Erzwäsche
Markt Titting
Koordinaten: 49° 0′ N, 11° 12′ O
Höhe: 460 m ü. NHN
Einwohner: 0 (25. Mai 1987)
Postleitzahl: 85135
Vorwahl: 08423

Erzwäsche ist ein Gemeindeteil des Marktes Titting im oberbayerischen Landkreis Eichstätt in Bayern.

Geografische Lage

Die frühere Erzwäsche liegt als Einöde im nordwestlichen Teil der Südlichen Frankenalb nordwestlich von Titting in einer Talbucht zwischen dem Pfleimberg (Kreuzberg) und der Geißloh am Erzwäschebach, der in nordöstlicher Richtung der Anlauter zufließt. Von Titting aus führt die Straße „Am Kreuzberg“ und von der nahen Tafelmühle ein weiterer Fahrweg zur Einöde.

Geschichte

In der von mehreren, teil ergiebigen Quellen gespeisten Erzwäsche wurde das auf der Jurahochfläche in Gruben abgebaute Eisenerz oder das auf den Feldern abgesammelte Bohnerz von den Erzwäschern von Lehm und Erde befreit, sortiert und klassiert, bevor es zur Weiterverarbeitung nach Obereichstätt in das dortige fürstbischöflich-eichstättische Eisenverhüttungswerk gebracht wurde. Seit wann die Anlage genutzt wurde, ist ungewiss; in Betrieb war die Erzwäsche bis 1862, als der Hochofen in Obereichstätt stillgelegt wurde.

Mit Titting wurde die fürstbischöfliche Erzwäsche 1802 toskanisch und 1806 königlich-bayerisch. 1823 wurde das Wasser der Erzwäsche als „helles reines gesundes Wasser, welches hier zum Erzwaschen gebraucht wird“, beschrieben.

Heute besteht der Ortsteil Erzwäsche, wie schon 1823, aus einem Anwesen. 1925 wohnten in zwei Wohngebäuden der Erzwäsche zehn Personen, 1938 vier Personen. 1950 wurde das Anwesen von fünf Personen bewohnt, 1961 von drei Personen. 1970 wurden nur noch zwei Einwohner gezählt. Bei der Volkszählung 1987 war der Ort unbewohnt.

Literatur

  • Gerhard Hirschmann: Historischer Atlas von Bayern. Teil Franken. Reihe I, Heft 6. Eichstätt. Beilngries-Eichstätt-Greding. München 1959. Seiten 102, 184 und 231. Digitalisat.
  • Karl Zecherle (Text) und Toni Murböck (Fotos): Sehenswerte Natur im Kreis Eichstätt. Eichstätt 1982.
  • Arthur Rosenbauer: Erzwäsche und Erzfunde bei Titting. In: Ders.: Vergessene Geheimnisse – wiederentdeckt. Der Bergbau im Naturpark Altmühltal zwischen Altmühl, Anlauter und Donau. Wek-Verlag, Treuchtlingen 2010, S. 238.

Einzelnachweise

  1. 1 2 Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 222 (Digitalisat).
  2. Gemeinde Titting, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 20. August 2023.
  3. Erzwäsche bei Titting. Archiviert vom Original; abgerufen am 4. März 2016.
  4. Hirschmann, S. 231
  5. Joseph Plank: Entwurf einer Medicinal-Topographie des Königlich.Baierischen Landgerichts Greding im Rezatkreise. Neuburg an der Donau 1823, S. 35
  6. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1258 (Digitalisat).
  7. Franz Xaver Buchner: Das Bistum Eichstätt. II. Band, Eichstätt 1938, S. 623 Band 2
  8. Hirschmann, S. 231
  9. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 798 (Digitalisat).
  10. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 18 (Digitalisat).
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.