Griechenland Ethniki Ypiresia Pliroforion
 EYP 
Aufsichts­behörde(n) Premierminister (seit 2019)
Bestehen seit 9. Mai 1953
Hauptsitz Athen, Griechenland
Präsident Panagiotis Kontoleon
Mitarbeiter 1.800–3.000
Website www.nis-eyp.gr

Der Ethniki Ypiresia Pliroforion (EYP) (griechisch Εθνική Υπηρεσία Πληροφοριών (ΕΥΠ), National Intelligence Service (NIS), deutsch: Nationaler Nachrichtendienst) ist der zentrale Geheimdienst Griechenlands. Er umfasst alle Aspekte nachrichtendienstlicher Arbeit und ist, anders als in anderen Ländern üblich, nicht in eine inländische, auswärtige und militärische Behördenstruktur unterteilt, sondern für alle Bereiche zuständig. Direktor ist seit 2019 Panagiotis Kontoleon.

Geschichte

Ein erster Vorläufer des EYP entstand 1926 als Geniki Asphalia, schon anderthalb Jahre später wurde dieser aber aufgelöst. Erst 1936 entstand der Ypiresia Aminis und wurde dem Verteidigungsministerium unterstellt nur wenige Monate später im November desselben Jahres wurde der Nachrichtendienst dann dem Ministerium für öffentliche Sicherheit unterstellt. Im Jahr 1946 entstand der militärische Nachrichtendienst Ypiresia Prostasias Stratevmatos. Im Jahr 1949 wurde dieser in Geniki Ypiresia Pliroforion (dt. Generaldirektorat für Information) umbenannt. Als General Alexander Papagos 1952 Premierminister wurde, benannte er den Nachrichtendienst erneut in Kentriki Ypiresia Pliroforion and Erevnas (KYPE) um und unterstellte ihn dem Premierminister. Gleichzeitig entstand mit dem Kentriki Ypiresia Pliroforion ein Inlandsgeheimdienst. Zur Zeit der griechischen Militärdiktatur zwischen 1969 und 1974 dienten die Geheimdienste vor allem dem Schutz der Regierung vor Umsturzversuchen. Nach dem Ende der Diktatur versuchte Premierminister Konstantinos Karamanlis den Geheimdienst nach westlichem Vorbild zu reformieren. Das gelang erst 1986 seinem späteren Nachfolger Andreas Papandreou mit einer umfassenden Reform und der Umbenennung zum heutigen Namen Ethniki Ypiresia Pliroforion.

Stellung und Auftrag

Der NIS-EYP gilt als verschwiegen und wenig durchschaubar. Nicht einmal die genaue Zahl der Mitarbeiter ist bekannt. Schätzungen gehen von 1800 bis 3000 Beamten aus. Auch enttarnte Mitarbeiter werden geleugnet.

Der Auftrag des NIS-EYP ist die Wahrung der nationalen Sicherheit und de facto auch der griechischen Nation und der griechisch-orthodoxen Kirche. Der Dienst untersteht seit 2019 dem Ministerpräsidenten. Das Personal besteht aus Beamten für zivile Aufgaben, wissenschaftlichen Mitarbeitern sowie Offizieren der Streitkräfte, der Polizei und anderer operativer Kräfte.

Einzelnachweise

  1. Duthel, H. (2018). Worldwide Secret Service and Intelligence Agencies
  2. 1 2 3 John M. Nomikos: Greek Intelligence Service (NIS-EYP): Past, Present and Future. In: National Security ans the Future. Jahrgang 9, Nr. 1–2 (2008), S. 79–88, hier S. 80 (Digitalisat)
  3. John M. Nomikos (2008) S. 80 f.
  4. The SAGE Encyclopedia of Surveillance, Security, and Privacy. (2016). SAGE Publications. ISBN 978-1-4833-5995-3
  5. Nomikos, J. M. (2005). Across the Atlantic and Beyond the Borders: A Study of Two Crisis : Yugoslav and Gulf, 2005. ISBN 978-0-7552-0168-6
  6. Gallagher, T. (2005). The Balkans in the New Millennium: In the Shadow of War and Peace. United Kingdom: Taylor & Francis. Seiten 5, 7 und 8 ISBN 978-1-134-27304-1
  7. Gallagher, T. (2005). The Balkans in the New Millennium: In the Shadow of War and Peace. Taylor & Francis. ISBN 978-1-134-27304-1
  8. Cyber Conflict: Competing National Perspectives. Wiley, 2013. ISBN 978-1-118-56274-1
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