Esperhöhle | ||
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Eingangsbereich Esperhöhle | ||
Lage: | Leutzdorf, Fränkische Schweiz, Landkreis Forchheim, Bayern (Deutschland) | |
Höhe: | 440 m ü. NN | |
Geographische Lage: | 49° 46′ 14,9″ N, 11° 17′ 47″ O | |
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Katasternummer: | D 105 | |
Geologie: | Dolomit | |
Typ: | Tropfsteinhöhle |
Die Esperhöhle ist eine natürliche Karsthöhlenruine bei Leutzdorf, einem Ortsteil der oberfränkischen Gemeinde Gößweinstein im Landkreis Forchheim in Bayern.
Die Höhlenruine liegt in der Fränkischen Schweiz, einem Teil der Fränkischen Alb und wurde im 18. Jahrhundert erstmals erforscht. Die Höhle ist als Naturdenkmal ausgewiesen und im Höhlenkataster Fränkische Alb (HFA) als D 105 und Geotop-Nummer: 474H004 registriert.
Geografische Lage
Die Esperhöhle liegt im Naturpark Fränkische Schweiz-Veldensteiner Forst knapp 900 Meter nordwestlich des Gößweinsteiner Ortsteils Leutzdorf in der zerklüfteten Nordflanke eines 469,3 m ü. NN hohen und bewaldeten Berges. Ihr Eingang befindet sich südlich oberhalb des Wiesenttals auf rund 440 m ü. NN. Vor der Höhle liegt eine große Doline, die durch den Einbruch des Höhlendachs entstand.
Geschichte und Beschreibung
Die Höhle wurde im 18. Jahrhundert von dem Pfarrer Johann Friedrich Esper, nach dem sie benannt ist, erstmals bis zu ihrem Ende erforscht.
In der Höhle, heute als ein Bodendenkmal klassifiziert, konnte man eine Vielzahl menschlicher Knochen und Artefakte aus der Späthallstatt- und Frühlatènezeit finden, daher wird dort ein Bestattungsort oder Opferplatz vermutet; die Funde befinden sich im Naturhistorischen Museum Nürnberg.
Die Höhlenruine besteht aus Grotten, Einbrüchen und Nebenräumen. Der interessanteste Höhlenteil ist ein etwa 22 Meter tiefer Schacht, der nur mittels Einseiltechnik begehbar ist. Am Boden des sogenannten Klinglochs befinden sich mehrere Wasserbecken mit durchgehenden Tropfsteinen (Stalagnaten) in der Höhlenwand. Es gibt kleine Nebenkammern, in denen man klettern kann und von denen man im Klingloch, zwei Meter höher, wieder herauskommt.
Die Höhle wurde von den Anwohnern lange Zeit genutzt, um Eis einzulagern. Die vorderen Höhlenteile sind relativ leicht zugänglich und liegen tief. In der kühlen Höhle bildete sich durch die Einlagerung am Boden eine Schicht aus kalter Luft, die das Eis bis in den August hinein konservierte.
- Vorplatz
- Klingloch
- Deckendurchbruch (Doline)
- Seitenkammer
Literatur
- Björn-Uwe Abels: Führer zu archäologischen Denkmälern in Bayern: Franken, Band 2: Archäologischer Führer Oberfranken. Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 1986, ISBN 3-8062-0373-3, S. 136.
- Brigitte Kaulich, Hermann Schaaf: Kleiner Führer zu Höhlen um Muggendorf. Naturhistorische Gesellschaft – Abteilung für Höhlen- und Karstforschung, Nürnberg 1980, ISBN 3-922877-00-1, S. 104 ff.
- Wilhelm von Gümbel: Johann Friedrich Esper. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 6, Duncker & Humblot, Leipzig 1877, S. 376 f.
Einzelnachweise
- 1 2 Karten und Daten des Bundesamtes für Naturschutz (Hinweise)
- ↑ Naturdenkmäler im Landkreis Forchheim (Memento des vom 12. April 2021 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , abgerufen am 25. August 2016, auf lra-fo.de (PDF; 33,5 MB)
- ↑ Geotop: Esperhöhle, (abgerufen am 22. März 2020).
Weblinks
- Esperhöhle, abgerufen am 22. September 2015, auf lfu.bayern.de (PDF; 2,13 MB)
- Esperhöhle, auf caveseekers.com
- Esperhöhle, auf showcaves.com