
- Machtesch Katan (Machtesh Chazera)
- die zwei winzigen Machtesh Arif.
Diese Krater sind keine Vulkan- oder Einschlagkrater, sondern Erosionskrater. Wegen der Eigenartigkeit dieser geologischen Erscheinung hat sich der hebräische Begriff „Machtesch“, der so viel bedeutet wie Mörser, Reibschüssel, in der geologischen Fachsprache eingebürgert.
Entstehung der Erosionskrater (Negevwüste)
- Sand wird von urzeitlichen Flüssen in der Region abgelagert.
- Ein Urmeer bedeckt die Gegend und lagert harten Kalkstein ab. Der Sand darunter wird zu Sandstein.
- Vor ca. 90 Millionen Jahren faltet sich das Gebiet. Es entstehen mehrere Falten in nordost-südwestlicher Richtung. Die langen Falten (Antiklinalen) sind asymmetrisch, die südöstliche Flanke fällt steil ab.
- Diese länglichen Gebirgszüge erheben sich als Inseln aus dem Meer.
- Die Inseln erodieren und die harten Kalksteinkuppen werden abgetragen. Der weiche Sandstein wird der Erosion preisgegeben und wird ebenfalls abgetragen. Die Insel flacht ab.
- Vor 30 Millionen Jahren zieht sich das Meer zurück. Es entsteht ein Höhengradient, der die weichen Sandsteinformationen der Erosion freigibt.
- Vor ca. 6 Millionen Jahren beginnt sich der Jordangraben zu öffnen. Da der Jordangraben tiefer wird als das Mittelmeer, wird der Höhengradient nochmals schärfer, sodass die potenzielle Energie des Wassers nochmals erhöht wird. Die Bäche fließen nun nicht mehr westlich zum Mittelmeer, sondern östlich zum Jordangraben ins Tote Meer und haben eine höhere erosive Kraft.
- Dort, wo die Kalksteinkuppe nicht abgetragen wurde, ist der Sandstein weiterhin geschützt.
Das Resultat ist ein einmaliges „geologisches Fenster“, das einen Einblick in die Geologie von Millionen von Jahren gibt.