Eugène Joseph Verboeckhoven (* 9. Juni 1798 in Warneton/Waasten in Westflandern (heute Hennegau); † 19. Januar 1881 in Schaerbeek/Schaarbeek) war ein belgischer Landschafts- und Tiermaler, Porträtist, Aquarellist, Bildhauer, Radierer, Lithograf und Museumsdirektor.
Leben
Verboeckhoven lernte Zeichnen und Bossieren bei seinem Vater Barthélemy Verboeckhoven, einem Bildhauer (* 1759; † 1840 in Brüssel). Sein Bruder war der Marinemaler Charles-Louis Verboeckhoven (1802–1889).
Bekannt wurde Eugène Verboeckhoven 1821 durch den Viehmarkt in Gent (De Beestenmarkt te Gent), ein großes Gemälde, bei dem er für Pieter-Frans De Noter (1779–1842) die Tierstaffage ausführte. 1847 gründete er ein Atelier in Brüssel, aus welchem eine große Zahl von Tierstücken, besonders von Landschaften mit Schafen, hervorging. Kennzeichnend hierfür war sorgfältige Zeichnung und elegante, glatte Malerei. In den 1850er Jahren berühmt für seine graziöse Darstellung der Paarhufer, wurde er später durch die realistische Richtung in den Hintergrund gedrängt. Verboeckhoven hat auch 22 Blätter mit Tierstücken radiert.
Neben singulären Werken arbeitete er an einigen Gemälden zusammen mit den Malern Jan Baptiste de Jonghe, Willem Bodeman, Louis Pierre Verwee und Henry Campotosto. Verboeckhoven unternahm Studienreisen nach Deutschland – 1828 besuchte er Düsseldorf – und nach England, später auch nach Frankreich und Italien. Er starb am 19. Januar 1881.
Literatur
- Herman De Vilder und Kris Van de Ven: De dierenschilder Eugène Verboeckhoven (1798–1881) en zijn medeschilders. Van de Ven, Vilvoorde 2006, ISBN 978-90-810195-1-4.
- Verboeckhoven, Eugène Josephe. In: Max Jordan: Beschreibendes Verzeichniss der Kunstwerke in der Königlichen National-Galerie zu Berlin. Ernst Siegfried Mittler & Sohn, Berlin 1876, S. 216 (Google Books).
- Verboeckhoven, Eugène-Joseph. In: Friedrich von Boetticher: Malerwerke des neunzehnten Jahrhunderts. Beitrag zur Kunstgeschichte. Dresden 1898, Band 2, S. 923 f.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Eugène Joseph Verboeckhoven, Website der RKD – Nederlands Instituut voor Kunstgeschiedenis
- ↑ Neue Pinakothek. Erläuterungen zu den ausgestellten Werken. Neue Pinakothek, München 1981, S. 87.